Oberhausen. Der beliebte Kreuzweg auf der Halde Haniel ist wieder das Ziel von Vandalismus geworden - die Schäden sollen schnellstmöglich beseitigt werden.

Einige Kreuzweg-Stationen auf der Halde Haniel an der Stadtgrenze von Oberhausen und Bottrop müssen in diesem Frühjahr instandgesetzt werden. Das berichtet das Ruhrbistum in einer aktuellen Mitteilung. Sowohl Vandalismus, aber auch zusätzliche witterungsbedingte Schäden seien dafür verantwortlich.

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Ein Teil der Stationen sei bereits kurzfristig abgebaut worden, heißt es. Weitere Stationen würden noch folgen. Der Kreuzweg auf der Halde Haniel steht traditionell in enger Verbindung mit dem Steinkohlenbergbau in der Region. Um diese Verbindung zu verdeutlichen, sind die Stationen als symbolische Doppelbockgerüste gestaltet. Aus dem Bergbau stammende Geräte wie etwa ein mit Kohle gefüllter Tonnenwagen oder ein Bogenausbau ergänzen die einzelnen Stationen.

RAG-Stiftung fördert „Karfreitag auf der Halde e. V.“

Der Kreuzweg an der Halde Haniel ist vom Haldenfuß bis hinauf zum Haldenplateau 1,2 Kilometer lang.Auf dieser Strecke bewältigen die Gläubigen einen Höhenunterschied von 90 Metern.An der Reparatur der durch den Vandalismus ausgelösten Schäden sind , wie Hermann-Josef Schepers aus Osterfeld am Mittwoch im Gespräch mit der Redaktion unterstrich.Hauptförderer des Vereins „Karfreitag auf der Halde e. V.“ ist seit 2019 die RAG-Stiftung.Bärbel Bergerhoff-Wodopia vom Vorstand der RAG-Stiftung: „Die RAG-Stiftung leistet über ihre verschiedenen Förderaktivitäten einen zentralen Beitrag zur Erinnerungskultur des Bergbaus. Die Förderung des Vereins ,Karfreitag auf der Halde’ ist uns ein besonderes Anliegen und wir danken den Verantwortlichen, dass sie so engagiert an Erhalt und Pflege des Kreuzwegs arbeiten.“

Es gibt einen eigenen Verein „Karfreitagskreuzweg auf der Halde e. V.“. Doch auch dessen Engagement und wachsamer Einsatz konnte dem neuerlichen Vandalismus keinen Einhalt gebieten. Das Ruhrbistum berichtet: „Mehrere der aus Holz gefertigten und mit Reliefplatten aus Kupfer versehenen Doppelbockgerüste wurden mutwillig abgebrochen und Bergbaugeräte erneut mit Farbe besprüht.“

Schnelle Reparaturen

Der Verein „Karfreitagskreuzweg auf der Halde e. V.“ verurteilt die wiederkehrende mutwillige Beschädigung ausdrücklich. Um die Stationen bis zum Frühjahr und insbesondere für Karfreitag wiederherzustellen, würden nun die abgebauten Stationen von Handwerksbetrieben aus dem direkten Umfeld der Halde Haniel instandgesetzt, heißt es. Die erforderlichen Strahl- und Lackierarbeiten an den Bergbaugeräten würden im Frühjahr vor Ort durchgeführt.

Der auch in Oberhausen sehr beliebte Kreuzweg auf der Halde Haniel wurde 1995 von Bischof Hubert Luthe eingeweiht. Er besteht aus 15 Stationen, die von der verstorbenen Künstlerin und Ordensfrau Tisa von der Schulenburg, dem Oberhausener Künstler Adolf Radecki und Auszubildenden des Bergwerks Prosper-Haniel geschaffen wurden. Sie gelten als einzigartig in Art und Präsentation. Jede Station besteht aus einer Kupfertafel mit je einer Darstellung der Leidensgeschichte Christi und einem Element aus der Arbeitswelt. Der Kreuzweg endet auf dem Haldenplateau am großen Holzkreuz, das Auszubildende des Bergwerks 1987 zum Besuch von Papst Johannes Paul II. im Ruhrgebiet aus so genannten Spurlatten aus dem Bergbau errichtet haben.

Virtuelle Begehung

Eine Begehung des Kreuzweges an Karfreitag wird es aufgrund der aktuellen Corona-Krise in diesem Jahr nicht geben können, berichtet das Ruhrbistum. Stattdessen arbeite der Verein zur Zeit intensiv daran, eine virtuelle Begehung des Kreuzweges möglich zu machen. Nähere Informationen wird der Verein rechtzeitig bekannt geben.