Los Angeles. . Die „Timeline“ als Lebenslauf: Mit diversen Neuerungen will sich Facebook gegenüber der Konkurrenz behaupten. Facebook-Chef Mark Zuckerberg stellte die Funktionen vor, die die Aktivitäten der Nutzer noch transparenter machen sollen.
Das soziale Netzwerk Facebook hat im Kampf gegen wachsende Konkurrenz durch Google+ und erlahmendes Interesse seiner Mitglieder umfassende Neuerungen angekündigt. Facebook-Chef Mark Zuckerberg will die Nutzer dazu bringen, auf der Online-Plattform die „Geschichte ihres Lebens zu erzählen“, wie er bei der Vorstellung des neuen Facebook auf der Entwicklerkonferenz F8 in San Francisco verkündete.
Dies soll mit einer sogenannten „timeline“ geschehen, die - so die Vorstellung von Zuckerberg - das gesamte Leben der Facebook-Nutzer umfassen soll. Über die an ein Sammelalbum erinnernde Funktion können online die wichtigsten Fotos und Texte hinterlegt werden , die die Facebook-Nutzer über die Jahre miteinander geteilt haben. Durch das neue System bei den Anwendungen - sogenannten Apps - werde es zudem eine ganz andere Größenordnung an Postings geben, sagte Zuckerberg. Denn sie sollen die Aktivitäten des Nutzers noch transparenter machen.
„Neues Facebook“ weckt große Hoffnungen
Bei vielen Unternehmen aus der Musik- und Medienbranche weckte die Vorstellung von „Facebook neu“ große Hoffnungen. Denn über eine „Ticker“ genannte Funktion sollen künftig in den Profilen der Nutzer laufend neuste Aktivitäten aus verschiedenen Anwendungen angezeigt werden - vom Musikhören über das Nachrichtenlesen bis hin zum Nutzen von Videospielen. Und zwar ohne, dass der Nutzer diese aktiv teilen muss. Klickt man auf die Aktivität eines Freundes, kann das etwa automatisch zu einer Anmeldung für eine Gratisprobeversion von Musikdiensten wie Spotify oder Rhapsody führen, wenn diese im Nutzerland aktiv sind.
Firmen sehen damit - mehr noch als zuvor - große Potenziale für Marketing im Internet. Zu wissen, dass ein Freund einen Film gesehen hat, animiere den Nutzer viel mehr, diesen ebenfalls zu sehen, als die firmeneigene Werbung, sagte der Chef des Online-Filmdienstes Netflix, Reed Hastings. So wie die Einbindung von Netflix in das neue Facebook werden auch einige andere Neuerungen in Deutschland nicht oder noch nicht angeboten. Zuckerberg jedenfalls sieht im neuen Facebook revolutionäres Potenzial. „Es ist eine neue Art zu zeigen, wer du bist“. (dapd)