Essen. Früher musste man die Daten per Kabel oder USB-Stick zum Printer bringen. Heute kommt der Auftrag aus der Ferne, per Smartphone oder Tablet-Computer. Wie Sie Ihre Fotos drahtlos auf Papier bringen können und was sie beim Kauf von WLAN-Druckern beachten sollten.

Mit dem Smartphone oder Tablet zu drucken, war lange nicht möglich. Das hat sich mittlerweile geändert. Hersteller wie Hewlett-Packard (HP) oder Canon haben diesen Markt längst für sich entdeckt. Über Apps und Internetdienste lässt sich heute von überall auf der Welt oder aus jedem Raum in der Wohnung drucken. Aber noch gibt es viele Unterschiede und Standards. Was Sie über WLAN-Drucker wissen müssen.

Der sogenannte „Printing Service“ ist das Zwischenstück zwischen Drucker und den Geräten, von denen später gedruckt werden soll. Die „Printing Services“ verzichten dabei auf herkömmliche Treiber oder Installationsprogramme, wie sie Nutzer meist von früher kennen.

Das mobile Drucken

Meistens reicht es, eine App herunterzuladen, die mit dem jeweiligen Drucker kompatibel ist. Die meisten namhaften Hersteller wie Hewlett-Packard, Canon, Epson, Brother oder Lexmark haben einen solchen Service im Angebot – samt den zugehörigen Apps für die verschiedenen Aufgaben. Die sogenannten WLAN-Drucker benötigen dabei auch keinen normalen Computer als Basis mehr, um Druckaufträge zu bearbeiten.

Bequem über die App werden Dokumente, Fotos, E-Mails und andere Dateien einfach direkt an den Drucker geschickt. Bei einigen Anbietern ist es sogar möglich, ohne App zu drucken, indem der Drucker per E-Mail angesteuert wird. Dazu sind die Geräte mit einer eigenen E-Mail-Adresse ausgestattet. So gehören zum „ePrint“-Service von HP auch Apps für das Drucken von mobilen Geräten über den Browser oder via E-Mail.

Die Unterschiede

Im Kern können alle modernen WLAN-Drucker das Gleiche. Aber nicht bei allen Geräten ist es möglich, außerhalb des eigenen Netzwerkes zu drucken. Und nutzen Familienmitglieder unterschiedliche mobile Geräte wie Smartphones und Tablets, sollte geprüft werden, ob die Modelle kompatibel sind. Gerade bei Windows Phones bzw. den Tablets von Microsoft, aber auch bei Blackberry werden nicht immer alle Funktionen unterstützt. Zudem haben einige Druckerhersteller immer noch den Ruf, dass sie die Formatierung der Dateien nicht einwandfrei übernehmen.

„Cloud Link“, der Service von Canon, setzt beispielsweise stark auf den Fotodruck. Die App „PhotoPrint“ bietet hierfür viele Features. Der Service wird bereits von den meisten Pixma-Druckern von Canon unterstützt. Sie besitzen in der Regel allerdings keine eigene E-Mail-Adresse. Das Beispiel zeigt, dass sich die Nutzer vorher darüber Gedanken machen sollten, auf welche Funktionen sie besonderen Wert legen.

Per App oder E-Mail?

Die zwei Wege, einen WLAN-Drucker anzusteuern, bieten Vor- und Nachteile. Die Apps haben grundsätzlich einen größeren Funktionsumfang. Dem Nutzer steht eine große Auswahl an Einstellungen zur Verfügung. Er kann Papiergröße, Dateiformat, Farb- oder Schwarz-Weiß-Druck und die Druckqualität bestimmen. Im Gegensatz zur E-Mail-Variante muss er sich allerdings auf längere Wartezeiten einstellen, bis das gewünschte Dokument aus dem Drucker kommt.

Das Drucken über die E-Mail-Adresse geht normalerweise schneller. In Sachen Formatierung müssen allerdings Abstriche gemacht werden. Der Drucker lässt hier meist nur sein jeweiliges Standardformat zu. Zudem beschweren sich im Internet immer wieder Nutzer darüber, dass E-Mails nicht angekommen sind und der Druckauftrag nicht oder erst verspätet abgearbeitet wurde.

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Wer auf Druckqualität angewiesen ist, der sollte die Apps verwenden. Daher ist es hier wichtig, beim Hersteller zu prüfen, welche Funktionen der „Printing Service“ in diesem Bereich anbietet.

Die Konfiguration

Der Vorteil beinahe jedes „Printing Service“ ist, dass er sehr schnell eingerichtet ist. Da die Drucker dafür ausgelegt sind, von einer Vielzahl von Geräten wie Laptop, Smartphone oder Tablet genutzt zu werden, können sie meist direkt eingerichtet werden. Der Umweg über einen Computer fällt weg. Stattdessen wird der Drucker über die eigenen Menüs betriebsbereit gemacht. Der Vorgang dauert meist nur ein paar Minuten. Dann sind der Drucker-Account eingerichtet, die E-Mail-Adresse freigeschaltet und die nötigen Anwendungen heruntergeladen.

Die Standard-Dienste

Neben dem eigenen „Printing Service“ haben sich bei beinahe allen Druckeranbietern zwei Standards durchgesetzt: „AirPrint“ von Apple und „Cloud Print“ von Google. Diese Dienste werden von den Herstellern fast ausnahmslos unterstützt und können mit unterschiedlichen Druckertypen und -marken zusammenarbeiten. Sie erlauben es, von jedem Ort der Welt zu drucken, sofern eine Internetverbindung vorhanden ist. Google Cloud Print funktioniert über jeden installierten Google Chrome Browser, und AirPrint von Apple mit jedem iPhone, iPad, iMac, MacBook oder iPod.