Oberhausen. Seit Montag dürfen Apotheker in Oberhausen gegen Corona impfen. Noch nicht einmal alle Apotheker finden das richtig – die Ärzte schon gar nicht.

Wer sich gegen das Coronavirus impfen lassen möchte, kann dies in Oberhausen ab sofort auch bei einem Gang in die Apotheke erledigen. Seit Montag, 7. Februar, bieten zunächst vier Oberhausener Apotheken Corona-Schutzimpfungen an, weitere sollen nach Angaben des Apothekerverbandes Nordrhein e.V. folgen. Doch bereits zum Start der Impfungen teilen sich die Meinungen von Apothekern und Hausärzten deutlich.

Einige Apotheken sind froh über die neue Möglichkeit zur Impfung und sehen das Impfangebot als positive Ergänzung zur Impfung bei Hausärzten – so auch Maira Anna Deters aus der ABC-Apotheke Oberhausen. „Bei uns haben bereits zwei Apotheker Schulungen zur Impfung besucht, jetzt müssen wir noch schauen, wie wir einen kleinen Raum zum Impfen vom Rest der Apotheke abtrennen können – das ist Voraussetzung für das Impfangebot. Aber wir stehen in den Startlöchern und hoffentlich wird dann bei uns bald geimpft“, meint Deters im Gespräch mit der Redaktion.

Deutliche Kritik: Ärzte halten Impfangebot für Unsinn

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein kritisiert den Impfstart in Apotheken allerdings stark. „Wir brauchen die Apotheken nicht für das Impfen. Dafür gibt es weder medizinische noch sachliche Gründe. Eine fünfstündige Onlineschulung kann in das Thema theoretisch einführen, mehr aber auch nicht.“ So hätten Apotheker keine Impf-Fachkenntnisse und die Räume seien nicht zum Impfen geeignet.

Sogar einige Oberhausener Apotheker sehen den Impfstart kritisch. „Ich sehe absolut keine Notwendigkeit darin, Apotheken an den Corona-Impfungen zu beteiligen, ich halte das für völlig überflüssig. Deshalb wird in meiner Apotheke auch nicht geimpft“, meint Ulf Brenne, Sprecher der Oberhausener Apotheker und selbst Inhaber der Fortuna-Apotheke.