Gelsenkirchen. Mit Impfen und zahlreichen Testangeboten statt weiteren Öffnungen kämpft Gelsenkirchen gegen die Pandemie. Wir sagen, wo was buchbar ist.

Gelsenkirchen wird sich nicht als Modellkommune für weitere Öffnungen bewerben. Vielmehr setzt die Stadt auf verstärktes Testen und Impfen was immer möglich ist bei der Pandemiebekämpfung. Die steigenden Infektionszahlen, aber auch einige unpassende Rahmenbedingungen des Landes für Modellkommunen – etwa klar abgegrenzte Bereiche – sind der Grund für die Entscheidung gegen weitere Öffnungen. Das Land nennt als eines der Kriterien einen klar abgegrenzten Bereich, für den ein Öffnungsszenario entwickelt werden soll. Schon das sei in Gelsenkirchen mit seiner polyzentrischen Struktur schwierig umzusetzen, so die Stadt.

Arbeiten an einer Nachverfolgungs-App

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Gelsenkirchen setze daher weiter auf eine „konsequent ausgeweitete Teststrategie“, die die strikte Voraussetzung für die Wahrnehmung von Angeboten im Einzelhandel, von Zoo oder Museen ist und auch bleibe. Die Folgen und Effekte dieser Maßnahmen wolle man zunächst abwarten und bewerten. Es werde mit Kooperationspartnern weiterhin mit Nachdruck daran gearbeitet, „dem dynamischen Infektionsgeschehen auch mit neuen digitalen Lösungen, unter anderem auch einer Personennachverfolgungs-App, entgegenzutreten.“

500 Spritzen mit Impfstoff gehen täglich in die Oberarme, ab Sonntag 1300

Unterdessen sind im Impfzentrum am Berger Feld auch die Ostertage normale Arbeitstage. Auch wenn Astrazeneca vorübergehend gestoppt war: In der Emscher-Lippe-Halle läuft der Betrieb an den Feiertagen weiter. Geimpft werden weiterhin die verbliebenen über 80-Jährigen sowie die chronisch Kranken mit höchster Priorität und die besonders gefährdeten Berufsgruppen, derzeit alle mit Biontech versorgt. Insgesamt rund 500 Spritzen mit Vakzin werden derzeit im Tagesschnitt am Berger Feld in die Oberarme der Bürger gespritzt. Ab Sonntag sollen es 1300 am Tag sein, dann werden sechs Impfstraßen geöffnet sein.

Testen, testen, testen und soviel impfen wie möglich: Auf diese Strategie setzt Gelsenkirchen. Tatsächlich zieht jetzt das Imftempo an und auch die Testmöglichkeiten sind üppig.
Testen, testen, testen und soviel impfen wie möglich: Auf diese Strategie setzt Gelsenkirchen. Tatsächlich zieht jetzt das Imftempo an und auch die Testmöglichkeiten sind üppig. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

8100 Mitglieder der gefährdeten Berufsgruppen wie Lehrer, Erzieher und Polizisten sowie medizinisches Personal wurden in Gelsenkirchen bereits geimpft; mit Astrazeneca. Der ärztliche Leiter des Impfzentrums, Klaus Rembrink, führt zwar keine Statistik über die Berufe der zu Impfenden, aber: „Im Moment impfen wir vor allem Polizisten. Ich glaube, die Grundschullehrer, die geimpft werden möchten, sind mit der ersten Impfung durch. Und auch die Erzieher.“ 140 Termine werden weiterhin am Tag für die Risikopatienten und chronisch Kranken reserviert (mit Biontech). Die Berufsgruppen wurden bisher mit Astrazeneca versorgt, zunächst wird bei ihnen nun altersentsprechend auf Biontech umgestellt.

Ab Samstag Termine buchbar für 60-Jährige

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Für die über 60-Jährigen soll es auch in Gelsenkirchen Astrazeneca geben. Ab Samstag ist es möglich, Termine dafür zu buchen und zwar über die KVWL Online-Plattform www.116117.de, die dafür am Samstag früh um acht Uhr freigeschaltet wird oder telefonisch über 0800 116117 02 zur gleichen Zeit. Schon am Sonntag soll dann das Impfen starten in der Emscher-Lippe-Halle. Es heißt also schnell zu sein.

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5500 Dosen Astrazeneca der landesweit 380.000 Dosen stellt NRW für Gelsenkirchener über 60 Jahre zur Verfügung. Sie sollen binnen zehn Tagen verimpft werden, so die Vorgabe des Landes. Die Menge wird freilich nicht annähernd ausreichen für die Altersgruppe, weiß Klaus Rembrink. Wie es damit weitergeht, wenn diese Dosen verbraucht sind, ist noch unklar.

Partner dürfen nur 79-Jährige mitimpfen lassen

Maximal 48 Impfdosen je Hausarztpraxis – theoretisch

Ab Dienstag, 6. April, kommen auch die Hausärzte mit ins Boot beim Impfen. Sie beziehen den Impfstoff über die Apotheken. Bis Dienstagfrüh kann laut Kreisvertrauensapotheker Christian Schreiner Impfstoff in den Apotheken – in der Regel jenen, mit denen die Praxen ohnehin kooperieren – bestellt werden. Die Bestellung wird an die Großhändler weitergegeben, die die Mengen dann kontigentieren, je nachdem wieviel zur Verfügung steht. Das bedeutet, dass auch die Arztpraxen noch nicht wissen, wieviele Impfdosen sie wirklich bekommen. Die maximal mögliche Bestellung je Praxis ist 48 Impfdosen als Wochenration, zumindest zum Start wird es Biontech sein. Dass wirklich 48 Dosen in eine einzelne Praxis geliefert werden, glaubt Christian Schreiner nicht wirklich.

Die 1840 Impfberechtigten 79-Jährigen bekommen Post von der Stadt, in der erklärt wird, was zu tun ist. Sie können über die gleiche online-Plattform und die gleiche Telefonnummer wie die 60-Jährigen erst ab Dienstag, 6. April, Termine buchen. Für diese Gruppe wird in Gelsenkirchen weiterhin Biontech eingesetzt, erklärt Klaus Rembrink. Und nur für diese Gruppe gilt auch: Sie dürfen dabei einen parallelen Impftermin für einen Partner vereinbaren, selbst wenn er deutlich jünger ist.

Insgesamt stehen Gelsenkirchen in der kommenden Woche 1734 Biontech-Impfdosen zur Verfügung plus 100 Dosen Moderna-Impfstoff, der allerdings ausschließlich für Menschen in Eingliederungshilfen reserviert ist. Was wann folgt, wenn diese Menge verimpft ist, ist noch offen laut Stadtsprecher Martin Schulmann.