Berlin. Während Barack Obama über Themen der Weltpolitik spricht, sorgt Angela Merkel im Internet für Heiterkeit mit ihrem Satz: “Das Internet ist für uns alle Neuland“. Sie hatte auf eine Frage zum Internet-Spähprogramm “Prism“ geantwortet. Nutzer bei Twitter greifen die Bemerkung hundertfach auf.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mit einer Bemerkung über das Internet für heitere und spöttische Reaktionen im Netz gesorgt. "Das Internet ist für uns alle Neuland", sagte Merkel auf eine Frage zum Internet-Spähprogramm "Prism" bei einer Pressekonferenz mit US-Präsident Barack Obama am Mittwoch im Kanzleramt.
Nutzer des Online-Netzwerkes Twitter griffen die Bemerkung anschließend hundertfach auf. Das Schlagwort "#Neuland" wurde zum meistdiskutierten Begriff auf Twitter in Deutschland. "So ähnlich müssen sich die Indianer gefühlt haben, als Kolumbus bei ihnen "Neuland" entdeckte", schrieb eine Twitternutzerin. "Ich bin bloß misstrauisch, weil das #Neuland schon bevölkert ist. Wieviele sind wir? Zwei Milliarden? Wahrscheinlich alles Terroristen", witzelte ein anderer Nutzer. Innerhalb von Minuten tauchte ein Twitterprofil unter dem Namen "NeulandInternet" auf, das Sätze wie "Wenn ich mal groß bin, will ich Kanzlerin von Neuland sein" ins Netz schickte.
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Einigen Internet-Nutzern ging der Witz schnell auf die Nerven
Auch politische Gegner von Merkel versuchten, die Gelegenheit zu nutzen. "Also ich fühle mich in diesem #Neuland eigentlich meistens ganz wohl", twitterte Sigmar Gabriel. Der SPD-Vorsitzende hatte Twitter im Mai 2012 für sich entdeckt und beantwortet seitdem dort regelmäßig Bürgerfragen. Die Piratenpartei verbreitete als Antwort auf die Merkel-Bemerkung einen Link zu ihrem Wahlprogramm.
Anderen Netz-Anwendern gingen die Witze schnell auf die Nerven. "Genug über Neuland gelacht? Dann erklärt mir ihr Alleswisser doch mal fix den Euro-Rettungsfonds", schrieb ein Nutzer. Und ein anderer verteidigte die Kanzlerin: "So schnell, wie sich das Internet entwickelt, kann man im Netz fast jeden Tag wirklich Neuland betreten".
Kanzlerin Merkel selbst nicht bei Twitter
Die Bundeskanzlerin ist im Gegensatz zu US-Präsident Barack Obama selbst nicht auf Twitter vertreten, sondern überlässt das Twittern ihrem Regierungssprecher Steffen Seibert (@RegSprecher). Merkel veröffentlicht aber seit Sommer 2006 regelmäßig Video-Podcasts im Web und hat kürzlich einen "Google-Hangout" (Videochat-Konferenz) zum Thema Integration veranstaltet.