Mülheim. Beim zehnten Mülheimer Montagsspaziergang marschierten 620 Kritiker der Corona-Maßnahmen mit. Der Initiator hält die Maskenpflicht für Schikane.
Der Montagsspaziergang „Für ein liebevolles Miteinander, für eine freie Impfentscheidung und gegen Diskriminierung“ feierte am Montagabend Jubiläum. Zum zehnten Mal marschierten Gegnerinnen und Gegner der Corona-Maßnahmen durch die Innenstadt. Die meisten von ihnen trugen dabei einen Mund-Nasen-Schutz.
Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf 620. Erneut war vom Veranstalter eine zweite Demonstration angemeldet worden. „Die wäre aber nur notwendig geworden, sobald eine Größenordnung von 750 erreicht worden wäre“, sagte Polizeisprecher Lars Lindemann. Am Ringlokschuppen, wo eine zweite Gruppe hätte starten sollen, blieb es am Abend also ruhig. Auch in der Vorwoche war ein zweiter Protestzug dort mangels Teilnehmerinnen und Teilnehmern aufgelöst worden.
Trotz Einhaltung: Initiator schimpft über die Maskenpflicht
Was bei der zehnten Demo-Auflage deutlich besser funktionierte, war die Einhaltung der Maskenpflicht. Während sich vor einer Woche noch 40 bis 50 Prozent nicht an die Maskenpflicht gehalten hatten, war der überwiegende Teil der Protestierenden an diesem Montag mit Mund-Nasen-Schutz unterwegs.
Veranstalter Christian Garcia Diaz machte per Lautsprecher auch immer wieder auf die Maßnahmen aufmerksam – ohne jedoch mit seiner Meinung dazu hinter dem Berg zu halten. „Danke, dass ihr die Schikane mitmacht, das ist absolut irrational“, rief er seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern auf dem Rathausmarkt zu.
Zwei Anzeigen gegen Maskenlose wegen Ordnungswidrigkeiten
Dort berichtete der Initiator auch von seinem Besuch im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung am vergangenen Donnerstag. „Ich war erstaunt, wie positiv die Versammlung wahrgenommen wurde. Die Politiker haben unser Anliegen zu 80 Prozent verstanden“, meinte Garcia Diaz.
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Währenddessen kontrollierte das Ordnungsamt auf dem Marktplatz die Einhaltung der Corona-Schutzverordnung ebenso wie zuvor auf dem Stadthallen-Parkplatz. Am Straßenrand wurde der Demo-Zug von deutlich mehr Publikum empfangen. Doch auch hier verhinderten die Ordnungshüter, dass sich „Maskenlose“ heimlich unter das Volk mischten.
Schließlich mussten zwei Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten geschrieben werden. Besondere Widerstände gegen die Kontrollen von Polizei und Ordnungsamt waren nicht festzustellen. „Ansonsten war alles unauffällig“, lautete das Fazit von Polizeisprecher Lindemann.