Berlin. . Hybrid-Fernseher, HD-Radio und energieeffiziente Geräte bestimmen die IFA. Die Elektronikmesse will umweltbewusste Käufer überzeugen. Mit 1300 Ausstellern auf einer Fläche von 140.000 Quadratmetern bricht die IFA einen Größenrekord.
Die Produktpalette auf der Elektronikmesse IFA weitet sich immer mehr aus. Klarer Schwerpunkt bleiben allerdings nach wie vor die Rundfunkgeräte: Fernseher und Radios. Nachdem das hochauflösende HD-TV sich inzwischen als Standard für neue Geräte durchgesetzt hat, spielt nun zum einen die dreidimensionale Darstellung (3D) eine starke Rolle - und der vernetzte Fernseher, sogenanntes Hybrid-TV.
In diesen Hybrid-Fernsehern steckt ein kleiner Computer, der sich per Kabel oder Funk (WLAN) mit dem Internet verbindet. Zuschauer können so die Mediatheken der Sender abrufen und Nachrichtensendungen, Magazine und zunehmend auch Serien und Spielfilme dann ansehen, wenn es ihnen gerade passt. Diese sogenannte zeitsouveräne Nutzung schließt bei Bedarf auch das Buchen von Filmen mit ein, ähnlich einer Videothek.
Mehrere Hersteller bieten in diesem Jahr üppig ausgestattete Hybrid-Fernseher an. So sind in neueste Modelle des japanischen Herstellers Sony Kameras eingebaut, die Videotelefonate über das Internet ermöglichen - von Sofa zu Sofa. Andere Geräte lassen sich mit sogenannten Apps erweitern, Miniprogrammen also, die Geräte etwa mit sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter verbinden.
Hersteller setzen auf Energieeffizienz
Ein weiterer Trend ist DAB+, der neue Hörfunkstandard. Vor allem die ARD, aber auch Gerätehersteller präsentieren Radios, die quasi HD für den Hörfunk bieten: Versprochen wird hier ebenfalls eine hohe Auflösung, bloß nicht für das Bild, sondern für einen glasklaren Ton.
Anfangs wurde die IFA noch dafür belächelt, neben Rundfunkgeräten auch die sogenannte „weiße Ware“ mit in ihr Programm aufgenommen zu haben. Sie ist inzwischen allerdings längst nicht mehr von der Messe wegzudenken. Wie schon in den Vorjahren, so setzen auch in diesem Jahr die Hersteller wieder auf „Energieeffizienz“, um umweltbewusste Käufer von ihren Kühlschränken und sonstigen Geräten zu überzeugen.
Miele stellt sich in diesem Jahr beispielsweise ganz besonders als Saubermann zur Schau. Doch zunächst wird lediglich eine Studie zu dem präsentiert, was einer grünen Revolution gleichen könnte, so denn die Praxis folgt: per Sonnenenergie betriebene Wäschetrockner.
Stromanbieter und Haushaltsgeräte kommunizieren miteinander
Andernorts wird die Besucher aber auch eine Neuerung begegnen, die bereits Realität ist: sogenannte Smart Grids, intelligente Netze. Darüber sollen Stromanbieter und Haushaltsgeräte künftig miteinander kommunizieren. Der Vorteil: Ein Stromanbieter kann beispielsweise einer Waschmaschine sagen, wann sein Netz nur mäßig genutzt und der Strom günstiger ist. Erste Strombetreiber bieten dies bereits an.
Die IFA-Leitung wiederum hat bereits ein nächstes Feld entdeckt. Am Donnerstag gab sie bekannt, künftig auch auf Hörgeräte setzen zu wollen. Denn auch darin stecke vor allem eines: pure Elektronik.
Rekorde auf der IFA
Die Elektronikmesse feiert in diesem Jahr einen Größenrekord: Auf 140.200 Quadratmetern präsentieren sich mehr als 1300 Aussteller, wie die Veranstalter der Branchenschau am Donnerstag in Berlin mitteilten. Im vergangenen Jahr waren es noch 134.000 Quadratmeter. Auftrieb geben der Messe die Umsatzzahlen des ersten Halbjahres 2011: Der Geschäftsbereich Konsumentenelektronik wuchs nach Angaben des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf etwa 12,3 Milliarden Euro. Für das gesamte Jahr rechnet der Verband mit einem Wachstum von vier Prozent und einem Umsatz von 27 Milliarden Euro.
Trotz einer unsicheren Wirtschaftslage zeigte der ZVEI-Vizepräsident sich zuversichtlich: „Bei Produkten der Consumer Electronics wird nicht gespart“, sagte er. Die IFA findet vom 2. bis 7. September auf dem Berliner Messegelände statt. Im vergangenen Jahr kamen mehr als 230.000 Fach- und Privatbesucher. (afp)