Mülheim. Zentrale Lage, zahlreiche Spielplätze und trotzdem so viel Grün: Familien belohnen die Heimaterde mit Bestnoten in Sachen Kinderfreundlichkeit.

Auf der Heimaterde lebt es sich wie in einem Dorf – und doch mitten in der Stadt. Eingebettet zwischen Gneisenau-, Krupp-, Velauer- und Max-Halbach-Straße liegt die Gartensiedlung nahe der A 40 mit ihren vielen Einfamilienhäusern, wenig Verkehr, Parks zum Spazieren und Nachbarn, die sich teilweise seit Generationen kennen. Kein Wunder, dass Familien die Heimaterde mit Bestnoten in Sachen Kinderfreundlichkeit belohnen.

Die Nachbarskinder Lara (9), Neyla (5) und Clara (fast 2) wissen, wieso sie gerne auf der Heimaterde leben: „Meine Freundinnen wohnen ganz in der Nähe. Außerdem gibt es hier viele gute Spielplätze“, sagt Lara. Und zur Grundschule hat sie es auch nicht weit: Jeden Morgen läuft sie von ihrem Wohnhaus an der Wilhelm-Storck-Straße aus nur wenige Minuten durch die Siepentäler bis zum Sunderplatz. Ihre Schwester Neyla hat es auch nicht weit – sie besucht das Abenteuerland, eine städtische Kita wenige Straßen weiter.

Eine Grund- und eine weiterführende Schule im Stadtteil

„Noch viermal schlafen, dann darf ich mich in der Grundschule anmelden“, freut sich die Fünfjährige beim Interview. Und nach der Grundschulzeit können die Schwestern zwei Straßen weiter auf das Gymnasium Heißen wechseln – wie praktisch.

Schwimmen, Handball, Turnen: alle Sportkurse der Kinder sind zudem fußläufig erreichbar. Der TSV-Heimaterde habe ein gutes Sportangebot für Kinder aller Altersgruppen, findet Mutter Nuray Smarzlik. „Auch die Evangelische Kirchengemeinde hat viele Freizeitkurse für Kinder.“ Vor sechs Jahren zog sie mit Mann Frank und den Töchtern aus Essen-Rüttenscheid auf die Heimaterde. Eine gute Entscheidung? „Auf jeden Fall. Hier kannst du die Kinder auf der Straße spielen lassen, es ist schön grün und trotzdem alles zentral.“

Zentrale Lage mitten im Grünen punktet bei den Eltern

Das finden auch Annika und Matthias Nickel, die mit ihrer anderthalbjährigen Tochter Clara seit fünf Jahren nebenan wohnen. „Als Dümptener kannte ich den Stadtteil kaum und war überrascht, wie grün es hier ist“, sagt Matthias Nickel (37). „Total schön, weil man mit Kind in den Parks zwischen Ententeich und Gänsereiter spazieren gehen kann und die Auswahl zwischen so vielen Spielplätzen hat.“ Auch das Fulerumer Feld mit dem angrenzenden Rumbachtal sei schnell zu erreichen, genau wie das Shopping-Center nebenan: „Im Rhein-Ruhr-Zentrum sind wir zu Fuß in fünf Minuten.“

Wenn ihr euch etwas für eure Nachbarschaft wünschen dürftet, was wäre das? „Ein Eisladen! Und ein Trampolin auf dem Spielplatz im Tal“, sagen die Kinder. „An der Seilbahn liegt immer so viel Hunde-AA, das macht keinen Spaß“, findet Lara.

„Das mit den Hundehaufen in den Tälern ist hier ein großes Problem“, finden auch die Eltern. Sie würden sich wünschen, dass Hundehalter mehr darauf achten, die Hinterlassenschaften ihrer Tiere einzusammeln und dass das Ordnungsamt öfter in den Parkanlagen kontrolliert. „Damit die Kinder auch mal unbeschwert über die Wiesen rennen können.“

Ein Eigenheim zu finden ist schwierig und teuer

Wie viele andere Familien, würde sich Familie Nickel gerne auf der Heimaterde ein Eigenheim kaufen, aber das gestalte sich schwierig: „Das Wenige, was angeboten wird, ist völlig überteuert“, weiß Annika (29). „Daher schauen wir uns in anderen Stadtteilen um, auch wenn es sehr schade wäre, von hier wegzuziehen.“ Das Herz hängt eben an der Heimaterde. Wegen der guten Infrastruktur, aber vor allem wegen der netten Nachbarschaft, der Menschen, die den Stadtteil mit Leben füllen.

Wie das auf der Heimaterde funktioniert, zeigt sich etwa beim Hoftrödel, beim St.-Martins-Umzug oder auf dem Kolping-Kinderfest, das die Nachbarn seit über 50 Jahren auf dem Festplatz an der Kleiststraße feiern. In jedem September – außer in diesem Corona-Herbst – ziehen Mädchen und Jungen beim großen Umzug mit Pauken und Trompeten durch die fähnchengeschmückte Siedlung. Zwischen Kinderschminken und Bierstand treffen sich Mütter und Väter, Omas und Opas die sich selbst noch aus der Schulzeit kennen mit ihren Kindern und feiern zu Livemusik. So viel Gemeinschaft verbindet – und macht den Stadtteil nicht nur lebens-, sondern liebenswert.