Essen. . Die Trauertage im November enden mit dem Volkstrauertag und dem Totensonntag am 23. November. Dann wird es Zeit, die Gräber auf den Friedhöfen für den Winter herzurichten. Wir erklären, worauf Sie achten sollten und welcher Schmuck im Trend liegt.

Die Trauertage im November enden mit dem Volkstrauertag am 16. November und dem Totensonntag am 23. November. Dann wird es Zeit, die Gräber auf den Friedhöfen für den Winter herzurichten. Die herbstlichen Spätblüher werden oft von dauerhaften Arrangements abgelöst. Wir erklären, worauf Sie achten sollten.

Die Vorbereitung

„Im Vorfeld und während der Gedenktage im November haben viele Menschen ein besonderes Auge für die Pracht der Gräber. Aber auch danach wollen sie diese über den Winter bewahren“, sagt Christoph Keldenich, Vorsitzender der Verbraucherinitiative für Bestattungskultur Aeternitas. In einem ersten Schritt empfehlen Aeternitas sowie der Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) beschädigte Pflanzen und Laub zu entfernen. Verblühte einjährige Sommerpflanzen müssen aus dem Boden, mehrjährige Stauden sowie Gehölze brauchen einen Schnitt.

Immergrün & winterhart

Grabumrandungen mit immergrünen, bodendeckenden Pflanzen wie Efeu, Zwergmispel, Sternmoos oder Kriechspindel sehen auch im Winter gut aus. Ergänzen kann man sie durch winterharte oder zumindest robuste Pflanzen: Stachelnüsschen, Silberblatt, Silberkörbchen, Besen- oder Winterheide. Letztere trägt ihre rot-violetten Blüten auch im Winter. „Die Tendenz geht dahin, auch jetzt noch Farbe in die Beete zu bringen“, sagt Carsten Nöll, Vorsitzender des Fachverbandes Rheinischer Friedhofsgärtner.

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Ein weiterer, unkomplizierter Schmuck sind kurzgeschnittene Koniferenzweige, die zwischen die winterharten Pflanzen gesteckt werden. Damit die Zweige bei böigem Wetter nicht vom Wind herausgerissen werden, sollten sie am unteren Ende angespitzt und gut festgesteckt werden.

Winterabdeckung

Bundesweit gibt es große Unterschiede bei der Winterabdeckung. „In Großstädten ist die früher traditionelle Abdeckung mit Tannenzweigen nicht mehr gefragt“, sagt Carsten Nöll. Im ländlichen Raum sieht das dem BdF zufolge noch etwas anders aus. Neben Tanne eigne sich zur Abdeckung auch Omorika oder Douglasie. Mitunter werden auch Zapfen, Moose oder Pinienrinde verwendet. „Manchmal wird auch nur ein Teil des Grabes abgedeckt“, sagt BdF-Vorsitzende Birgit Ehlers-Ascherfeld. Bei hartem Frost kann eine Abdeckung empfindlichere Mehrjahrespflanzen schützen. „Bei milden Temperaturen hingegen kann eine Abdeckung dazu führen, dass Bodendecker darunter leiden“, sagt Christoph Keldenich.

Beete in Herzform

Sogenannte Waldbeete, manchmal mit Hilfe von Erhöhungen modelliert, liegen im Trend. Dabei wird ein Teil des Grabes mit Koniferen-, Tannengrün, Moosen, Wurzeln oder winterharten Pflanzen gestaltet. Eine Form, die dabei immer beliebter wird, ist die Herzform. Die entsprechenden Beete sorgen für eine ansprechende Optik und halten bis zum Frühjahr.

Gestecke und Schalen

Sie gehörten früher für viele zum Herbst und Winter einfach dazu: Grabschalen und -gestecke. Doch Carsten Nöll zufolge sind Verbraucher zunehmend zurückhaltender. Dabei können winterharte Pflanzschalen ohne großen Aufwand selbst gestaltet werden. Basis dafür ist ein Wurzelballen der Heide, in den angespitzte Koniferenzweige (Eibe, Muschelzypresse oder Wacholder) gesteckt werden können.

Auch Zweige der Stechpalme seien dazu geeignet, die aufgrund ihrer glänzend roten Früchte sehr beliebt seien. Ergänzend können Kordeln, Bänder oder Trockenfrüchte verarbeitet werden. Auch für Gestecke oder Schalen gilt in der Regel: Sie können bis zum Frühjahr auf den Gräbern bleiben.

Der Advent

Der Advent bekommt in der Friedhofskultur eine größere Bedeutung. „Zu Weihnachten kommt vielfach die Familie zusammen und besucht gemeinsam die Gräber verstorbener Angehöriger“, sagt Carsten Nöll. Auf vielen Gräbern findet man rund um Weihnachten deshalb Grabsträuße mit Rosen oder Nelken in Kombination mit immergrünen Zweigen der Nobilis-Tanne oder Konifere. „Bei Frost sind diese durchaus mehrere Wochen haltbar“, sagt Birgit Ehlers-Ascherfeld. Ebenfalls im Trend: Christrosen, die mit ihren weißen Blüten für einen Farbtupfer sorgen.