Oberhausen. Im Corona-Lockdown bleiben viele Shops in Oberhausen geschlossen. Nur Läden für den täglichen Bedarf dürfen öffnen. Diese Branchen sind dabei.
Mit dicken Einkaufstüten in Oberhausen von Geschäft zu Geschäft zu schlendern, ist während der Corona-Pandemie nicht möglich. Um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, bleiben die Türen der Shops im Lockdown geschlossen. Viele Türen, aber längst nicht alle. Für Kunden ist es darum nicht immer einfach, den Überblick zu behalten.
Wenn es um Lebensmittel geht, ist die Sache schlüssig und bekannt. Kein Magen muss knurren. Die aktuelle Corona-Schutzverordnung des Landes NRW besagt, dass der Einzelhandel mindestens bis zum 7. März geschlossen bleibt, aber: "Ausgenommen davon sind: Lebensmittelgeschäfte, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Lebensmittelwochenmärkte, Futtermittel- und Tierbedarfsmärkte.“ Lebensmittel dürfen auch durch soziale Einrichtungen, etwa der Tafel, ausgegeben werden.
Kaffeekapseln und Teebeutel im Centro Oberhausen
In der Praxis sieht man am deutlichsten im Bero-Zentrum, wie diese Regel greift. Das Einkaufszentrum liegt in Reichweite der Oberhausener City und hat sich im Gegensatz zu eher erlebnisorientierten Kauftempeln auf die Nahversorgung spezialisiert. Dort darf sogar rund ein Drittel der Ladenmieter öffnen. „Kaufland“ und „Aldi“ verkaufen ihre Waren, unter Corona-Regeln, wie gewohnt. Andere Läden wie „Lecker lecker“ passen Öffnungszeiten und Sortimente an.
Putzmittel, Hygiene-Produkte und Desinfektions-Artikel müssen nicht in Massen in der Abstellkammer gehortet werden: Drogerie- und Reformhäuser bleiben geöffnet. So wie Apotheken, die in Zeiten der Pandemie besonders wichtig sind. Und dabei geht es nicht nur um Corona-Artikel, wie schützende FFP2-Masken.
Schuster dürfen reparieren - aber ohne Sonderverkäufe
Doch es öffnen auch Läden, an die Kunden nicht sofort denken. Wer sich bei einem neuen Arbeitergeber bewerben möchte, muss nicht auf professionelle Porträtbilder verzichten. Fotostudios dürfen öffnen, wenn klare Regeln eingehalten werden. Ein polterndes Gruppenbild wie beim Junggesellenabschied ist natürlich nicht möglich. Geschäfte wie „Picture Peoples“ aus dem Centro verweisen darauf, dass man vorher einen Termin vereinbaren muss.
Falls sich bereits die Schuhsohle in Einzelteile auflöst: Schuster dürfen öffnen, wie der Schuhmacher Kahl aus der Oberhausener Innenstadt. Allerdings dürfen in den Fachbetrieben zugleich keine Waren verkauft werden, die mit den handwerklichen Dienstleistungen nichts zu tun haben.
Haarige Regeln! Zumindest zücken Frisöre ab Montag, 1. März, wieder ihre Scheren, um lange Haarmatten zu bearbeiten. Die hiesigen Haarsalons vermelden schon vor der Öffnung glühende Telefonleitungen. Geöffnete Türen gibt es ab März ebenso bei der nicht medizinischen Fußpflege. Sonnenstudio-Anbeter und Tattoo-Liebhaber müssen dagegen weiter warten.
Wer im Home Office arbeitet, der muss mit der Außenwelt per Internet und Telefon verbunden sein. Handys- und Telefonläden dürfen öffnen. Das Land NRW hat hier aber Ende Dezember konkretisiert, dass sich das Angebot auf Reparaturen und den Austausch defekter Geräte beschränken muss.
Wettbüros: Scheine abgeben, ja - Verweilen, nein
Wie sieht es aber bei Wettbüros aus? „Hier ist nur die Entgegennahme der Spielscheine und Wetten gestattet“, erklärt die Stadt Oberhausen. „Ein darüber hinausgehender Aufenthalt in den betreffenden Einrichtungen ist unzulässig.“ Das bedeutet: Ein Live-Spiel, auch wenn man darauf gewettet hat, darf sich der Kunde im Wettbüro nicht anschauen.
Es gelten weitere Einschränkungen: Die Anzahl von gleichzeitig in den Geschäftsräumen anwesenden Kunden darf eine Person pro zehn Quadratmeter nicht überschreiten. Es besteht die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.
Für die Baumärkte hat das Land die Bestimmungen noch recht frisch angepasst: Einzelhandelsgeschäfte, die kurzfristig verderbliche Schnitt- und Topfblumen sowie unmittelbares Zubehör verkaufen, durften bislang schon öffnen. Seit Montag dürfen diese Geschäfte nun auch Gemüsepflanzen und Saatgut verkaufen.
>>> Abholen und Liefern nur unter Corona-Regeln möglich
Das Land Nordrhein-Westfalen definiert in der Corona-Schutzverordnung: Die Abholung bestellter Waren durch Kunden ist nur zulässig, wenn sie unter Beachtung von Schutzmaßnahmen vor Infektionen kontaktfrei erfolgen kann.
In der Praxis muss dies beim Vertriebsweg „Click & Collect“ seine Anwendung finden. Im Centro Oberhausen werden die Waren teilweise an der Lieferanten-Zufahrt und neben Parkhausflächen ausgegeben.