Marl-Polsum. Der beliebte Weihnachtsmarkt in Polsum fällt auch in diesem Jahr aus. Initiator Klaus Heydasch erklärt die Hintergründe der Absage.
Gefühlt ist das Leben wieder normal. Organisatoren von Großveranstaltungen haben es dennoch schwer. Und so haben die Macher des eintägigen Weihnachtsmarktes im historischen Ortskern von Polsum schon vor einigen Wochen eine harte Entscheidung getroffen: Wie schon im vergangenen Jahr wird die Veranstaltung auch in diesem Dezember coronabedingt nicht stattfinden.
„Die Pandemie ist ja nicht vorbei“, sagt Klaus Heydasch. Der Initiator verweist auf bereits geführte Gespräche mit dem Marler Ordnungsamt. „Die Auflagen können wir nicht erfüllen.“ Ganz gleich ob nun 3-G oder 2-G, das Dorf ist in mehrere Richtungen offen, für entsprechende Kontrollen zu sorgen ist schier unmöglich. Das liegt zum einen daran, dass die Veranstaltung in der Vergangenheit unheimlich gut besucht war, Zehntausende nach Polsum pilgerten. Zum anderen wird der Markt traditionell von den örtlichen Vereinen ehrenamtlich organisiert und betreut. Kontrollen würden die Helfer schlicht überfordern. „Und wir können das Dorf ja nicht einzäunen.“
Abstände einhalten unmöglich
Gleichsam sei vieles gar nicht vorstellbar, so Heydasch: „Wie soll man an die Glühweinständen die Abstände einhalten? Wie soll das vor der Bühne gehen? Die abzusperren und nur eine gewisse Anzahl an Menschen rein zu lassen, das macht doch keinen Sinn.“ Denn ein Herzstück des Weihnachtsmarktes ist ja das Musikprogramm, das immer wieder mit hochkarätigen Namen aufwartet. Aber es gebe noch mehr Hürden: So müssten, entsprechend den Auflagen, an jedem Stand oder zentral Spülmaschinen installiert werden um Geschirr und Gläser so heiß zu spülen, dass Coronaviren keine Chance haben.
Kurzum: „Solange Corona ein Thema ist, kann der Weihnachtsmarkt nicht stattfinden“, so Klaus Heydasch. Mehr noch: „Es wird den Weihnachtsmarkt, wie er mal war, nicht mehr geben. Wir hoffen natürlich, im nächsten Jahr wieder aktiv werden zu können.“ Eines noch zu sagen liegt dem Polsumer am Herzen: „Das ist traurig für uns alle und wir haben die Entscheidung nicht leicht gemacht.“