Gelsenkirchen-Buer. Der Gelsenkirchener Zahnarzt Dr. Klaus Dohle kommt zu seinen Patienten nach Hause. Dabei setzt er auf ein ungewöhnliches Fortbewegungsmittel.
- Der Gelsenkirchener Zahnarzt Dr. Klaus Dohle bietet Hausbesuche an
- Zu seinen Patienten zählen auch Bewohnerinnen und Bewohner von Seniorenheimen
- Dabei setzt er auch auf ein umweltfreundliches Verkehrsmittel
Die wenigsten Leute gehen gern zum Zahnarzt, doch wenn man seinen Zähnen nicht böse ist, empfiehlt sich ein Kontrollbesuch mindestens zweimal im Jahr. Doch was ist mit Menschen, die nicht mehr zum Zahnarzt gehen können – weil sie alt, dement, bettlägerig, nicht mehr mobil sind? Zu diesen Menschen kommt beispielsweise Dr. Klaus Dohle: Der Zahnarzt mit Praxis an in Gelsenkirchen-Buer bietet schon seit vielen Jahren Hausbesuche an.
Die Praxis befindet sich an der Hochstraße 36 und ist vielen Bueranerinnen und Bueranern ein Begriff: Schon seit mehr als 70 Jahren haben hier Zahnärzte gewirkt. Seit 1999 leitet Klaus Dohle die Praxis. „Hausbesuche habe ich immer schon unternommen“, sagt der Zahnmediziner. Seine Patienten leben meist in Alten- und Seniorenheimen. „Seit einigen Jahren sind Senioreneinrichtungen dazu angehalten, ihren Bewohnerinnen und Bewohnern auch zahnärztliche Behandlung zukommen zu lassen“, berichtet Dohle. Doch der Mediziner besucht auch Patientinnen und Patienten in ihren Wohnungen. „Bedingung dafür ist allerdings, dass sie einen Pflegegrad haben“, so Dr. Dohle.
Diese Instrumente nimmt der Gelsenkirchener Zahnarzt zu seinen Besuchen mit
Gerade ältere Menschen bräuchten eine häufigere Kontrolle ihres Zahnzustandes, weiß Dohle. Während es bei jüngeren Menschen ausreiche, dass sie sich zweimal pro Jahr zur Kontrolle in den Zahnarztstuhl setzen, sollte es bei Senioren besser einmal pro Quartal sein. Und gerade bei anfälligen alten Menschen könne eine gute Zahnprophylaxe in manchen Fällen lebensrettend sein. „Eine Entzündung, die im Zahn entsteht, kann eine Kettenreaktion auslösen“, so Dohle, „und im schlimmsten Fall etwa zu einer Lungenentzündung und so zum Tode führen.“
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Zahnärztliche Eingriffe führt Dohle allerdings in der Regel nicht außerhalb der Praxis durch – „wenn ich beispielsweise einen Zahn ziehen müsste und mit Betäubung arbeiten würde, bräuchte ich einen Notfallkoffer“, sagt er. Auch andere Eingriffe seien aufgrund der Gegebenheiten außerhalb seiner Praxisräume schwierig. „Ich habe ja beispielsweise kein Becken, in das die Patienten ausspucken könnten“, sagt er. Und so reist Dr. Dohle mit kleinem Gepäck: „In der Regel habe ich Handschuhe dabei, sterile Spiegel und Sonden sowie Papier“, sagt er. Aber auch Gerätschaften wie eine kleine Düse für Druckluft, die per USB aufgeladen wird und mit der man etwa Zahnkronen trockenblasen kann, gehören zu seinen Arbeitsutensilien vor Ort.
Zahnprothesen werden vor Ort repariert
„Wenn ich bei den Untersuchungen feststelle, dass ein Eingriff vorgenommen werden muss, dann wird der Patient oder die Patientin per Krankentransport in die Praxis gebracht“, berichtet der Zahnarzt, „schwierigere Eingriffe werden in der Kieferchirurgie im Klinikum Vest in Recklinghausen vorgenommen.“ Früher war der Transport mit dem Krankenwagen für nichtmobile Menschen der einzige Weg zum Zahnarzt. „Aber eben immer nur dann, wenn behandelt werden musste“, sagt Klaus Dohle. Durch die regelmäßigen Untersuchungen ließen sich viele Eingriffe durch Vorsorge verhindern.
Was allerdings sehr gut vor Ort machbar ist, sind Arbeiten an Zahnprothesen. Da die meisten seiner Hausbesuchs-Patienten inzwischen künstliche Zähne hätten, erspare das eine Menge Weg, sagt der Zahnarzt: „Die kann ich meist problemlos vor Ort reparieren.“
In ganz Gelsenkirchen ist Klaus Dohle unterwegs, einige Patienten hat er auch in Gladbeck. Da kommen einige Kilometer zusammen – die der Zahnarzt auch gern mit seinem E-Bike zurücklegt. „Allerdings im Sommer öfter als im Winter“, gesteht er und lacht.