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Das Internet-Unternehmen Google Inc. ist ein Teenie: 13 Jahre nach Firmengründung und dem Start der größten Suchmaschine im weltweiten Netz ist der Anbieter ein milliardenschweres globales Unternehmen.
Google-Suche,Google Mail, Google Street View, Google Earth, Google+, Google Maps, Google Übersetzer... ein Leben im Internet ohne den kalifornischen Unternehmensriesen ist kaum vorstellbar. Oder möglich. Vor allem wäre es ziemlich unbequem. „Das Ziel von Google ist es, die Informationen der Welt zu organisieren und für alle zu jeder Zeit zugänglich und nützlich zu machen“: Nichts weniger als der allumfassende Informationsverwaltungs-Anspruch steht in der Unternehmensmission festgeschrieben. Vor 13 Jahren gründeten die Larry Page und Sergey Brin, die sich an der kalifornischen Universität Stanford kennengelernt hatten, das Unternehmen Google. Und zum ersten Teenager-Geburtstag gönnt sich Google ein „Doodle“.
Ihre erste Suchmaschine hatten Page und Brin als Studenten 1996 entwickelt. Die hieß noch „BackRub“, versuchte aber auch schon, die Relevanz von bei einer Suche gefundenen Internet-Seiten einzuschätzen – das Erfolgsrezept ihres Nachfolgers. Im September 1998 ging Google an den Start. Der Name spielt auf das Wort „Googol“ an, den mathematischen Begriff für die Zahl, die aus einer 1 mit hundert Nullen besteht, und soll die unvorstellbar riesige Menge an existierenden Informationen widerspiegeln. Die Suchmaschine avancierte zum Marktführer: Rund 80 Prozent aller Internet-Suchanfragen der Welt sollen über Google laufen.
Der Wert von Google Inc. wird auf mehr als 110 Milliarden US-Dollar geschätzt
Die Popularität – seit 2004 steht das Verb „googlen“ im Duden – erklärt sich aus der hohen Trefferquote: Das Verfahren, nach dem die gefundenen Seiten sortiert werden, hat Google sich selbstverständlich patentieren lassen. Und hält die genaue Funktionsweise geheim, um den Betreibern von Webseiten das Manipulieren der Suchergebnisse zu erschweren.
Nach anfänglicher Begeisterung über Google ist die Kritik an dem Unternehmen gewachsen. Neben der annähernden Monopol-Stellung wird Googles Umgang mit Datenschutz von vielen als Problem gesehen, „Datenkrake“ ist eine gern genutzte Analogie – weil Google die Daten seiner Nutzer sammelt und speichert, um die User immer enger an die Dienste zu binden und die selbst verkauften Anzeigen noch genauer auf den jeweiligen Nutzer abzustimmen. Immer wieder hat Eric Schmidt, bis April 2011 Google-Chef, in Interviews erklärt, dass es das Ziel des Unternehmens sei, so viele Daten wie möglich zu sammeln.
Google+ für alle Nutzer geöffnet
Datensammeln wird in Zukunft für Google auch noch einfacher: Nach einem dreimonatigen Test hat das Unternehmen sein Soziales Netzwerk Google+ im September 2011 für alle Nutzer geöffnet. Es wird von vielen als ernsthafte Konkurrenz für Facebook gesehen und ist wie das Unternehmen von Mark Zuckerberg darauf ausgerichtet, dass Menschen von sich aus Informationen über sich veröffentlichen.
Der Internet-Dienstleister beschäftigte Ende 2010 mehr als 24.000 Mitarbeiter; der Wert des Unternehmens wird auf mehr als 110 Milliarden Dollar geschätzt. 2010 erzielte Google einen Umsatz von 29,3 Milliarden US-Dollar und machte einen Gewinn von 8,5 Milliarden Dollar.