Hamburg. Schlechte Noten für WhatsApp und andere SMS-Ersatzprogramme: Tester entdeckten bei den Smartphone-Apps Sicherheitslücken und Probleme bei der Handhabung. Im Test waren unter anderem auch Apple iMessage, My SMS Remote, Yulip und Samsung Chat On.

Smartphone-Nachrichten-Apps, die als SMS-Ersatz immer beliebter werden, weisen teilweise Sicherheitslücken auf. Das fand die Fachzeitschrift Computerbild in einem Test heraus (Heft 17/2012). Mit Smartphone-Apps lassen sich Nachrichten an Freunde und Bekannte verschicken. Auch Bilder und andere Dateien können angehängt werden. Zudem sind die meisten Angebote kostenlos, weshalb diese Apps zunehmend die herkömmliche SMS verdrängen.

Grundsätzlich können Apps wie "Samsung Chat On" und "WhatsApp Messenger" Nachrichten allerdings nur gratis verschicken, wenn Sender und Empfänger die gleiche App und eine Internet-Flatrate nutzen. Bei "Apple iMessage" und "My SMS Remote" lassen sich zudem zusätzlich kostenpflichtige SMS an jedes Handy versenden.

WhatsApp ist nicht der einzige Dienst, der SMS Konkurrenz macht

Mit Hilfe einer Zusatz-Software könne über "My SMS Remote" auch vom Computer aus gesimst werden. Die Nachrichten erscheinen dann am PC, Mac oder auch auf Smartphones wie dem iPhone. Die App schnitt deshalb als Test-Sieger ab.

Ganz anders dagegen funktioniere der "Yulip Messenger". Über diese App sei es möglich, Nachrichten an alle Empfänger gratis zu verschicken. Dafür müsse man allerdings ein etwas kompliziertes Bonus-System nutzen.

Bei WhatsApp können Hobby-Spione mitlesen 

Bei dem bislang beliebtesten SMS-Ersatz, dem "WhatsApp Messenger", offenbarte der Test Sicherheitsmängel. Wer mit der App nämlich in einem drahtlosen, lokalen Netzwerk (WLAN) Nachrichten versendet, müsse damit rechnen, dass Hobby-Spione einfach mitlesen. Diese bräuchten dafür lediglich ein Android-Handy sowie eine spezielle Lausch-App.

Die Nachrichten werden per XMP-Protokoll übertragen und könnten so von Fremden im Klartext gelesen werden, berichtet Computerbild. Weil dem Anbieter dieses Problem zwar bekannt sei, er aber nichts dagegen unternehme, bewertete die Fachzeitschrift den "WhatsApp Messenger" als mangelhaft.

Warum lädt WhatsApp das ganze Addressbuch vom Smartphone?

Zudem kritisierten die Texter, dass fast alle Anbieter sich in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und den Datenschutzklauseln das Recht einräumen, Nutzerdaten zu speichern, weiterzugeben oder für Werbung zu nutzen.

"WhatsApp " lade beispielsweise das komplette Adressbuch vom Handy herunter, ohne bekannt zu geben, was damit passiert. Computerbild weist zudem darauf hin, dass Gratisnachrichten über das Internet übertragen werden und so die Daten-Flatrate belasten. (dapd)