Oberhausen. Ab Dienstag soll es kostenlose FFP2-Masken für Risikopatienten geben. Oberhausener Apotheken fühlen sich von der Aktion überrumpelt.

43 Apotheken in Oberhausen stellen sich auf einen Ansturm ab Dienstag, 15. Dezember, ein. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Mittwoch angekündigt, dass Menschen, die älter als 60 Jahre sind oder an bestimmten chronischen Erkrankungen leiden, sogenannte FFP2-Masken zum Schutz vor dem Coronavirus in den Apotheken erhalten sollen. Noch im Dezember soll es die ersten drei Gratis-Masken geben. Der Sprecher der Oberhausener Apotheken, Ulf Brenne, fühlt sich überrumpelt von der Masken-Aktion des Bundes.

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„Die Oberhausener Apotheken sind stinksauer über das Vorgehen des Bundesgesundheitsministers“, macht sich Ulf Brenne von der Fortuna-Apotheke seinem Ärger Luft. „Wir werden mit Telefonanrufen bombardiert.“ Viele Kunden wüssten nicht, dass die Eilverordnung erst am 15. Dezember in Kraft treten soll und somit jetzt noch keine kostenfreien Masken verteilt würden. Die Apotheken müssten nun versuchen, ausreichend Masken von den Anbietern zu besorgen, erläutert der Apotheker. „Wie das nächste Woche funktionieren soll, weiß ich nicht.“ Genaue Vorgaben zu den Abläufen gebe es nicht. Deshalb hält er den zeitlichen Rahmen für „völlig unangebracht“. Zudem befürchtet er einen Ansturm auf Apotheken, sodass es zu Schlangen kommen könnte.

Nachweis der Abholer kaum möglich

Große Sorgen bereitet den Apothekern ein möglicher Missbrauch. Für die Abholung müssten Betroffene nur den Personalausweis vorlegen oder ihren Anspruch per Selbstauskunft darstellen. Ob jemand bereits in einer anderen Apotheke Masken abgeholt hat, lässt sich demnach nicht nachvollziehen. Entsprechende Listen zu erstellen, sei unter den Bedingungen nicht möglich, erläutert Brenne. „Der bürokratische Aufwand ist nicht machbar.“ Im neuen Jahr sollen Risikogruppen zwei weitere Pakete mit jeweils sechs FFP2-Masken geben. „Die Krankenkassen werden ihren Versicherten dazu fälschungssichere Coupons zuschicken. Diese können mit einer Eigenbeteiligung von zwei Euro in der Apotheke eingelöst werden“, heißt es in der vorgestellten Coronavirus-Schutzmasken-Verordnung.

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