Berlin. . Extrem hohe Telefonrechnungen, merkwürdige Anrufe auf die Falkland-Inseln: Diverse Fritzbox-Router wurden in den vergangenen Wochen gekapert. Kriminelle richteten kostenpflichtige Telefon-Mehrwertdienste ein, teilte Fritzbox-Hersteller AVM mit. Diese gingen zum Beispiel ins Ausland.
Die Berliner Firma AVM hat einen Sicherheitshinweis für Fritzbox-Besitzer veröffentlicht. Demnach gehe man aktuell Hinweisen auf eine möglicherweise missbräuchliche Telefonnutzung über die Fritzbox nach. Bekannt seien bisher einige Dutzend Fälle.
Demnach verschaffen sich die Angreifer von außen einen Zugriff auf den Router und richten einen kostenpflichtigen Telefon-Mehrwertdienst ein. Die betroffenen Nutzer müssen mit hohen Telefonrechnungen rechnen.
AVM weist darauf hin, dass ein solcher Angriff nur möglich sei, wenn der Angreifer die Mail-Adresse oder den Fritzbox-Nutzernamen, die IP-Adresse der Fritzbox und die Kennwörter für den Fernzugang und die FritzBox-Oberfläche kenne. "Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zu dem kürzlich vom BSI veröffentlichten Diebstahl von 16 Millionen digitalen Identitäten", spekuliert AVM.
Angreifer auf Fritzbox-Router bisher unbekannt
Auch Spiegel.de berichtet mittlerweile über den Angriff auf Fritzbox-Router. Laut diesem Bericht ist AVM bisher ratlos, wer hinter dem Angriff steckt und wie der Angreifer an die Zugangsdaten gelangt sei.
"Es gibt immer genau eine gezielte Einwahl, keine Fehlversuche", sagte Urban Bastert von AVM. Dass die Daten von Angriffen auf lokale WLAN-Netzwerke stammen sei eher unwahrscheinlich, weil die bisher bekannt gewordenen Fälle über ganz Deutschland verteilt seien.
Sicherheitshinweise für Fritzbox-Nutzer von AVM finden Sie hier. (dpa)