Köln. Das mobile Internet ist zum ständigen Begleiter geworden. 17 Millionen Menschen in Deutschland gehen unterwegs ins Netz. Aber wie reagieren Verbraucher und Unternehmen auf die neuen Herausforderungen? Und was bedeutet das für den Journalismus?

Wer über moderne Mediennutzung für Unternehmen spricht, kommt an den Sozialen Netzwerken nicht vorbei. Bei allen Möglichkeiten, die die Transparenz eröffnet, stellt sich schnell die Frage der Konsequenzen: Wie offen wollen wir sein?

Dr. Bernd Pütter, Leiter Kommunikation bei Hochtief in Essen, mahnt beim Medienforum NRW: “Viele Unternehmen übernehmen sich mit ihrem Facebook-Account.” Kommunikation lasse sich heute nicht mehr so einfach beeinflussen. “Es gibt immer mehr Stimmen, die mitreden möchten.”

Auch Dr. Michael Inacker, ehemals für die Unternehmenskommunikation der Metro AG zuständig, erinnert sich noch gut daran, als er für die Supermarktkette Real eine Social-Media-Account einrichtete. “Auf einmal erzählten uns dort die Kunden, dass der Liter Milch, den sie bei uns gekauft haben, schlecht war”, erzählt der stellvertretender Chefredakteur des Handelsblattes. “Da mussten wir dann erstmal recherchieren, welche Filiale überhaupt gemeint war.”

Die Redaktionen können von der neuen Offenheit profitieren. “Immer mehr Politiker nutzen Facebook und Twitter, um in Kontakt zu ihren Wählern zu kommen”, erklärt Christiane Wirtz, Leiterin der Redaktion Innenpolitik beim Deutschlandfunk in Köln. “Ohne eine Verquickung der Medien geht heute nichts mehr.” Sigmar Gabriel ist Papa geworden - diese Neuigkeit haben viele Redakteure aus den Sozialen Netzwerken erfahren. Längst gehört der Blick auf die Facebook- und Twitter-Profile zu den Recherche-Quellen der Redaktionen.