Oberhausen. Floydbox huldigen den Hymnen der Rock-Legende Pink Floyd. Doch dann kam der Lockdown. Wie die Band nun ihre Konzerte plant.

Sie beherrschen feine Gitarren-Riffs. Sie können rassige Saxophon-Passagen. Und sie kredenzen ein passgenaues Drum-Gewitter. Das einzige, was die Musiker der Oberhausener Band Floydbox nicht im Repertoire haben, ist tatenloses Herumsitzen. Darum stimmten sich die Musiker Anfang des Jahres ab - nur diesmal ganz ohne Instrumente. Drummer Detlev Lehrenfeld sagt: „Irgendwie muss es ja weitergehen.“

Denn: Floydbox wollen wieder touren. Sobald es die behördlichen Vorgaben erlauben. Sie zählen in der Szene zu den populärsten Tribute-Bands, die sich mit der britischen Rock-Legende Pink Floyd beschäftigen. 25 Konzerte hätte Lehrenfeld gemeinsam mit Michael Baum, Achim Timm, Ralf Grundwald, Stefan Peiser und Gino Papotto im vergangenen Jahr gespielt. Alle fielen der Corona-Pandemie zum Opfer.

Sicht auf Corona-Lockerungen bleibt vernebelt

Doch wie plant man eine Tournee, wenn die Aussichten auf Lockerungen für Musikschaffende undurchsichtig und vernebelt sind? „Wir gehen natürlich ein Risiko ein“, sagt Lehrenfeld. Die nötige Technik, zusätzliche Solisten und eine aufwendige Videoshow kosten Geld, müssen aber zugleich rechtzeitig gebucht werden. Genauso wie die Konzertplakate, die schon gedruckt sind und bald das Stadtbild prägen sollen.

Floydbox planen nämlich ein Heimspiel in der Luise-Albertz-Halle, das 2018 und 2019 ausverkauft die Fangemeinde erfreute, und 2020 in der Corona-Zwangspause feststeckte.

An das bislang letzte Konzert können sich Floydbox noch erinnern: Im Februar 2020 in Emsdetten. Eine halbe Klang-Ewigkeit ist das her. Ab dem dritten Quartal 2021 soll es endlich wieder das geben, wofür Musiker leben, hoffen Floydbox: Publikum. Applaus. Und auch etwas Nähe.

Sitzplan in der Luise-Albertz-Halle notfalls anpassen

Doch die Öffnungsvariante von Null auf Hundert, das meinen selbst größte Optimisten, würde wohl keiner auf seinem Wettschein ankreuzen. Floydbox planen für das Konzert in Oberhausen am Samstag, 30. Oktober 2021 (Beginn: 20 Uhr), mit einer bestuhlten Stadthalle und rund 1000 Sitzplätzen. „Wenn es Corona-Beschränkungen gibt, passen wir die Kapazität natürlich an.“

Doch das Stühlerücken hat seine Grenzen. 500 Sitzplätze sei der Schmerzwert. Darunter lohne sich ein Auftritt nicht. Schließlich wollen die Musiker weiter groß auffahren. „An der Qualität wird nicht gespart.“

Zu den Oberhausener Musikern gesellen sich stets Background-Sängerinnen aus dem Raum Frankfurt und Top-Saxophonisten, die als Berufsmusiker gebucht werden und zur regelmäßigen Besetzung von Floydbox zählen.

Als Hobbytruppe reist die Band nämlich längst nicht mehr durch das Land, sondern organisiert sich in einer GbR. Nicht alles ist purer Rock’n’Roll, sondern der Rechenschieber gibt den Takt vor - oder eben auch der Steuerberater.

Je näher am Original Pink Floyd, desto besser

Mehr als drei Stunden dauert ein Konzert-Reigen. Der soll bei jeder Neuauflage zum fesselnden Wechselspiel aus Musik, Video und Licht werden, das die Anhänger kennen.

Floydbox definieren sich als Tribute-Band. Oftmals hört man auch den Begriff Cover. Aber dazwischen liegen Welten, wie Detlev Lehrenfeld erklärt: „Bei einer Coverband werden die Titel eher frei interpretiert. Da kann es sein, dass ein Solo sich vom Original deutlich unterscheidet.“

Beim Tribute lege man dagegen großen Wert auf Details: „Je näher am Original, desto besser.“ Gerade Pink Floyd hätten markante Erkennungszeichen. Nicht den Personen, sondern der Musik gehöre die Hauptrolle. Hörbar werde dies, wenn Gitarrist David Gilmour „Shine on you crazy Diamond“ spiele. Tribute-Musiker sehen darin ihre Königsdisziplin.

Ihre Instrumente haben Sehnsucht zueinander. Seit Monaten konnten Floydbox nicht proben. Normalerweise treffen sie sich in angemieteten Räumen eines ehemaligen Holzhandels an der Lindnerstraße. Angesichts der ambitionierten Show, mit vielen visuellen Elementen, funktioniere auch bei Floydbox die Rückkehr in den Tournee-Modus nicht aus dem Stand. „Wir benötigen für alle Proben und Absprachen zwischen sechs bis acht Wochen.“

Info: Erste Konzerte sind terminiert

Die Auftritte von Floydbox werden nach und nach zusammengestellt. Herzstück soll das Heimspiel am Samstag, 30. Oktober 2021, in der Luise-Albertz-Halle werden. Karten gibt es bei Rhein-Ruhr-Ticket für knapp 30 Euro.

Weitere Termine sind in Nordrhein-Westfalen in Velbert (7. August) und Bochum (17. September) geplant. Das erste Comeback-Konzert steht am 17. Juli in brandenburgischen Senftenberg an. Wenn alles klappt.