Mülheim. Immer mehr Details der Schlauchbootfahrt mit unglücklichem Ausgang auf der Ruhr in Mülheim werden bekannt. Was die Polizei bis jetzt weiß.
Die Untersuchungen der Polizei nach dem Schlauchboot-Unglück am Samstagnachmittag auf der Ruhr in Mülheim schreiten voran. Immer mehr Details werden bekannt: Unter anderem teilte die Polizei am Mittwoch mit, dass nunmehr auch gegen den verunglückten Mann (43) selbst ermittelt wird.
Es geht um den Verdacht der Trunkenheit im Verkehr – ein Tatbestand, der nicht nur auf der klassischen Straße, sondern auch auf Wasserwegen gelten kann. Die Wasserschutzpolizei Duisburg hatte am Sonntag bereits ein Verfahren gegen den Begleiter (37) des Verunglückten eingeleitet. Bei der Schlauchbootfahrt soll viel getrunken worden sein. Den beiden Bekannten wurden Blutproben entnommen. Nach aktuellem Ermittlungsstand tranken sie „Alkohol im hohen Maße“, so die Polizei.
Der Bekannte soll kurz zuvor an Land gegangen sein
Der Zwischenfall hatte sich gegen 14 Uhr in Ufernähe der Müga auf Höhe der Ruhrpromenade ereignet. Die Freunde sollen dort kurz zuvor mit dem Schlauchboot unterwegs gewesen sein. Dann hätten sie am Ufer unterhalb der Stadthalle angelegt, so die Polizei in ihrer jüngsten Meldung. Mit einem Mal habe der 43-Jährige allein mit dem Boot auf dem Wasser getrieben und versucht, zurück an Land zu paddeln. Das misslang offenbar: Plötzlich drohte er, in der Ruhr unterzugehen; das Schlauchboot trieb neben ihm.
Laut den Ermittlern bemerkte der Begleiter das Unglück schnell: „Er schwamm zügig zu ihm und holte ihn wieder an die Wasseroberfläche.“ Alleine habe er den Verunglückten jedoch nicht an Land bringen können – „deshalb schrie er um Hilfe“. Ein Passant sei auf die Notlage aufmerksam geworden und in den Fluss gesprungen. Zeitgleich sei ein weiterer Zeuge dem Duo mit einem Motorboot zu Hilfe geeilt – zwischenzeitlich war von einem Tretboot die Rede gewesen. Der Schiffsführer habe den Verunglückten auf sein Boot gezogen und zur Promenade gefahren, wo sich zwei Passanten als Ärzte zu erkennen gegeben hatten. Die Mediziner leiteten „umgehend“ die Reanimation ein.
Verunglückter schwebt nicht mehr in Lebensgefahr
Unterstützung erhielten sie bald von Rettungskräften der Feuerwehr und der DLRG. Der Verletzte kam ins Krankenhaus – er befand sich lange in seinem sehr kritischen Zustand. Nun ist er außer Lebensgefahr, so die Polizei am Mittwoch. Man habe ihn aber noch nicht vernehmen können – unklar sei daher auch noch, wie er überhaupt ins Wasser geraten ist. Die Wasserschutzpolizei ermittelt weiter.