Essen. . Zwei Jahre nach Apples iPad kommt mit Medions Lifetab ein Discount-Konkurrent auf den Markt – und schlägt sich tapfer. Der Preis ist eine Kampfansage an die Konkurrenz. Das Gerät ist ab Donnerstag bei Aldi zu haben.

Medion hat sich Zeit gelassen. „Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft“, versprach Finanzvorstand Christian Eigen zu Beginn des Jahres, „werden wir mit einem Tablet am Markt sein.“ Die Essener haben Wort gehalten. Ab Donnerstag verkauft Medion seinen Flachmann beim Discounter Aldi. Unser Test beweist: Der Tablet-Computer muss sich nicht hinter der Konkurrenz verstecken. Und 399 Euro sind eine Kampfansage.

Tablet-PC haben viel gemeinsam. Die meisten sind schwarz, haben keine scharfen Kanten und liegen angenehm in der Hand. Das gilt auch für das Lifetab. So hat Medion sein rund 700 Gramm leichtes Debüt am Tablet-Markt getauft. Das Kunststoffgehäuse ist vorne glatt und hinten angeraut. Das sorgt für besseren Halt. An die Wertigkeit eines Apple iPad 2 kommt Medion damit nicht heran. Dafür kostet das Lifetab aber auch 300 Euro weniger als ein vergleichbares iPad.

Bewährtes Betriebssystem: Auf dem Lifetab kommt Googles Android 3.2 zum Einsatz, wie auf vielen anderen 10-Zoll-Tablets auch.
Bewährtes Betriebssystem: Auf dem Lifetab kommt Googles Android 3.2 zum Einsatz, wie auf vielen anderen 10-Zoll-Tablets auch. © WAZ FotoPool

Bewährter Chipsatz von Nvidia

Hinter dem zehn Zoll großen Bildschirm (25 Zentimeter) des Lifetab arbeitet der Tegra-Prozessor von Chiphersteller Nvidia, der aufwendige 3D-Spiele auf dem Flachmann möglich macht und auch in Konkurrenten wie dem Acer Aconia oder dem Samsung Galaxy Tab 10.1 steckt.

Das Display ist kon­trastreich und von nur geringer Blickwinkelabhängigkeit. Wer von der Seite darauf schaut, erkennt also noch immer eine Menge. Der Bildschirm reagiert ohne Verzögerungen auf Fingertipps.

Das Lifetab ist kontaktfreudig. Der 32 Gigabyte große interne Speicher lässt sich bequem per Karte um weitere 32 Gigabyte erweitern, zum Lieferumfang zählen W-Lan-Empfänger (Drahtlos-Netzwerk) und ein UMTS-Modul für unterwegs. Aldi legt dem Gerät eine SIM-Karte für sein Mobilfunknetz Aldi Talk mit 10 Euro Startguthaben bei. Das Lifetab funktioniert aber auch mit jeder anderen Mobilfunkkarte. Mit an Bord ist auch ein HDMI-Anschluss. Die Multimedia-Schnittstelle ermöglicht den Anschluss des Lifetab an den Fernseher. Stecker rein, schon stellt das Gerät den Bildschirminhalt auch auf der Mattscheibe dar.

Der Speicher des Lifetab lässt sich einfach per Micro-SD-Karte verdoppeln, ein UMTS-Modul für mobiles Internet ist ebenfalls an Bord. Der Kopfhöreranschluss ist obligatorisch.
Der Speicher des Lifetab lässt sich einfach per Micro-SD-Karte verdoppeln, ein UMTS-Modul für mobiles Internet ist ebenfalls an Bord. Der Kopfhöreranschluss ist obligatorisch. © WAZ FotoPool

Bewährtes Betriebssystem

Zwei hochauflösende Kameras, ein GPS-Modul für Satelliten-Navigation und der drahtlose Übertragungsstandard Bluetooth komplettieren die technische Ausstattung. Um Daten zwischen PC und Lifetab auszutauschen, wird das Tablet per USB-Kabel an den heimischen Computer angeschlossen. Außerdem im Paket: Schutzhülle, Kopfhörer, HDMI-Kabel und – natürlich – ein Ladegerät.

Beim Betriebssystem geht Medion auf Nummer sicher. Im Lifetab werkelt Android 3.2 von Google. Das System verrichtet auch in den meisten 10-Zoll-Tablets der Konkurrenz seinen Dienst. Medion spendiert dem System eine eigene Software zum Abspielen von Bildern, Musik und Filmen, ansonsten bleibt alles beim Alten. Über den Android Market können Nutzer weitere Software herunterladen. Medion plant aber auch einen eigenen Internetladen zu eröffnen. Bei unserem Test funktionierte dieser noch nicht.