Essen. „Titanfall“ und „Infamous - Second Son“ für XboxOne und Playstation 4 bieten Spielspaß auf unterschiedliche Weise. „Titanfall“ ist einsteigerfreundlich, der Sound pompös, die Grafik läuft flüssig und ist detailreich. „Infamous - Second Son“ ist dagegen ein echtes Grafikgewitter.

Da steht sie nun die neue Spielkonsole und soll zeigen, was sie kann. Bisher aber gab es kaum Spiele, mit denen die XboxOne oder die Playstation 4 ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen konnten. Das hat sich jetzt geändert. Microsofts Spielekiste bittet zum „Titanfall“, auf PS4-Spieler wartet „Infamous – Second Son“.

Alles Gute kommt von oben. Bei „Titanfall“ sind es die Titanen, die alle paar Minuten vom Himmel fallen und sich in die Erde bohren. Gewaltige Roboter, die der Spieler in Besitz nehmen kann. Er kann aber auch als Pilot mit einem High-Tech-Kampfanzug gegen die Blech-Kameraden antreten. Egal, für was er sich entscheidet: Permanente Internetverbindung bleibt ebenso Pflicht wie eine kostenpflichtige Xbox Live Gold Mitgliedschaft. Titanfall ist ein Multiplayer-Spiel, einen Single-Modus gibt es nicht.

Schwierigkeitsgrad einsteigerfreundlich

So was wie eine Story übrigens auch nicht. Aber das macht nichts. Denn dieses Spiel will vor allem eines: Spaß machen. Und das tut es, wenn man auf Multiplayer-Gefechte steht. Hervorragend ausbalanciert sind beide Seiten auf den 15 zur Verfügung stehenden Karten. Was die Mechs an Kraft zu bieten haben, gleichen die Piloten durch Wendigkeit aus. Bevor es richtig losgeht – das nur am Rande – muss man die Multiplayer-Kampagne durchspielen, um das Spiel kennen zu lernen. Neulinge sollten sich davon nicht abschrecken lassen. Die Steuerung ist intuitiv und schnell gelernt, der Schwierigkeitsgrad anfangs einsteigerfreundlich.

Der Sound der Science-Fiction-Ballerei ist pompös, die Grafik läuft flüssig und ist detailreich, ein wenig mehr aber hätte man doch noch erwartet auf einer Next-Generation-Konsole. Wirklich störend ist das allerdings nicht, denn Titanfall spielt sich so schnell, das kaum Zeit bleibt, die Pixel-Welt näher unter die Lupe zu nehmen. Battlefield- und Call Of Duty-Veteranen mit Lust auf Abwechslung können deshalb beruhigt zu einer Proberunde antreten. Allerdings nur auf der XboxOne, ihrem Vorgänger oder dem PC.

Für Augen und Ohren: Vier von fünf Sternen

EA, ab 18 Jahre, 50 -70 Euro

„Infamous - Second Son“ 

Er heißt Delsin Rowe, ist Graffiti-Künstler und hat Superkräfte. Er kann sich nämlich in Rauch auflösen oder Blitze verschießen. Kurzum, der junge Mann mit der Mütze ist der ideale Held für den dritten Teil der Computerspielreihe „Infamous“, die dieses Mal den Untertitel „Second Son“ trägt.

Die Story ist für ein Computerspiel gar nicht mal schlecht. Es geht um Menschen, die anders sind und darum, wie der Staat mit ihnen umgeht. Delsin jedenfalls ist einer von ihnen, und wie bei den Vorgängern muss sich der Spieler bald entscheiden, wie er durch diese Welt geht. Gut oder böse – beides ist möglich und kann der Handlung eine neue Wendung geben. Selbst der Titelheld verändert sich im Laufe der Zeit – je nachdem, ob er als Held oder Halunke umherzieht.

Der erste Vorzeigetitel für Sony

Die Welt von „Second Son“ ist eine offene, aber sie ist bei weitem nicht so mit Leben gefüllt wie die von GTA. Dafür sieht sie besser aus. Vor allem in den Nachtszenen lässt das virtuelle Seattle erahnen, was die PS4 kann. Und wenn Delsin zur Sache kommt, sich unter Neon-Schildern mit Energie auftankt, als Parcour-Läufer durch die Straßen hastet oder sich die Häscher der Regierung mit seiner glühenden Eisenkette vom Leib hält, dann kann man schon von einem Grafikgewitter sprechen ohne zu übertreiben.

Das alles macht „Infamous Second Son“ tatsächlich zum ersten Vorzeigetitel für Sonys neue Playstation 4. Langsam ärgerlich ist allerdings, dass es die Konsole auch nach knapp einem halben Jahr noch immer nicht überall problemlos zu kaufen gibt.

Actionkracher: Vier von fünf Sternen

Sony, PS4; ab 16 Jahre, ca. 60 Euro