Gelsenkirchen. Der Hobby-Fotograf Florian Adamkiewicz ist ein echter Lokalpatriot. Im Netz begeistert er mit seinen Bildern von Gelsenkirchen Tausende Menschen.
Florian Adamkiewicz ist ein Lokalpatriot, daran besteht kein Zweifel. Als er den Raum betritt, sticht zuerst das Motiv seines T-Shirts ins Auge. „Gelsenkirchen – Mit Abstand am besten“ prangt dort in weißen Lettern auf schwarzem Stoff. Weit prominenter als mit Modestatements wirbt Adamkiewicz allerdings als Hobby-Fotograf für seine Heimatstadt. Unter dem Künstlernamen „45Acht“ lichtet er am liebsten Gelsenkirchen ab – und begeistert damit viele Menschen in den sozialen Netzwerken.
Es sind die klassischen Motive, die
Adamkiewicz
am liebsten fotografiert. Die Altstadt, die Buerschen Innenstadt, das
Hans-Sachs-Haus
, das
Musiktheater im Revier,
der
Wissenschaftspark
, die Zechen. All diese bekannten Gelsenkirchener Orte dienen regelmäßig als Kulisse für seine kreative Bildideen. So verfrachtete er zum Beispiel eine Güterlore – ein Überbleibsel von seinem Urgroßvater, der als Bergmann unter Tage schuftete – an verschiedene Plätze im Stadt, um sie dort zu fotografieren. „Als ich die draußen aufgebaut habe, kamen viele Menschen auf mich zu und sagten, wie toll sie das finden“, erinnert sich der Fotograf.
„Ich will zeigen, dass unsere Stadt schön ist“
Was er in seinen Bildern transportieren möchte? „Gelsenkirchen hat einen schlechten Ruf und es gibt so viele Leute, die alles negativ sehen“, findet der 35-Jährige. „Ich will zeigen, dass unsere Stadt schön ist.“ Zum Beispiel mit diesem Motiv: Schwarz-weiße Tristesse am Bildrand, mittig auf dem grauen Asphalt liegt ein Spiegel, in dem bekannte Gelsenkirchener Orte in bunten Farben strahlen – alles eine Frage der Perspektive eben.
Und auch das zeigen seine Bilder: Spritzende Wasserfontänen, moosbewachsene Baumstämme, Gänseblümchen. „In Gelsenkirchen gibt es durchaus schöne Natur“, sagt Adamkiewicz. Der Stadtwald in Buer sei beispielsweise einer seiner liebsten Fotoplätze. Auch mit den
Auswirkungen der Corona-Pandemie
spielte der Fotograf jüngst in seinen Bildern. So inszenierte er eine martialisch aussehende Gasmaske mit bunten Blüten daneben in der Gelsenkirchener City. „Lasst uns trotz allem friedlich bleiben“, lautet die Botschaft.
Erfolg kam durch die sozialen Medien
Mittlerweile arbeitet Adamkiewicz oft auch für die City-Initiative, begleitet Veranstaltungen fotografisch. „Mich ärgert es, wenn Leute sagen, dass in Gelsenkirchen nichts los sei“, sagt er auch deshalb. „Ich erlebe ja ständig, was hier alles organisiert wird.“ Sogar für die seit November erhältliche Monopoly-Edition von Gelsenkirchen steuerte er Bildmaterial bei.
Kaum zu glauben also, dass es zu Beginn seiner Fotokarriere gar nicht so gut lief. „Ich habe mir irgendwann eine Spiegelreflexkamera gekauft und bin losgezogen. Meine Kumpels haben mich damals ausgelacht und gesagt, das ist ein Alte-Leute-Hobby“, erzählt der Gelsenkirchener. „Anfangs war es auch schwierig, Motive zu finden. Ich wollte die Kamera schon wieder verkaufen.“ Doch dann kam Social Media: „Als ich mir eine Facebook-Seite erstellte, gingen die Bilder ziemlich schnell durch die Decke.“
6000 Follower auf Facebook und Instagram
Heute folgen ihm bei Facebook und auf der Foto-Plattform Instagram je über 6000 Menschen. Hauptsächlich Gelsenkirchener, die er mit seinen Fotos auch erreichen wolle, so Adamkiewicz. Das Hobby zum Beruf zu machen, kann sich er sich dennoch nicht vorstellen. „Ich möchte ungern viele Auftragsarbeiten machen, sondern das, was mir Spaß macht.“ Viel mehr als um Geld gehe es ihm eben darum,
Gelsenkirchen
zu unterstützen: „Ich liebe unsere Stadt. Es ist einfach mein Zuhause.“
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