Gelsenkirchen. Zwei Eisbär-Babys sind im Zoom Gelsenkirchen gestorben. Eine Obduktion ist nicht möglich, weil die Mutter ihre toten Babys wohl gefressen hat.

  • Nach dem Tod ihrer Zwillinge zeigt sich Eisbärin Lara wieder den Besuchern der Zoom Erlebniswelt.
  • Die Todesursache der Jungtiere bleibt unklar: Eine Obduktion kann das Zoom-Team nicht durchführen
  • Währenddessen ziehen die neuen Löwenbabys viele Besucher an. Allerdings dürfen sie noch nicht zu ihrem Vater und sind auch deswegen noch nicht allzu häufig draußen zu sehen.

Zoo-Publikumsmagnet Lara ist wieder da. Nachdem zuerst ihr erstes Neugeborenes und dann wenige Tage später auch ihr zweites Baby tragischerweise gestorben ist, zeigte sich die Eisbär-Dame am Wochenende erstmalig wieder den Besuchern der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen. Dass sich Lara zunächst in ihre Höhle zurückgezogen hatte, dürfe man jedoch nicht als Trauerreaktion verstehen, betont Zoom-Sprecherin Nataly Naeschke. Dies sei eine falsche Projektion menschlicher Verhaltensweisen. „Es ist ganz normal, dass sie sich jetzt im Winter zurückzieht.“

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Es kommt häufig vor, dass Eisbär-Babys kurz nach ihrer Geburt sterben. Nur knapp jedes zweite Tier überlebt. Aber was sind die Todesursachen? Mit Blick auf Laras Zwillinge könne man hier nur Vermutungen aufstellen, so Naeschke. Denn eine Obduktion der toten Jungtiere sei nicht möglich. „Die Mutter frisst die Jungen auf, wenn sie merkt, dass sie nicht mehr leben“, erzählt die Sprecherin. „Das mag für uns wie eine Schockmeldung klingen, aber es hat in der Natur natürlich einen Sinn.“ Denn ein verwesender Kadaver würde für ein viel zu hohes Infektionsrisiko in der Höhle sorgen.

Tod der Gelsenkirchener Zoom-Eisbären: „Die Ursachen sind vielfältig“

Möglich sei, dass die Eisbär-Mutter unerfahren ist und ihren Nachwuchs nicht genug gewärmt oder gesäugt hat. Allerdings sei Lara ja nicht zum ersten Mal Mutter geworden. Auch Eisbärin Nanook, die die Zoom Erlebniswelt 2020 im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) verließ und nach München in den Tierpark Hellabrunn umzog, wurde im Gelsenkirchener Eisbär-Gehege groß.

Möglich sei aber auch, dass sich Lara versehentlich auf ihre Kinder gelegt und sie erdrückt hat. Zudem, so Zoom-Sprecherin Naeschke, bestehe die Gefahr, dass sich die Kleinen an ihren ersten Lebenstagen einen tödlichen Infekt einfangen. „Die möglichen Ursachen sind sehr vielfältig.“

Hinreißend: Löwen-Kinder Jamila, Kumani und Malaika. Seit einigen Tagen ist der Nachwuchs der Zoom Erlebniswelt auch im Außengehege zu beobachten. Allerdings müssen Besucher Glück haben, um die Jungtiere zu erwischen.
Hinreißend: Löwen-Kinder Jamila, Kumani und Malaika. Seit einigen Tagen ist der Nachwuchs der Zoom Erlebniswelt auch im Außengehege zu beobachten. Allerdings müssen Besucher Glück haben, um die Jungtiere zu erwischen. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Weil sich eines der Neugeborenen jedoch erwartungsgemäß entwickelte, regelmäßig trank und über die Bilder der Videokameras als sehr lebhaft erschien, setzten die Tierpfleger zunächst Hoffnung darauf, einem weiteren kleinen Eisbären in Gelsenkirchen beim Großwerden zusehen zu können. Über erneuten Eisbär-Nachwuchs hätte sich nicht nur die Tierpfleger sicher sehr gefreut.

Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen: Löwenbabys sind großer Anziehungspunkt

Und an anderer Stelle im Zoo, genauer in der Erlebniswelt Afrika, ist die Freude seit vergangenen Donnerstag besonders groß. Seitdem sind die Löwenjungtiere Jamila, Kumani und Malaika draußen zu sehen. „Sie sind natürlich ein großer Anziehungspunkt“, sagt Nataly Naeschke, die stets Besuchertrauben vor dem Löwen-Gehege beobachtet. Allerdings muss man derzeit durchaus Glück haben, die Löwen-Jungen auch zu Gesicht zu bekommen. „Sie sind nur zeitweise draußen, denn der Regen der letzten Tage ist für die Löwen auch nicht schön“, sagt die Zoom-Sprecherin. „Je wärmer es wird, desto mehr wird man die jungen Löwen sehen können." Aber es ist nicht nur das Wetter.

Denn derzeit soll der Nachwuchs noch nicht auf Löwenkater Bantu stoßen, um möglichen Familiendramen vorzubeugen. Wenn Bantu draußen ist, werden die Kleinen also lieber zurückgehalten. „Aber langfristig“, sagt Naeschke, „sollen die Tiere auch mit ihrem Papa zusammenkommen.“