Gelsenkirchen. Im Januar soll im Land die Entscheidung über den Standort für die neue Polizeihochschule fallen. Wie die Chancen für Gelsenkirchen stehen.
Anfang 2022 soll nun über den Standort des Neubaus für die Polizeihochschule des Landes entschieden werden. Bislang lernen in der Abteilung Gelsenkirchen der HSPV (Hochschule für Polizei und Verwaltung) mit bisher drei Standorten 2600 Studierende. Knapp 1100 lernen an HSPV-Standorten in Gelsenkirchen selbst, die anderen in Hagen, Dortmund und Herne. Die gesamte Hochschule verfügt landesweit über zehn Studienorte. [Zum Thema: Gelsenkirchen will neue Akademie im Revier schaffen]
Standort auf dem Gelände des Zentralbades und der ehemaligen Polizeiinspektion
Gelsenkirchen, Herne, Bochum und Dortmund haben sich um den gemeinsamen Standort für dann rund 4500 Studierende beworben. Bewerbungsschluss war im März 2021. Gelsenkirchen ist mit einem Neubau auf dem Gelände der ehemaligen, bereits abgerissenen Polizeiinspektion an der Overwegstraße und des benachbarten Zentralbades im Rennen. Die Schließung des Bades wurde bereits auf den Sommer 2021 vorgezogen, um das Gelände rechtzeitig aufbereiten zu können für den Neubau, wenn Gelsenkirchen den Zuschlag bekommt. Wovon man in der Stadt bisher stark ausging.
Ursprünglich war die Vergabe für den Herbst 2021 erwartet worden. Die Entscheidung verzögerte sich jedoch, der Starttermin nicht: Der neue Hochschulstandort soll bereits im Sommer 2025 den Betrieb aufnehmen. Der Zeitplan ist also durchaus ambitioniert. [Zum Thema: SPD Gelsenkirchen setzt auf Bildung und Arbeit]
Die HSPV sei „zuversichtlich, dass ein Bieter aus diesem Kreis (den vier Städten) den Zuschlag erhalten wird und das Vergabeverfahren planmäßig bis Anfang des Jahres 2022 abgeschlossen werden kann“, lautet die Antwort des Innenministeriums auf die Frage nach dem neuen Vergabetermin. „Eine endgültige Entscheidung kann voraussichtlich nicht vor Februar 2022 bekanntgegeben werden,“ kündigt Sprecherin Leoni Möllmann an.
Gelsenkirchener Entwurf bewirbt sich mit Schwimmbad und Tiefgarage
150 bis 180 Millionen Euro sollen in das Prestige-Projekt fließen, für das sich Gelsenkirchen bisher in der „Pole-Position“ sieht. 20.000 Quadratmeter Netto-Geschossfläche bietet der Entwurf für den Akademie-Standort am Innenstadtrand, ein Schwimmbad mit 50-Meter-Bahn, eine Tiefgarage und die Bahnhofsnähe sollen die Chancen für den Zuschlag verbessern. Gebaut würde das Objekt von der Gelsenkirchener Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft, das Land wäre Mieter.
Bliebe die Stadt bei dem Neubau dennoch außen vor, wäre dies eine herbe Ohrfeige angesichts der immensen Vorleistungen. Das Zentralbad ist mittlerweile weitgehend entkernt, der Abriss der Außenhülle steht ab Januar auf dem Plan.
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