Essen. . Normalo-Surfer oder Spiele-Fan: Welche Hardware nötig ist, hängt natürlich vom Nutzerverhalten ab. Ein Überblick auf welche Dinge Sie achten müssen, um den passenden Rechner auszuwählen. Tipps für den Kauf rund um den Desktop-PC.

Notebooks und Tablets stehen in der Gunst der Käufer ganz weit oben. Ihr Absatz ist seit Jahren weitaus höher als der von Desktop-PCs. Dabei bekommt der Kunde hier nach wie vor die meiste Leistung für sein Geld. Gerade für Anwender, die ihren Computer selten unterwegs nutzen, sind sie eine gute und preiswertere Alternative. Drei Fragen sollte sich jeder vor dem Kauf stellen.

Welcher Typ bin ich?

Als erstes stellt sich die Frage, wofür der Computer verwendet werden soll. Verschicken Sie nur ein paar Mails, surfen ein wenig durchs Internet und schreiben ab und zu einen Brief, dann reicht eine einfache Ausstattung. Um leistungsstarke Hardware kommen Sie allerdings nicht herum, wenn Sie den Computer als Multimedia-Center oder für Spiele einsetzen wollen. Hier braucht der PC Power.

Grundsätzlich gilt: Je genauer Sie wissen, was Sie machen wollen, desto leichter ist es, eine Wahl zu treffen. Sinn macht es dementsprechend auch, sich die Anforderungen der Programme anzusehen, die auf dem Computer laufen sollen.

Wo soll der Computer stehen?

Haben Sie den Anwendungsbereich abgesteckt, sollten Sie sich über das Modell Gedanken machen. Auf dem PC-Markt hat sich in den vergangenen Jahren nämlich einiges getan. Neben dem klassischen Desktop gibt es sogenannte „All-in-One“-Geräte und Mini-PCs. Der Vorteil dieser Varianten ist, dass sie weniger Platz brauchen und kompakter sind.

Ein typischer Vertreter der Gattung
Ein typischer Vertreter der Gattung "All-in-One": der iMac von Apple. (Foto: Apple/dpa)

Der „All-in-One“-Computer ist dem Laptop sehr ähnlich. Hier ist der Monitor ebenso wie bei den tragbaren Geräten ein fester Bestandteil. Die Hardware ist quasi im Bildschirm verbaut. Das spart Platz und es gibt keinen lästigen Kabelwirrwarr. Pionier in dieser Klasse ist Apple. Seit den 1990er Jahren verkauft das Unternehmen solche Modelle unter der Bezeichnung iMac. Aber auch die Konkurrenz wie Lenovo oder Samsung bieten die kompakten Computer an. Ein Nachteil dieser Geräte ist allerdings, dass die Zahl der Anschlüsse begrenzt ist. Wer viele externe Geräte anschließen will, der wird mit den wenigen Schnittstellen wie den paar USB-Buchsen nicht auskommen. Zudem ist der „All-in-One“-PC im Schnitt teurer als ein Desktop.

Noch kompakter wird es mit den Mini-PCs. Die kleinen Kästen passen beinahe in jede Ecke der Wohnung. Monitor, Tastatur und Maus gehören hier wie beim Desktop nicht zwingend zur Grundausstattung. Zwischen 200 und 300 Euro sollten Sie daher zusätzlich einkalkulieren. Die Mini-PCs gelten allgemein als leise und energiesparend. Grenzen setzt ihnen aber das kompakte Format. So lassen sich leistungsstarke Grafikarten oder mehrere Festplatten auf Grund des mangelnden Platzes nicht einbauen. Einzelne Komponenten lassen sich nach wie vor am einfachsten bei einem Desktop austauschen.

Was soll rein?

Sobald Sie sich Klarheit über Form und Anwendungsbereich verschafft haben, geht es ans Innenleben. Die Geschwindigkeit Ihres Computers ist vom Prozessor, der Grafikkarte und dem Arbeitsspeicher (RAM) abhängig. Für Alltagsanwendungen sind Sie mit einem einfachen Prozessor mit zwei Kernen gut beraten. Ein Intel Core i3-4130 (ca. 100 Euro) ist für alle Arten von Office- und Webanwendungen ausreichend.

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Dabei kann getrost auf eine separate Grafikkarte verzichtet werden. Einfache Browsergames oder Videos laufen auch mit den integrierten Grafikeinheiten der aktuellen Prozessoren. Auch beim Arbeitsspeicher kann gespart werden. Denn 4 Gigabyte (20 bis 50 Euro) reichen für Alltagsanwendungen vollkommen.

Mehr Leistung benötigen Sie, wenn Bild- oder Videobearbeitung eine Rolle spielen. Die Wahl des Prozessors sollte dann auf ein Vier-Kern-Modell wie den Intel Core i5-4670 (ca. 180 Euro) fallen. Wer noch mehr Power möchte, der greift zu sechs Kernen. Prozessoren wie beispielsweise der Core i7-4960X (1000 Euro) sind die Spitzenreiter in Sachen Leistung, haben aber auch ihren Preis. In der Regel sollte man aber kritisch hinterfragen, ob der Preis das Mehr an Leistung wirklich wert ist. Oft gibt es günstigere Alternativen.

Vorsicht bei Werbung für acht Kerne

Vorsicht ist bei Prozessoren angebracht, die damit werben, dass sie über acht Kerne verfügen. Das ist Augenwischerei. Oft sind es nämlich nur vier physikalische Kerne und vier weitere werden simuliert – nicht alle Programme unterstützen dies. Für anspruchsvollere Anwendungen sollte sich zu einem leistungsfähigen Prozessor auch der entsprechende Arbeitsspeicher gesellen. Acht Gigabyte RAM (70 bis 100 Euro) sind bei Video- und Bildbearbeitung angebracht.

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Und der Gaming-PC kommt nicht ohne entsprechende Grafikkarte aus. Für aktuelle Spiele reichen die integrierten Grafikeinheiten nicht. Grundsätzlich ist zu beachten: Je teurer die Grafikkarte ist, desto mehr Leistung hat sie. Aber schon Mittelklassekarten wie Nvidia Geforce GTX 760 (ca. 240 Euro) oder AMD R9 270X (200 Euro) reichen aus. In der Oberliga ist man mit der Geforce GTX Titan (ca. 1000 Euro) oder der Geforce GTX 780 (ca. 400 Euro). Aber nur in den wenigsten Gaming-PCs werden solch teuren Grafikkarten verbaut. Vorsicht ist bei einigen Einsteigermodellen der neusten Baureihen geboten. Sie suggerieren zwar, dass Technik der neusten Generation verbaut ist, aber dem ist nicht so.