Oberhausen. Der Retter der Welt und Oberhausen – das ist eine ganz besondere Geschichte, die bald um ein weiteres Kapitel erweitert werden soll.
Die Oberhausener Gedenkstätte für den Retter der Welt, Stanislaw Petrow, soll im Frühjahr 2022 um eine weitere Info- und Lesetafel ergänzt werden. Das berichtet der Oberhausener Karl Schumacher, der sich seit vielen Jahren für eine angemessene Würdigung von Stanislaw Petrow einsetzt.
Stanislaw Petrow (1939 - 2017) bewahrte die Menschheit vor einem Atomkrieg, als er in einer Septembernacht des Jahres 1983 als Offizier der sowjetischen Raketenabwehr nicht dem Computer vertraute, sondern seinem gesunden Menschenverstand. Die Dienst-Computer zeigten ihm damals einen angeblichen Atomraketen-Angriff der USA auf die UdSSR an. Petrow erkannte das als Fehlalarm und setzte nicht die eigentlich vorgesehene Befehlskette in Gang, die zum sofortigen Atom-Gegenschlag der Sowjetunion und damit wohl zur Zerstörung weiter Teile der Erde geführt hätte.
Seit Mai 2019 erinnert Oberhausen als einzige Stadt bundesweit an Petrow, der im Mai 2017 verstorben ist und dessen Heldentat erst in den 1990er Jahren bekannt geworden ist. Zum zweiten Todestag von Stanislaw Petrow, der im Jahr 1999 Oberhausen besuchte, wurde vor zweieinhalb Jahren eine dreisprachige Gedenktafel (deutsch, englisch, russisch) im kleinen Park an der Vestischen Straße in Osterfeld enthüllt. Sogar Sohn und Tochter des Russen waren dabei.
Gedicht trägt den Titel „Dieser kleine Moment“
Nun soll dort eine weitere dreisprachige Texttafel aufgestellt werden. Darauf wird das Gedicht „Dieser kleine Moment“ zu lesen sein. Autor ist Eberhard Kirchhoff (69), der in Osterfeld geboren worden ist, seine Kindheit und Jugend in der Nähe dieses Parkes verbracht hat und jetzt in Rheinland-Pfalz in der Nähe von Trier lebt.
Ein Auszug aus diesem Gedicht: „In den Handflächen sammelt sich der Schweiß; mein Hemd ist nass; mein Herz gefriert zu Eis; warum legt der verdammte Gott; den ganzen Druck auf mich?; drück ich den kleinen roten Knopf; fliegen die Raketen los.“
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Karl Schumacher und dem Autor des Gedichts geht es darum, mit diesen und weiteren Versen die emotionale Seite der Heldentat aus dem Jahr 1983 hervorzuheben. Das Gedicht wird ab dem Frühjahr in voller Länge auf der neuen Texttafel in Osterfeld-Heide zu lesen sein und auf diese Weise die bisherige Würdigung des Russen ergänzen.