Oberhausen. Die kostenlosen Corona-Schnelltests sind in der Arena Oberhausen angelaufen. Drei Gründe für den Nasenabstrich nennen Nutzer besonders häufig.
Vor einer Woche hat das Schnelltestzentrum im Parkhaus 8 neben dem Centro Oberhausen seinen „Drive-in“ für Autofahrer gestartet. Seit einigen Tagen können sich auch Fußgänger im Backstage-Bereich der König-Pilsener-Arena kostenlos auf das tückische Corona-Virus testen lassen. Wie wird das Angebot angenommen?
Die Sonne scheint. Einige Teenager steigen an der Bushaltestelle „Neue Mitte“ aus und steuern die Läden am Centro Oberhausen an. Auch an diesem Samstag wird das Terminshopping „Click & Meet“ moderat genutzt. Und nebenan in der Arena?
Warteschlangen gibt es am Eingang zur Straße Alte Walz nicht. Aber die Testwilligen erscheinen nach und nach. Sie laufen nach dem ersten Check am Eingang in eine Teststraße, die mit Einzelkabinen bestückt ist. „Die Terminvergabe klappt recht schnell. Wer sich mit dem Internet auskennt, dürfte keine Probleme haben“, sagt ein Pärchen mit hochgezogenen FFP2-Masken, das Richtung Eingang läuft. Der vorher vereinbarte Termin ist aber Pflicht. Der Nasenabstrich dauert dann nur wenige Minuten.
Corona-Schnelltest: Pro Tag sind bis zu 2000 Antigen-Tests möglich
Das deckt sich mit den Beobachtungen von Stefan Fenderl, der für die Arena das Projekt betreut. Während nebenan der vom Deutschen Rote Kreuz (DRK) betreute „Drive-in“ schon in den ersten Stunden mehr als 2000 Buchungen für ein festes Zeitfenster verzeichnete, ist der Bürgertest in der Konzerthalle unaufgeregter angelaufen. Von mehreren Hundert bisher getesteten Personen ist die Rede.
Dabei sind die Kapazitäten groß. 1500 Proben könnten hier problemlos überprüft werden, sagt der Arena-Manager. Die Obergrenze liegt sogar bei 2000 Teststreifen. Das alles pro Tag, wohlgemerkt.
Mangelndes Interesse sieht Fenderl trotzdem nicht. „Die Buchungen nehmen seit Montag von Tag zu Tag zu.“ Das Corona-Schnelltestzentrum gehört neben dem „Drive-in“ zu den zwei großen Testzentren, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Oberhausen betrieben werden. Darüber hinaus gibt es Sozialverbände, Hausärzte und Apotheken, bei denen der einmal pro Woche kostenlose Test ebenfalls möglich ist.
Corona-Schnelltest: Arena möchte bei hoher Nachfrage länger öffnen
Der Konzerthalle kommt offenbar zugute, dass sie durch eine bislang kostenpflichtige Initiative mit einem Kölner Mediziner bereits mehrere Monate Testerfahrung vorweisen kann. Mehr als 15.000 Corona-Tests habe die Oberhausener Arena schon erfolgreich absolviert.
Bislang musste man für die Antigen-Schnelltest knapp 40 Euro bezahlen. Bei den Bürgertests sind diese nun ebenfalls kostenlos. Die kostenpflichtige Variante wird aber weiterhin angeboten: „Falls sich Bürger innerhalb einer Woche zwei Mal testen lassen wollen.“
Mit stark ansteigenden Testanfragen rechnet Fenderl auch, weil das Osterfest vor der Tür steht - möglicherweise mit zusätzlichen Kontakten innerhalb der Familie. Zum Vergleich: Vor Weihnachten waren die Corona-Schnelltests in der Arena über mehrere Tage sogar ausgebucht.
Ein ähnlich großes Interesse könnte es nun auch unmittelbar vor Ostern geben. Die Arena bereitet sich darauf vor: Öffnungszeiten würden bei besonders starker Nachfrage von 8 Uhr morgens bis 21 Uhr abends erweitert.
Die Gründe, warum sich Bürger mit den kostenlosen Corona-Schnelltests überprüfen lassen, kann die Arena durch die eigene Telefon-Hotline gut nachzeichnen. Fenderl spricht von drei Hauptgründen, die immer wieder genannt werden.
Corona-Schnelltest: Firmen können eine mobile Station anfragen
Erstens. Der Test werde angefragt, wenn Bürger Dienstleistungen und Gewerbeangebote nutzen wollen und ein Schnelltest erforderlich sei. „Das kann vor einer Zahn-OP der Fall sein, wenn der Arzt das wünscht“, sagt Fenderl. Oder vor einer kosmetischen Behandlung, bei der Abstände nicht einzuhalten sind.
Zweitens. Auch eine gesundheitliche Selbstauskunft wollen Bürger häufig einholen. „Es geht um die Frage: Habe ich mich unentdeckt angesteckt?“ Oftmals hätten Bürger beruflich mit anderen Menschen zu tun und wollten sich nun rückversichern.
Drittens. Auch anstehende Besuche bei Freunden und Bekannten seien häufig ein Grund, warum sich Bürger testen ließen. Ein Treffen mit einem älteren Familienmitglied, wie bei Eltern oder Großeltern, würde besonders häufig genannt.
Grundsätzlich seien die Corona-Schnelltests wichtig, damit Infektionsketten frühzeitig unterbrochen werden. Auf Anfrage bietet die Köpi-Arena die Corona-Tests durch eine mobile Station direkt bei größeren Firmen an.
>>> So funktioniert der Corona-Schnelltest in der Köpi-Arena
Für den Bürgertest in der Arena Oberhausen muss man vorher einen Termin über das Internet (www.meincoronaschnelltest.de) buchen. Den QR-Code bringen die Bürger per Handy oder Papierausdruck zum Termin mit, dieser wird elektronisch mit der Probe verknüpft. In Testkammern in der Arena wird der Nasen- oder Rachenabstrich vorgenommen. Danach gehen die Bürger nach Hause. Das Ergebnis kommt innerhalb von 15 Minuten per E-Mail.
Ist der Corona-Schnelltest positiv, wird das Resultat an das jeweilige Gesundheitsamt der Heimatstadt der Testperson übermittelt. Die mit dem Corona-Virus infizierte Person muss danach einen genaueren PCR-Test beim Hausarzt vornehmen lassen, der im Labor ausgewertet wird.