Essen.. Gamification nennen es Experten, wenn spielerische Elemente auch außerhalb von Spielen eingesetzt werden. Bei Google Maps ist das nun passiert: Mit GeoGuessr können Nutzer spielerisch um die Welt reisen - und müssen dann möglichst akkurat tippen, wohin es sie wohl gerade verschlagen hat.

Solange das mit dem Beamen immer noch nicht klappt, bleibt für den schnellen Transport von Ort zu Ort GeoGuessr.com. Das Onlinespiel zeigt per Google Streetview einen Ort, irgendwo auf der Welt. Straße, Vegetation, vielleicht Schilder, mit Glück sogar Häuser, Menschen, Autos.

Dann geht das Raten los: Dieses Geröll hier, plattes Land und wenige Bäume, dazu die breite Fahrbahn – sind das die USA? Aber sind da die Straßenmarkierungen nicht gelb? Und guck mal, auf dem Schild dahinten steht „75 km“; Kilometer,  keine Meilen. Und das Auto fährt links – eher Australien also?

Auf dem Schild, ist das jetzt Japanisch oder Koreanisch?

Wer halbwegs sicher ist, setzt auf der Weltkarte einen Punkt. Die Auflösung zeigt dann: Das wäre ihr Ort gewesen. Nix mit Australien, Südafrika war's, das gibt nur ein paar maue Pünktchen für die richtige Erdhalbkugel.

Frustrierend, aber schon ist der Ehrgeiz geweckt. „All you can eat for 99 Pesos“ – Mexiko? Bilder eines Staatsoberhaupts in Uniform, dazu Horden von Mopedfahrern – Thailand? Moschee und orthodoxe Kirche auf demselben Bild – Russland? Und da, auf dem Schild, ist das jetzt Japanisch oder Koreanisch?

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Allmählich wird man so zum Fuchs. Auf dem Foto-Wasserzeichen steht „Google 2008“, hatten die da schon mit Europa angefangen? Okay, die Biermarke auf dem Plakat kenn ich nicht, aber deren Homepage hört auf .fi auf. Hinzu kommen diverse Erfahrungswerte, allen voran: Im Zweifel ist es immer Brasilien - neulich bei drei von fünf Orten pro Runde.

Noch fehlen die Regeln, damit GeoGuessr zum Turniersport wird

Was noch fehlt, ist natürlich ein Welt-GeoGuessr-Verband. Der könnte dann Fragen klären wie die, ob es legitim ist, am Landepunkt ein bisschen auf und ab zu gehen - um ein Straßenschild besser lesen zu können oder zu gucken, ob das gepixelte Nummernschild links einen blauen Fleck hat, der auf die EU hindeutet. Erst dann kann GeoGuessr zum Turniersport werden und 2016 dann auch gerne olympisch.

Bis dahin: Üben, üben, üben. Denn dann kommen irgendwann Erlebnisse wie das, wenn man das zweigeschossige Häuschen am See, lichtgrüne Bäume daneben, nach Masuren legt. Und GeoGuessr sagt: Stimmt.