San Francisco. Apple hat sein Betriebssystem iOS überarbeitet. Neu sind eine verbesserte Sprachsteuerung und ein eigener Kartendienst. Google Maps, das Produkt des Rivalen, soll durch dieses neue, selbst entwickelte Programm ersetzt werden. iOS 6 solle noch in diesem Jahr erscheinen, so Apple-Chef Cook.
Im Kampf gegen den Rivalen Google hat der Elektronikriese Apple sein Betriebsystem iOS erneut überarbeitet. Apple stellte am Montagabend auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco das iOS 6 für iPhone und iPad vor, das eine verbesserte Sprachsteuerung besitzt und deutlich besser auf chinesische Nutzer ausgerichtet ist. Zudem ersetzt Apple den Kartendienst Google Maps durch ein neues, selbst entwickeltes Programm.
iOS 6 soll noch in diesem Jahr erscheinen, wie Apple-Chef Tim Cook ankündigte. Es enthalte einen "von Grund auf vollkommen neu entwickelten Kartendienst - und der ist schön", sagte der für das iOS zuständige Manager Scott Forstall. "Wir erstellen die Karten selbst. Wir decken die Welt ab." Apple habe dazu "hunderte Millionen Unternehmenseinträge auf der ganzen Welt" eingearbeitet. Bewertungen und Tipps anderer Nutzer liefert das Portal Yelp, das unter anderem Restaurantkritiken bietet.
Spracheingabe Siri für alle
Der eigene Apple-Kartendienst ist ein weiterer Angriff auf den Rivalen Google. Der Internetriese ist mit seinem Betriebssystem Android für Smartphones und Tabletcomputer sehr erfolgreich. Auf Apple-Geräten läuft bislang der Dienst Google Maps, den das Unternehmen gerade erst überarbeitet hatte.
Besonders gut funktionieren soll das Apple-Angebot unter anderem, weil auch hier die Spracheingabe Siri implementiert werden soll. Diese hat Apple mit seinem neuesten iPhone 4S eingeführt - und sie ist ein großer Erfolg. Damit sollen Nutzer ihr Telefon etwa fragen können, wo in der Umgebung gerade ein italienisches Restaurant geöffnet hat.
Leichter, dünner und leistungsstärker - das neue MacBook Pro
Apple stellte in San Francisco zudem eine neue Generation seiner Laptops vor. Das neue MacBook Pro wird dünner und leichter, aber auch leistungsstärker. Es erhält einen besonders hoch auflösenden Retina-Bildschirm, mit dem auch schon die neueste Version des Tabletcomputers iPad ausgestattet ist. Das besonders kleine und noch dünnere MacBook Air soll ebenfalls leistungsstärker sein und weniger kosten als bislang. Alle Geräte erhalten eine Technologie zur Spracheingabe. "Wo immer Sie schreiben können, können Sie nun auch sprechen", sagte Apple-Manager Craig Federighi.
Apple richtet seine Geräte zudem besser auf den wichtigen Markt in China aus. So soll auf iPhone und iPad künftig auch die lokale Suche etwa nach Geschäften in der Volksrepublik möglich sein. Bei den neuen Apple-Laptops soll die Eingabe von chinesischem Texten besser funktionieren. Sie verfügen über verbesserte Wörterbücher, spezielle Schriftarten und binden die in China dominierende Suchmaschine Baidu sowie weitere wichtige Internetdienste besser ins System ein. Für Apple ist China (mit Taiwan und Hongkong) bereits der am schnellsten wachsende Markt. Die Einnahmen dort liegen nur noch hinter denen in den USA.
Apple hat in den vergangenen Jahren mit seinen Entwicklungen immer wieder neue Trends angestoßen und Standards gesetzt. Das iPhone des US-Elektronikkonzerns bereitete den Weg für Smartphones, das iPad für Tabletcomputer. Derzeit wird vermutet, dass Apple demnächst auch ein eigenes Fernsehgerät auf den Markt bringt, das die Verknüpfung des Angebots klassischer Fernsehsender mit Angeboten im Internet vorantreiben wird. (afp)
Apple stellt neues MacBook Pro vor