New York/Menlo Park. Facebook hat seinen Umsatz im letzten Quartal 2012 steigern können. Grund für die Steigerung nach zuletzt herben Verlusten ist auch der Smartphone-Boom. Das Unternehmen verdiente im Schlussquartal beinahe jeden vierten Werbe-Dollar auf mobilen Geräten. Analysten waren dennoch enttäuscht.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg kann sich freuen: Sein Unternehmen hat im vierten Quartal 2012 die Erwartungen der Wall Street übertroffen. Von Oktober bis Dezember sei ein Gewinn in Höhe von 64 Millionen Dollar (circa 48 Millionen Euro) eingefahren worden, teilte das Online-Netzwerk am Mittwoch mit. Das bedeutet ein Plus von drei Cent pro Aktie. Analysten waren dennoch enttäuscht: Sie hatten mit 15 Cent Gewinn pro Aktie gerechnet.
In den letzten drei Monaten des Jahres stieg der Gesamtumsatz nach zuletzt herben Verlusten um 26 Prozent auf annähernd 1,6 Milliarden Dollar (circa 1,2 Milliarden Euro). Das rettete Facebook auch die Jahresbilanz: Dank des guten Schlussquartals kann das Unternehmen für 2012 noch einen kleinen Gewinn von 32 Millionen Dollar (24 Millionen Euro) verbuchen.
Vor dem Börsengang hatte Facebook jedoch deutlich bessere Zahlen geschrieben. Damals standen noch 360 Millionen Dollar (268 Millionen Euro) zu Buche. Trotzdem war Hauptaktionär Zuckerberg guter Dinge: „Wir gehen mit Schwung in das Jahr 2013 hinein“, erklärte er am Firmensitz im kalifornischen Menlo Park. Die Aktie gab nachbörslich nach.
Facebook profitiert vom Smartphone-Boom
Das starke Schlussquartal verdankt Facebook auch dem anhaltenden Smartphone-Boom und seiner erfolgreichen Werbe-Offensive auf mobilen Geräten. Zwischen Oktober und Dezember verdiente es annähernd jeden vierten Werbe-Dollar auf Smartphones und Tablet-Computern. Im dritten Quartal war es gerade einmal jeder siebte Dollar gewesen.
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Mark Zuckerberg betonte deshalb am Mittwoch, Facebook sei „ein mobiles Unternehmen“ geworden. Da sich auf den kleinen Bildschirmen von Smartphones nur schwer klassische Werbebanner darstellen lassen, platziert Facebook nun immer mehr Anzeigen direkt im Nachrichtenstrom der Nutzer. Bei den täglich aktiven Nutzern sei das Smartphone mittlerweile beliebter als der Computer, erklärte der Konzern.
Facebook kämpft mit steigenden Kosten
Da Facebook nicht mehr so viele Neuzugänge wie früher verzeichnet, sucht das Unternehmen mit Nachdruck neue Einnahmequellen. Erst vor zwei Wochen hatte das Netzwerk eine neue Suchfunktion vorgestellt, die es einfacher macht, die vielen Informationen der Nutzer zu durchstöbern. Analysten sahen darin eine klare Kampfansage an Google.
Neue Gewinne braucht Facebook auch, um die stark angestiegenen Kosten zu kompensieren. Ursache dafür ist größtenteils das Wachstum der Mitarbeiterzahl von 3200 vor einem Jahr auf mittlerweile gut 4600. Zudem investierte Facebook in 2012 über 1,5 Milliarden Dollar in die Infrastruktur. Im laufenden Jahr sollen es sogar 1,8 Milliarden Dollar sein. (dapd/dpa)