Essen. . Nicht alle Tier-Angebote auf Ebay Kleinanzeigen sind seriös. Mit diesen Ratschlägen erkennen Sie leichter vertrauenswürdige Anbieter im Internet.
Für viele ist es ein Traum, einen Hund zu besitzen. Ein Mitglied der Familie, das schnell zu einem Spielkameraden für Kinder wird und zu einem treuen Begleiter im Alltag. Möglichkeiten an den Hund zu kommen gibt es viele. Vermehrt werden etwa Plattformen wie Ebay Kleinanzeigen zur Haustiersuche genutzt. Doch hinter liebevoll formulierten Anzeigen können auch unseriöse Anbieter stecken, denen das Tierwohl egal ist. Diese Tipps sollen beim Hundekauf im Internet helfen:
Per Mausklick zum Traumhund – Ist das überhaupt möglich?
Nur bedingt, sagen Tierschützer und der Verband für das deutsche Hundewesen (VDH). „Im Internet kommt es zu emotionalen Spontanentscheidungen für den Hund“, sagt VDH-Sprecher Udo Kopernik. Dabei sollen zukünftige Hundehalter darauf achten, einen Partner zu finden, „der zu einem passt“. Der wichtigste Rat des Experten ist deshalb: „Schlafen Sie eine Nacht darüber. Seriöse Züchter legen großen Wert darauf, Sie kennenzulernen.“
Zukünftige Hundebesitzer sollen das Für und Wider abwägen und anschließend einen Termin mit dem Züchter planen: Auch mehrere Termine werden einen Züchter eher erfreuen, statt abschrecken. „Und nehmen Sie bei Besuchen einen kritischen Freund mit, der nicht in die emotionale Falle tappt.“
Unseriöse Anbieter auf Ebay Kleinanzeigen
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Statt auf lokale Züchter treffen Hundekäufer im Internet bisweilen auf kriminelle und unseriöse Angebote. Hunde, die in Osteuropa unter schlechten Bedingungen geboren und viel zu früh von der Mutter getrennt werden. Nach tagelangen Transporten werden die Welpen etwa bei Ebay Kleinanzeigen als „gepflegt, reinrassig und aus guten Händen abzugeben“ inseriert.
Es sei schwer, seriöse von unseriösen Angeboten zu unterscheiden. Entscheiden sich Käufer für einen Hund per Mausklick, helfen folgende Hinweise, einen seriösen Anbieter zu finden:
Immer das Muttertier zeigen lassen
Bei einem Welpenkauf über das Internet sollten sich Interessierte immer das Muttertier zeigen lassen. „Doch der clevere Welpenhändler liest mit“, sagt Udo Kopernik. In der Vergangenheit präsentierten Händler vermeintliche Muttertiere.
Deshalb sei es wichtig, wie der Hund mit den Welpen umgeht. Verstößt das Tier den Welpen oder hat es kein Interesse? Dann sei es wahrscheinlich, dass es sich nicht um die leibliche Mutter handelt. „Häufig hält der Händler das Muttertier die ganze Zeit in den Armen“, sagt Birgitt Thiesmann von Vier Pfoten. So sehen Käufer nicht das Gesäuge und der Kontakt zu den vermeintlichen Welpen entfällt. Deshalb gilt: Achten Sie auf ein gut sichtbares Gesäuge.
Der Preis ist heiß: Vorsicht vor Schnäppchenhunden
Der Preis für eine französische Bulldogge von einem Züchter kann gut und gerne bei 1000 bis 1500 Euro liegen. Alles, was deutlich darunter liegt, sei nicht marktüblich, sagt Udo Kopernik. Anders werden die Kosten für die Aufzucht nicht gedeckt, zu der etwa ein Sachkundenachweis und eine Gesundheitsprüfung des Muttertieres zählt.
Nur auf den Preis zu achten, sei aber ein Fehler. Um Vertrauenswürdigkeit zu erwecken, haben unseriöse Anbieter die Preise erhöht. Ausgebildete Züchter mit strengen Zuchtbestimmungen lassen sich auf der Internetseite des VDH finden. Über eine Suchanfrage kann gezielt nach Züchter und Rasse gesucht werden – vom Afghanischen Windhund bis zum Zwergspitz lässt sich alles finden.
Fragen, Fragen, Fragen auf beiden Seiten
Stellen Sie bei einem Besuch des Anbieters so viele Fragen wie möglich – ein seriöser Züchter steht gerne beratend zur Seite. Fragen Sie etwa nach dem Muttertier, der Aufzucht und wie die ersten Wochen verlaufen sind.
Nachfragen des Züchters nach der Lebenssituation der Interessenten sind ebenfalls üblich, und davon sollten Käufer nicht irritiert sein. Schließlich möchte er wissen, ob die gewählte Rasse sowie der Hundecharakter zum potentiellen Käufer passen und die Tiere in gute Hände kommen. Grund zur Besorgnis besteht eher, wenn der Züchter keinerlei Fragen stellt.
Kein Verkauf an der Haustür oder einem Parkplatz
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Interessenten sollten immer die alltägliche Umgebung der Tiere erleben, etwa das Zuchtareal oder die Wohnung. Auch den Kontakt zwischen Muttertier und Welpen gilt es zu beobachten.
Hat der Züchter etwas zu verbergen, versucht er etwa einen Verkauf an einem öffentlichen Ort vorzuschlagen. Kaufen Sie niemals Tiere auf einem Parkplatz, an einer Bushaltestelle oder vor der Haustür! Dies gilt als Indiz für illegalen Welpenhandel.
Welpen genau anschauen
Achten Sie auf ihren ersten Eindruck: Wie verhalten sich die Tiere bei dem Besuch? Liegen sie nur apathisch in der Ecke? Welpen sollten immer neugierig und verspielt sein. Auch auf das Fell sollte geachtet werden. Ist es dreckig oder stumpf?
Augen, Nase und Ohren des Hundes sollten genau betrachtet und auf Ausfluss überprüft werden. Ein dicker Bauch etwa vermittelt für Laien den Eindruck, dass das Tier gut genährt ist. Doch häufig sind Würmer der Grund für einen aufgeblähten Bauch. Achten Sie darauf, ob ausreichend Futter und Wasser für die Tiere bereitsteht.
Wichtige Papiere: Kaufvertrag und Impfpass
Zu den wichtigen Dokumenten eines Hundes zählt der EU-Heimtierausweis und der Impfpass. Die erste Impfung wird vom Tierarzt nach acht Wochen verabreicht. Schauen Sie genau hin und stellen gezielte Nachfragen: Kommt der Tierarzt aus der Region? Sind Stempel und Unterschrift vorhanden?
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Ein Kaufvertrag sollte bei der Übergabe des Tieres abgeschlossen werden. Achten Sie darauf, dass der Name und die Adresse des Verkäufers stimmen. Lassen Sie sich zur Not den Ausweis zeigen. Auch der Kaufpreis muss angegeben werden.
Ein Blick ins Tierheim schadet nicht
Nicht nur im Internet, auch über das Tierheim lassen sich Hunde finden, die sehnsüchtig ein dauerhaftes Zuhause suchen. Etwa 50 Hunde warten aktuell beispielsweise im Tierheim Essen auf neue Herrchen. „Zwischendurch sind auch Modehunde wie etwa französische Bulldoggen dabei“, sagt Sandra Jansen vom Tierheim Essen.