Berlin. Google hat seinen RSS-Dienst Reader abgeschaltet, mit dem sich Blogs und Internetseiten abonnieren ließen. Alternativen zu dem Google-Programm gibt es reichlich. Der Wechsel mit allen bestehenden Abos funktioniert noch bis 15. Juli.

Google hat seinen RSS-Dienst Reader abgeschaltet. Nutzer haben jetzt noch bis Mitte Juli Zeit, ihre abonnierten Webseiten und Blogs zu exportieren und eine Alternative suchen, teilte das Unternehmen mit. Der Export funktioniert über Google Takeout: Hier können Nutzer sich noch bis zum 15. Juli per Mausklick eine ZIP-Datei mit all ihren Daten erstellen lassen. Viele andere RSS-Dienste können diese Datei lesen. Der Nutzer erspart sich damit das erneute Einrichten aller Abos und Kategorien.

Bei einigen alternativen RSS-Diensten funktioniert der Umzug aber auch automatisch: Anwender müssen sich nur mit ihren Google-Zugangsdaten einloggen und bekommen sofort Zugriff auf alle Abos. So funktioniert zum Beispiel der RSS-Reader Feedly, der im Gegensatz zu früher nicht mehr nur mit Browser-Addon und damit zum Beispiel auch im Internet Explorer läuft. Der sehr bilderlastige Dienst Pulse kann Google-Daten ebenfalls automatisch importieren. Gleiches gilt auch für den Reader von Digg, der in den kommenden Tagen verfügbar sein soll.

Alternativen bieten sogar ähnliche Optik

Den Umweg über die ZIP-Datei müssen Nutzer dagegen zum Beispiel beim deutschsprachigen Reader Good Noows und dem neuen Reader-Angebot von AOL machen, das sich aber noch in der Betaphase befindet. Eine weitere Alternative ist The Old Reader, der die Optik des Google Reader relativ originalgetreu und ohne viel Schnickschnack kopiert. Die Alternativen sind in der Regel gratis. Es gibt aber auch Dienste wie NetVibes oder NewsBlur, die für fortgeschrittene Funktionen Geld verlangen. In der Gratisversion ist dann zum Beispiel die Zahl der möglichen Abonnements begrenzt.

Wer seine RSS-Feeds lieber über ein Programm und nicht über den Browser abrufen will, kann sich zum Beispiel FeedReader, FeedDemon oder RSS Bandit installieren. Viele RSS-Dienste bieten auch eigene Apps für iOS- und Android-Smartphones an, darunter sind zum Beispiel Feedly und Pulse. Andere Apps, die auch nach der Abschaltung von Google Reader funktionieren sollen, sind zum Beispiel Flipboard, Flud News und gReader - letzteren gibt es allerdings nur für Android. (dpa)