Mülheim. Am Samstag durften Mülheims Sportler erstmals seit November wieder auf einige Sportanlagen. Wie das Training unter Corona-Bedingungen nun läuft:

Die Sonne scheint, es ist kühler als in den letzten Tagen, aber nicht zu kalt – perfektes Sportwetter! Darüber freuen sich unter anderem die bewegungsfreudigen Menschen, welche am Samstag zum ersten Mal seit langem wieder die Sportanlage Kahlenberg betreten dürfen. Seit dem Wochenende ist es in Mülheim wieder erlaubt, einzelne Anlagen und Bolzplätze zu nutzen.

Auch der Sportpark Styrum ist wieder geöffnet. Dies aber nur unter den bekannten Corona-Maßnahmen: Trainiert werden darf nur allein, mit einem weiteren Trainingspartner oder Personen desselben Haushalts. Der Mindestabstand muss beim Sport fünf Meter betragen.

Fitnessbereich am Kahlenberg bietet Alternative zum Workout zuhause

Schilder wie diese hängen an den Mülheimer Sportstätten, die seit Samstag wieder geöffnet sind. Hier im Bild: der Bolzplatz am Bottenbruch, der zunächst jedoch noch leer blieb.
Schilder wie diese hängen an den Mülheimer Sportstätten, die seit Samstag wieder geöffnet sind. Hier im Bild: der Bolzplatz am Bottenbruch, der zunächst jedoch noch leer blieb. © FFS | Michael Dahlke

Einschränkungen, mit denen die meisten gut zurechtkommen: „Ich bin sehr froh, dass wir wieder hierhin dürfen“, freut sich Frank Küppers, der am Samstagmittag den Outdoor-Fitnessbereich nutzt. „Zuhause hat man sich nur mit Not über Wasser gehalten.“ Zwar habe er sich während des Lockdowns extra ein Hantel-Set und Handgriffe für Liegestütze zugelegt und war immer wieder joggen und Mountain-Bike fahren. Dasselbe war dies aber nicht: „Die Motivation ist auch einfach größer, wenn man Sport mit einem Trainingspartner machen kann.“

Dieser ist ebenfalls froh über die Wiedereröffnung. „Viele haben lange darauf gewartet, sich wieder sportlich zu betätigen“, weiß Ulf Zengerle, welcher abwechselnd mit Frank Küppers die Gewichte stemmt. Neben den beiden sind noch fünf andere Personen in dem Fitnessbereich, alle mit motivierten Gesichtern. Es läuft Musik im Hintergrund, zwei Sportler begrüßen sich zum ersten Mal seit langem freudig. Ob der Fünf-Meter-Mindestabstand auch für den Fitnessbereich gilt, ist unklar. Aufgrund der nebeneinanderstehenden Geräte ist es fast unmöglich.

Trainiert werden kann auf der Sportanlage von 10 bis 19 Uhr

Claudia macht Lauftraining auf dem Sportplatz Kahlenberg.
Claudia macht Lauftraining auf dem Sportplatz Kahlenberg. © FFS | Michael Dahlke

Der Sportplatz nebenan ist weniger besucht, lediglich Claudia baut sich ihr eigenes Fitnessprogramm auf. Mit Bechern markiert sie sich Abstände, um ihre Schrittlänge zu kontrollieren. „Früher habe ich immer bei Volksläufen mitgemacht“, erinnert sie sich an die Zeit vor Corona. Während des Lockdowns habe sie stattdessen sämtliche Orte zum Joggen abgeklappert. Nun freut sie sich sehr, endlich wieder auf dem Sportplatz trainieren zu können. Aber: „Ich bin etwas enttäuscht, dass dies nur von 10 bis 19 Uhr erlaubt ist“, sagt sie in Hinblick auf Berufstätige.

Ab und an bleiben Leute neben der Kahlenberger Anlage stehen und schauen mit neugierigem Blick über den Zaun. Zum ersten Mal seit langem ist wieder etwas Leben eingekehrt.

Anders sieht es am Samstagmittag noch auf den Bolzplätzen an der Gustav-Heinemann-Schule und am Bottenbruch aus. Obwohl Fußballspielen wieder erlaubt ist, sind sie zunächst leer.