New York/San Fransisco. Während der Rechtsstreit zwischen den Internetkonzernen Yahoo und Facebook andauert, versucht Yahoos Vorstandschef Scott Thompson das kriselnde Unternehmen durch Stellenkürzungen sanieren: Er will 2000 Mitarbeiter entlassen.

New York. Beim Internetkonzern Yahoo fallen 2.000 Stellen
weg. Das gab das kalifornische Unternehmen am Mittwoch bekannt. Die Streichungen
entsprechen 14 Prozent der insgesamt 14.100 Stellen bei Yahoo.  Damit will der Konzern 375 Millionen Dollar im Jahr sparen,
hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die Maßnahmen sind Teil der Bemühungen des
Vorstandsvorsitzenden Scott Thompson, das kriselnde Unternehmen mit radikalen
Einschnitten auf Vordermann zu bringen.

Es handelt sich bereits um die sechste
groß angelegte Stellenstreichung bei Yahoo unter
der Ägide von drei verschiedenen Vorstandsvorsitzenden in vier Jahren. Im Jahr
2008 mussten 1.500 Angestellte gehen. Thompson lenkt seit drei Monaten Yahoos
Geschicke.

Entlassungen fallen mit in Patentstreit mit Facebook

Das im kalifornischen Sunnyvale ansässige Unternehmen Yahoo befindet sich derzeit in einem Rechtsstreit mit seinem Konkurrenten Facebook. Yahoo war wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das Patentrecht gegen Facebook vorgegangen. Einen Tag vor der Bekanntgabe der Entlassungen hatte Facebook zum juristischen Gegenschlag gegen seinen kriselnden Konzern
Yahoo ausgeholt.

Im Zusammenhang mit dem Rechtsstreit missachtete Yahoo nach Ansicht des Online-Netzwerks Facebook mit
Hauptsitz im kalifornischen Menlo Park zehn Patente, unter anderem in den
Bereichen Werbung, Datenschutz sowie zur Verknüpfung von Nutzern. Facebook
fordert Schadensersatz und die Abweisung der Yahoo-Klage.

Unmittelbare Auswirkungen auf die Angebote der beiden US-Konzerne
dürften die Auseinandersetzungen vor Gericht kaum haben, da eine Klärung der
jeweiligen Vorwürfe wohl Monate wenn nicht gar Jahre dauern wird. (dapd)