Essen. Ein Unbekannter hat sich in das Computerspiel Grand Theft Auto V gehackt, um Mitspieler virtuell zu missbrauchen. Seit Tagen lässt er dort seinen Avatar mit heruntergelassener Hose sein Unwesen treiben. Viele andere GTA-Spieler sind genervt. Vorfälle wie dieser sind aber wohl keine Seltenheit.

Wer das Computerspiel Grand Theft Auto (GTA) zockt, weiß, worauf er sich einlässt: Diebstahl, Gewalt, Mord - all das ist erlaubt und ureigenster Sinn des Spiels. Doch manchen Spielern scheint das nicht zu reichen. In der GTA-Version V und in der Online-Variante ist jetzt ein Gamer aufgetaucht, der andere Spieler mit seinem Avatar virtuell vergewaltigt.

"Das Schlimmste ist, man kann ihn nicht töten", schreibt ein User auf der Website Reddit. Auf der Plattform Imgur hat der betroffene Spieler Fotos des gewalttätigen Avatars hochgeladen. Sie zeigen einen Mann mit heruntergelassener Hose bei sexuellen Handlungen.

Auch wenn Computerspiele wie GTA auf Erwachsene zugeschnitten und anstößige Inhalte durchaus erwartbar sind, finden viele Spieler, dass der Hacker eine Stufe zu weit gehe. Im Community-Forum von Rockstar Games, dem Hersteller von GTA, weist ein Nutzer darauf hin, dass die Avatare befreundeter Spieler vom Online-Vergewaltiger anschließend regelrecht exekutiert worden sind. "Das wird langsam lächerlich", schreibt er und wirft Rockstar Games Untätigkeit vor. "Von euch hören wir gar nichts davon, dass ihr die Sache beenden wollt. Vergewaltigungen ... ernsthaft? Ihr lasst das einfach so laufen. Ihr könnt mir nicht erzählen, dass es keine rechtlichen Probleme gibt, wenn man Leuten erlaubt, online andere Spieler zu vergewaltigen."

Tatsächlich gibt es bisher noch keine Stellungnahme des Unternehmens zu den Vorfällen. Dabei ist Rockstar Games nicht der einzige Hersteller mit diesem Problem. Wie das Lifestyle-Magazin Cut, eine Publikation der New York Times, berichtet, sei bereits im März dieses Jahres der Avatar einer Spielerin des Zombie-Games DayZ vergewaltigt worden. (cho)