Duisburg. . Fiona H. aus Duisburg hat über Ebay Kleinanzeigen einen Welpen gekauft. Doch der Traum vom Hund entwickelt sich schnell zu einem Albtraum.

Über Ebay Kleinanzeigen suchen vier süße Welpen ein neues Zuhause. „Ihr Fell ist ganz weich“, heißt es in dem Infotext der Annonce. Ab sofort sind die Welpen „an eine liebevolle Familie abzugeben“. Für 290 Euro pro Tier – ein Schnäppchen. Doch der Traum vom eigenen Hund entwickelt sich für Fiona H. aus Duisburg schnell zu einem Albtraum.

„Es war eine Fehlentscheidung, über Ebay Kleinanzeigen einen Welpen zu kaufen“, sagt Fiona H. Etwa ein Jahr ist es her, dass die Duisburgerin und eine Bekannte zwei kleine Hunde über das Anzeigenportal entdecken.

Die Anzeige der Welpen. Für 290 Euro wurden Kira und ihre Geschwister auf Ebay Kleinanzeigen angeboten. 
Die Anzeige der Welpen. Für 290 Euro wurden Kira und ihre Geschwister auf Ebay Kleinanzeigen angeboten.  © Fiona H.

Acht Wochen sind die auserkorenen Chihuahua-Mix-Welpen alt und somit bereit für den nächsten Schritt: den Einzug in eine liebevolle Familie. „Wir vereinbarten einen Termin, um uns die Welpen anschauen zu können“, sagt die junge Frau. „Der Anbieter schrieb uns eine Adresse und fragte nach der genauen Uhrzeit der Ankunft.“

Übergabe der Welpen an der Straße

Warum der Händler so genau nach der Ankunft fragt? Es ist nicht das Wohnhaus des Verkäufers, zu dem Fiona H. und ihre Begleitung gelotst werden. Der genannte Familienname befindet sich nicht am Klingelschild. Zu einer Begegnung mit den Welpen kommt es dennoch.

Plötzlich tauchen zwei Männer am Wohnhaus auf. „Die beiden Welpen transportierte einer unter seiner Jacke.“ Die Tiere wirken ängstlich, „sie verhielten sich scheu.“ Die gesamte Situation erscheint der jungen Frau suspekt.

Jedes Misstrauen wird im Keim erstickt

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Auf jeden Moment des Misstrauens haben die Verkäufer eine passende Antwort: „Die Hunde sind müde und ihnen ist kalt.“ Denn schließlich, so der Verkäufer, seien die Tiere komplett gesund, entwurmt und an Trocken- und Nassfutter gewöhnt. Beim Anblick der Welpen entscheiden sich Fiona H. und ihre Begleiterin, ihnen ein Zuhause zu schenken.

Sie bezahlen in bar. 500 Euro für beide Tiere. „Der Verkäufer sagte uns, dass wir ihn bei weiteren Fragen oder Problemen übers Handy kontaktieren könnten.“ Sie verabschieden sich. Simba und Kira, so die Namen der Welpen, hatten endlich ein Zuhause. Doch das Glück währte nicht lange.

Welpen wurden zu früh von der Mutter getrennt

Kira nach der Übergabe. Der Welpe war schwer krank, litt an Durchall und Erbrechen.  
Kira nach der Übergabe. Der Welpe war schwer krank, litt an Durchall und Erbrechen.   © Fiona H.

„Bereits im Auto fiel uns auf, dass die Welpen Flöhe haben“, sagt die Duisburgerin. Zuhause entdecken Sie, dass beide unter gelben, schleimigen Durchfall leiden. „Kira erbrach sich. Fressen wollte sie auch nichts.“

Bei Simba ist es ähnlich. Schnell wird der Tierarzt angerufen. Dieser stellt fest, dass die Kleinen noch mit Milch gefüttert werden müssen und viel zu früh von der Mutter getrennt wurden. Doch der Zustand verschlechtert sich trotzdem – gerade von Simba.

Simba stirbt wenige Tage nach dem Kauf

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„Er stellte sich hin und klappte wieder zusammen.“ Detailliert beschreibt Fiona H. sein Leiden: „Geatmet hat er und sein Herz schlug schnell, jedoch zeigte er keinerlei Reaktion. Sein Blick war starr nach vorne gerichtet.“ Simba kollabiert. Erneut fahren sie zum Tierarzt. Der Verdacht der Mediziner: Parvovirose, eine Infektionskrankheit, die vor allem geschwächte Welpen trifft. Trotz schneller Behandlung können die Ärzte nicht mehr helfen. Simba stirbt wenige Tage nach seiner Vermittlung.

Auch Kira wird noch einmal untersucht und stationär behandelt. Mehrere Tage dauert die Therapie. Von 8 bis 23 Uhr bleibt das Tier in der Klinik. Der Besitzerin wird nahegelegt, über eine Einschläferung nachzudenken. „Weil wir noch einen Funken Hoffnung gesehen haben, waren wir nicht bereit, sie aufzugeben“, sagt Fiona H.

Mehrere Tausend Euro Tierarztkosten: Hündin Kira überlebt

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Hündin Kira hat die Behandlung überstanden. „Die Tierarztkosten betrugen um die 3000 bis 4000 Euro.“ Mittlerweile geht es Kira gut. „Sie ist fit wie ein Turnschuh und eine lebensfrohe Hündin“, sagt Fiona H. „Sie ist sehr lernwillig, kann Sitz, Platz und Pfötchen geben.“

Den Anbieter haben sie frühzeitig nach dem Verkauf kontaktiert. Alle Nachrichten und Anrufe blieben unbeantwortet. Auch zu der Adresse ist die junge Frau noch einmal gefahren. Ein Nachbar hat die beiden unbekannten Männer dort ein weiteres Mal gesehen. „An der selben Stelle mit Welpen und drei unbekannten Frauen.“