Seoul. . Die Computernetzwerke von drei Fernsehsendern und zwei Banken in Südkorea sind am Mittwoch offenbar durch einen Hackerangriff lahmgelegt worden. Der Zwischenfall löste sofort Spekulationen um eine mögliche Attacke aus dem kommunistischen Nachbarland Nordkorea aus. Die Ermittlungen dauern an.
In Südkorea geht die Polizei Berichten über großangelegte Hackerangriffe auf Fernsehsender sowie mehrere Banken nach. Die berichteten Vorfälle würden von ihren Internetspezialisten untersucht, sagte ein Sprecher der nationalen Polizei am Mittwoch.
Berichten der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zufolge wurden die Computernetzwerke der drei öffentlichen Sender KBS, MBC und YTN lahmgelegt. Demnach waren auch die beiden Banken Shinhan und Nonghyu von den Angriffen betroffen. Die südkoreanische Börse weitete nach den Meldungen ihre Verluste aus.
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Wer hinter den Cyberattacken steckte beziehungsweise wen Südkorea dafür verantwortlich machte, war zunächst unklar. Indes wird Nordkorea für zwei Hackerangriffe auf Ziele im Süden in den Jahren 2009 und 2011 verantwortlich gemacht. Vergangene Woche hatte der Norden zudem den USA und Südkorea seinerseits Cyberangriffe auf seine Internetseiten vorgeworfen. Es handle sich um "anhaltende und intensive tägliche Cyberangriffe", berichtete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA.
Die Lage auf der koreanischen Halbinsel hatte sich zuletzt wieder angespannt, nachdem Pjöngjang als Reaktion auf die Verschärfung von UN-Sanktionen nach einem unterirdischen Atomtest den Nichtangriffspakt mit dem Süden aufkündigte. Zuvor hatte Nordkorea bereits den USA mit einem atomaren Erstschlag gedroht.(dpa/afp/reuters)