Essen. „Assassin’s Creed Valhalla“ war bereits äußerst umfangreich. Dennoch gibt es jetzt eine neue Erweiterung.
Wenn man Ubisofts Action-Rollenspiel „Assassin’s Creed Valhalla“ eins nicht vorwerfen kann, dann ist es zu wenig Umfang. Wer alles in dem Titel sehen möchte, muss 120 bis 150 Stunden einkalkulieren. Zudem gab es mit „Die Belagerung von Paris“ und „Zorn der Druiden“ bereits zwei Erweiterungen des Titels. Doch das war dem franko-kanadischen Softwarestudio offenbar noch nicht genug, denn mit „Die Zeichen Ragnaröks“ wurde nun eine dritte kostenpflichtige Erweiterung veröffentlicht, die wiederum mit 20 bis 25 Stunden Spielzeit zu Buche schlägt. Doch ist dies auch sinnvoll investierte Zeit?
Wie der Name bereits vermuten lässt, ist „Die Zeichen Ragnaröks“ in der nordischen Mythologie angesiedelt. Als Havi – einer der vielen Namen Odins – befindet man sich in Svartalfheim. Das Land der Zwerge wird von den Muspel bedroht, die von dem Feuerriesen Sutr angeführt werden. Sutr entführte Havis Sohn Baldr, beim Rettungsversuch wird Havis Frau getötet. Rachelüstern sucht er den Kampf gegen die Muspel – das kommt den Zwergen ganz recht, die auf Unterstützung im Kampf gegen die Invasoren hoffen. Sie helfen Havi, indem sie ihn mit neuen Fähigkeiten ausstatten. Mittels eines Amuletts kann Havi sich so zum Beispiel kurzzeitig in einen Muspel verwandeln und über Lavaströme gehen.
Spielerisch entfernt sich „Die Zeichen Ragnaröks“ nur wenig vom Grundspiel
Diese neuen Fähigkeiten sind eine der wesentlichen Neuerungen gegenüber dem Grundspiel. Denn auch wenn „Die Zeichen Ragnaröks“ thematisch eine Abkehr von tatsächlichen historischen Figuren und Ereignissen vollzieht, so ist es spielerisch und technisch immer noch „Assassin’s Creed Valhalla“. Das hat positive Seiten: Die optische Gestaltung Svartalfheims steht der des mittelalterlichen Irlands in keiner Weise nach und auch die Steuerung weist die gewohnte Präzision auf.
Doch die neue Erweiterung teilt sich auch viele der negativen Aspekte mit dem Valhalla-Originalspiel. Die Flut an Nebenaufgaben, die spielerisch größtenteils identisch sind und sich daher schnell wiederholen. Die schon fast zu große Spielwelt, die an Stellen recht generisch wirkt. Der Handlungsbogen, der zwar an vielen Stellen spannend ist, aber zu sehr in die Länge gezogen wird.
Mit „Die Zeichen Ragnaröks“ hat Ubisoft eine Erweiterung veröffentlicht, die Fans der Serie schätzen werden, die aber keine neuen Spielerinnen und Spieler begeistern wird. 40 Euro ist zwar für den Umfang des Titels fair, doch stellt sich langsam ein Sättigungsgefühl angesichts des schon opulenten „All you can eat“-Umfangs von „Assassin’s Creed Valhalla“ ein. Ein spielerischer Neuanfang ähnlich dem, mit dem „Assassin’s Creed Origins“ 2017 der Serie neues Leben einhauchte, ist längst überfällig.
Die Erweiterung „Die Zeichen Ragnaröks“ für „Assassin’s Creed Valhalla“ setzt den Besitz des Grundspiels voraus und kostet 40 Euro. Der Titel ist für Playstation 4 & 5, Xbox One, Series S/X, Windows-PCs und Google Stadia erhältlich. USK-Freigabe: ab 18 Jahren.