New York. Yahoo und Facebook haben den Streit um Patente beendet und sind eine Werbeallianz eingegangen. Alle Klagen sollen fallengelassen werden, die Patente gegenseitig lizensiert - darauf einigten sich die beiden Kontrahenten. Davon könnten beide Seite profitieren.


Facebook und Yahoo haben ihren Patentstreit
beigelegt. Die beiden Internetunternehmen einigten sich am Freitag darauf, ihre
Klagen fallenzulassen und ihre Patente gegenseitig zu lizenzieren. Teil der
Übereinkunft ist auch eine Werbepartnerschaft, die die bereits bestehende
Zusammenarbeit der beiden Unternehmen weiter ausbaut. Ein potenziell
langwieriger Rechtsstreit ist damit abgewendet.

Die Einigung beendet eine
seit März andauernde Auseinandersetzung der beiden Unternehmen, ohne dass Geld
den Besitzer gewechselt hat. Profitieren könnten davon beide Seiten: Yahoo könnte die Werbeallianz mit Facebook helfen, Teile
des Umsatzes, den es an jüngere Internetunternehmen verloren hat, wieder
wettzumachen. Und Facebook hat damit die Möglichkeit, die an die individuellen
Interessen seiner weltweit 900 Millionen Nutzer angepasste Werbung nicht nur auf
seiner eigenen Seite, sondern auch in anderen, viel frequentierten Bereichen zu
zeigen.

Yahoo hatte Facebook im Patentstreit verklagt

Yahoo unter seinem damaligen Chef Scott
Thompson hatte Facebook im März verklagt und dem Betreiber des weltweit größten
sozialen Netzwerks im Internet die Verletzung von zunächst zehn und später zwölf
Yahoo-Patenten vorgeworfen. Kritiker sahen darin eine Verzweiflungstat eines
Unternehmens, dem die Ideen ausgegangen waren. Kurz darauf kaufte Facebook 750
Patente vom Computerkonzern IBM und weitere 650, die sein Großaktionär Microsoft
von AOL übernommen hatte. Anschließend reichte Facebook seinerseits Patentklagen
gegen Yahoo ein.

Thompson verlor seinen
Chefposten bei Yahoo vor zwei Monaten, nachdem falsche
Angaben in seiner Biografie Zweifel an seiner Integrität hatten aufkommen
lassen. Sein Ausscheiden ebnete den Weg für eine Beilegung des juristischen
Streits. Für Facebook geht damit die juristische Auseinandersetzung mit Yahoo weniger als zwei Monate nach dem turbulenten
Börsengang des Unternehmens zu Ende. (dapd)