Essen. Stromsparen, Fotos verstecken und sechsstelliger Code: Das neue iOS 9 bringt viel Praktisches aufs iPhone. Wir haben die besten Funktionen gesammelt.
Trotz aller Fehler, Bugs und Kinderkrankheiten: Das neue iOS 9 bringt viele praktische Features mit. Die meisten davon findet man aber nicht auf den ersten Blick. Wir haben die hilfreichsten Neuerungen des Updates für iPhone und iPad zusammengestellt.
Vor einer neuen Funktion sei aber vorweg gewarnt: Wlan-Assist. In Ländern mit hoher dichte öffentlicher Netze mag das praktisch sein – in Deutschland dagegen (leider) nicht. Die Funktion erkennt automatisch, wenn der Wlan-Empfang zu schwach ist, und schaltet dann ins mobile Netz um. Die Folge: Das Datenvolumen ist schneller aufgebraucht. Deaktivieren lässt sich die Funktion über Einstellungen/Mobile Daten/Wlan-Assist. Apple hat diesen Missstand allerdings schnell behoben: Die Version 9.0.2 verzichtet schon darauf.
Safari: von der Mobilansicht zur Desktop-Version
Mobile Webseiten sind eine tolle Sache. Aber oft bieten sie nicht alle Funktionen der eigentlichen Homepage. Nach dem iOS-Update ist der Wechsel zur klassischen Desktop-Ansicht ein Kinderspiel: Einfach den Safari-Aktualisierungsbutton oben rechts länger halten und Desktop-Site anfordern klicken. Die meisten Seiten unterstützen diese Funktion – aber leider nicht alle.
Fotos: Bilder verstecken und Selfie-Ordner
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Nette Spielerei für Selfie-Fans: Das Fotoarchiv steckt Bilder mit umgedrehter Kamera in einen Extraordner. Definitiv kein Muss-Feature, aber wer's braucht... Praktisch ist allerdings die neue Funktion, Fotos verbergen zu können. Über den Weiterleiten-Button links unter dem geöffneten Bild lässt sich ein Foto verstecken. In den Bereichen "Moment", "Sammlungen" und "Jahre" ist es dann nicht mehr zu sehen – nur in den Alben.
Tastatur: Kleinbuchstaben und neue Symbole
Kleine Buchstaben sind jetzt auf der Tastatur auch wirklich klein. Wer das nicht möchte, kann es ausstellen (Einstellungen → Allgemein → Bedienungshilfen → Tastatur). Außerdem gibt es eine Menge mehr Emojis, Objekte und Symbole, von der Großfamilie über die Schwebebahn bis zur "Apple Times". Wer jeden davon einmal im Leben benutzt, hat gewonnen... Praktisch: Man muss sich in den Symbolen nicht mehr von Seite zu Seite klicken.
Batterie: Stromsparmodus und Einzelanzeigen
Wenn sich der Akku den Ende zuneigt, lassen sich iPhone oder iPad in den Stromspar-Modus schalten. Das soll laut Apple 20% Strom sparen. Aktiviert man die Funktion über Einstellungen → Batterie, werden Mails und Apps nicht mehr automatisch im Hintergrund aktualisiert. Auch ein paar visuelle Effekte sind abgespeckt und der Bildschirm wird dunkler. Zudem schaltet sich der Bildschirm schon nach 30 Sekunden aus. Läuft das Gerät auf Notstrom, wird die Batterieanzeige orange. Praktisch ist auch die Einzelanzeige des Energieverbrauchs einzelner Anwendungen. So kann man Stromfresser identifizieren und sein Nutzerverhalten verbessern.
Sicherheit: Sechsstelliger Code
Wem sein alter vierstelliger Code zu unsicher war, kann auf einen sechsstelligen Code wechseln. Das geht über Einstellungen → Code → Code ändern.
Erweiterte Suchfunktionen: Spotlight und Einstellungen
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Wer im Meer der Einstellungsmöglichkeiten zu ertrinken droht, kann jetzt die Suche in den Einstellungen nutzen. Wirklich praktisch! Nur unseren Fehler sollte man vermeiden: Um die Suchfunktion zu testen, suchten wir nach "Kurzbefehl". Gefunden haben wir nichts – weil die Funktion jetzt "Textersetzung" heißt... Auch Spotlight ist erweitert worden: Die Suche listet nicht nur Treffer vom Gerät selbst, sondern auch aus Apps, Internet, Kontakten, iTunes und App-Store. Wer das nicht will (aus Gründen von Datenschutz oder Übersichtlichkeit) kann die Funktion auch für einzelne Bereiche ausschalten: Einstellungen → Allgemein → Spotlight-Suche. Außerdem lassen sich Kontakte direkt über die Spotlight-Ergebnisse anrufen.
Karten: ÖPNV-Daten
Das kann praktisch werden: In den Karten sollen über kurz oder lang auch Haltestellen und Bahnhöfe samt Abfahrtsplänen erscheinen. Bisher ist die Funktion aber nur für Berlin freigeschaltet. Außerdem haken die Karten beim Aufbau. Da ist dringend ein Update nötig. Google Maps lassen sich aber auch nach dem Update nicht öffnen. Google und Apple werden wohl keine Freunde mehr. Aber mit einem Trick klappt's trotz der Fehlermeldung "Seite kann nicht geöffnet werden": Länger auf die Google-Karte tippen und in neuem Tab öffnen.
iCloud: Eigene App zur Übersicht
Endlich hat auch die iCloud einen Platz auf iPhone und iPad gefunden. In einer eigenen App lassen sich Cloud-Inhalte übersichtlich darstellen.
Apps und Einstellungen: Zurück-Funktion
Wenn ein Klick in einer App in Safari weiterleitet, gibt's jetzt einen einfachen Weg zurück in die App. Einfach auf "Zurück zu..." oben links klicken – und schon geht's ohne Umweg zurück ins Programm. Auch Weiterleitungen aus den Einstellungen werden so zurückgeleitet.
iBooks: PDF von Webseiten und Dokumenten
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Sehr praktisch ist eine neue Funktion in iBooks: Mit einem Klick lassen sich Webseiten als PDF speichern. Der Weg dahin führt in Safari über den mittleren "Weiterleiten"-Button in der unteren Befehlsleiste: Mit "PDF in iBook sichern" lässt sich die komplette Seite in DinA4-Häppchen aufteilen und verschicken.
Mails: "Alle löschen" und Anhänge beschriften
Wer einen ganzen Schwung Mails aus dem "Gesendet"-Ordner löschen wollte, musste das vorher per Einzelmarkierung tun. Jetzt gibt's die "Alle löschen"-Funktion endlich in allen Ordnern. Wunderbar ist die neue Funktion, Bilder innerhalb einer Mail mit Anmerkungen bemalen zu können. Dafür einfach ein Bild in eine Mail einfügen, mit dem Finger länger darauf tippen und im Pop-Up-Menü "Markierungen" anwählen. Fingerfarbe frei!
Siri: "Proactive" und komplexere Anfragen
Siri ist jetzt noch schlauer. Der Sprachassistent erkennt per Zuruf Fotos oder Videos von bestimmten Orten oder Tagen, durchsucht auch Inhalte von Apps und passt ihre "Jetzt Aufbrechen"-Erinnerung an die Verkehrsdichte an. Das geht natürlich nur, wenn die Ortungsfunktion aktiviert ist. Die gravierendste Neuerung: Siri passt sich dem Tagesablauf des Nutzers an. Die Proactive-Funktion speichert typisches Verhalten wie Zeit und Ort des morgendlichen Joggens. Wer immer zur gleichen Zeit die gleiche Musik hört, kann Siri nach der Anlernphase selbst überlassen, die Musik zu starten.
Touchscreen: Reaktionszeit anpassen
Wem es auf dem Touchscreen seines iPhones oder iPads zu schnell geht, kann die Reaktion verlangsamen. Über Einstellungen → Allgemein → Bedienungshilfen → Touch-Anpassungen lassen sich Haltedauer und Berührungspunkte perfekt auf den Nutzer abstimmen.
Mehr Speicherplatz durch neue iOS-Version
Die neue iOS-9-Version ist kleiner als ihre Vorgängerin. So bleiben auf iPhone und iPad etwa 500 MB mehr Speicherplatz frei.