Dortmund. Soccer mit Drohnen, „Scaler“ im Offroad-Parcours und Eisenbahnen in sämtlichen Maßstäben. Die Intermodellbau zeigt alle Facetten des Modellbaus.

Was sich im Großen so alles fortbewegt, kann man wieder als Nachbildung in Klein auf der Intermodellbau in Dortmund bestaunen. „Endlich wieder“, sagen die Fans, denn 2022 pausierte die Messe – nach der Novemberausgabe 2021 – für ein ganzes Jahr.

Der erste Messetag sei am Morgen mit großem Besucherandrang gestartet, wie eine Messesprecherin am Donnerstag (20. April) bestätigte. „Für uns ist es jetzt schon ein gelungener Premierentag“, berichtete Robin Uhlenbruch, Unternehmenssprecher der Westfalenhallen, am Mittag. „Wir sehen: Nach Corona wollen die Leute jetzt wieder zur Messe.“ Die Corona-Zeit zu Hause habe dazu geführt, dass viele Menschen den Modellbau als Hobby neu- oder wiederentdeckten.

Die Messe geht über vier Tage.

Neben elektrischen Eisenbahnen in diversen Maßstäben sowie Autos, Schiffen und Flugzeugen gibt’s noch einiges mehr zu entdecken – insbesondere in der Luft. Drohnen zum Beispiel bleiben auch 2023 ein absolutes Trendthema bei Europas größter Messe in den Westfalenhallen.

Zurück auf der Intermodellbau in Dortmund: Drohnen-Rennen mit Videobrille

Schon 2018 gab es Drohnen-Rennen auf der Messe, nun ist unter dem Namen „Aircrasher“ erstmals der Veranstalter einer der größten FPV-Rennserien zu Gast in Dortmund. FPV steht für „First Person View“, denn dank einer Kamera an der Drohne steuern die Piloten sie über ihre Videobrille aus der „Bordperspektive“. Mit bis zu 140 km/h rasen die Quadrocopter durch einen Parcours. Das ist auch was fürs Auge, denn Hindernisse wie Drohnen leuchten dank LEDs bunt, dazu versprechen die „Aircrasher“ eine Lichtshow.

Teamsport mit Fernsteuerung: Aus „Droneball“ wird „Drohnen Fußball“

Ganz neu in der Messehallen-Luft: „Drohnen Fußball“. Dahinter verbirgt sich eine Weiterentwicklung des schon 2021 in Dortmund gezeigten „Droneball“. Gleich geblieben ist das „Sportgerät“: eine Drohne, die dank ihres Rundumschutzrahmens nicht nur an einen Ball erinnert, sondern vor allem unempfindlich gegen Kollisionen ist. „Drohnen Fußball“ ist die Übersetzung des englischen „Drone Soccer“ – der Fuß kommt dabei aber nicht zum Einsatz. Stattdessen steuern die jeweils fünf Mitglieder zweier gegeneinander antretender Teams ihre Drohnenbälle auf einem 16 x 7 m großen Spielfeld. Ziel des Matches ist es, die „Striker“-Drohne eines Teams durch das gegnerische, ringförmige Tor zu steuern. In den USA und Südkorea etwa hat sich das junge „Drone Soccer“ bereits mit Meisterschaften etabliert.

Scaler und Crawler im Action-Parcours

Mit anderen Fernsteuerungen wiederum werden sogenannte Scaler und Crawler manövriert – nicht in der Luft, sondern auf einer Miniatur-Offroadstrecke. Gemeint sind ferngesteuerte R/C-Geländewagen, die dank spezieller Konstruktion mit teils mehreren Achsen auch unwegsames Terrain bewältigen. Bei dem Hobby kommt es nicht auf Geschwindigkeit, sondern auf Geschicklichkeit an. In Dortmund ist u.a. der US-Hersteller R4WD mit seinen Mini-Offroadern zu Gast, die auf einem Action-Parcours präsentiert werden.

Scaler und Crawler zeigen auf der Intermodellbau in Dortmund, wie geländegängig sie sind.
Scaler und Crawler zeigen auf der Intermodellbau in Dortmund, wie geländegängig sie sind. © SCHNUTOPIA | TS RC Products

Lego feiert Premiere bei der Intermodellbau in Dortmund

Erstmals sind bei der kommenden Intermodellbau auch die berühmten Buchstaben ­LEGO präsent: In Halle 7 lockt eine Fan-Ausstellung mit den Bereichen LEGO-Technic, -Super-Mario, -Brickcitement und -Friends. Was dazu wohl die klassischen Modellbauer sagen? Eine traditionelle Zunft des Hobbys teilt sogar die Halle mit den Klötzchenbauern – die Eisenbahnmodellbauer. Aber auch in Halle 4 und 6 werden reichlich Miniatur-Gleise verlegt – insgesamt sind 30 Schauanlagen zu sehen, darunter neun Deutschland-Premieren.

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Kirmesbuden in H0

Kirmesmodellbauer dürfen sich auf den Stand des Kleinserien-Herstellers Raue in Halle 6 freuen. Dort gibt es detailgetreue und beleuchtete Miniaturen von Kirmesbuden wie der „Fischinsel“ oder dem Glasirrgarten, die „in Groß“ tatsächlich auch auf realen Jahrmärkten zu finden sind.

Zu den weiteren Highlights im riesigen Messe-Programm gehören u.a. einige Schiffstaufen im großen Becken der Miniatur-Nautiker, Roboter-Schaukämpfe, modernste 3D-Drucker und sogar Modell-Raketen, die mehrere Hundert Meter hoch fliegen.

>>> Wann die Intermodellbau stattfindet - und was die Tickets kosten:

Termin: 20.-23.4., Öffnungszeiten: tägl. 9-18 Uhr, Adresse: Westfalenhallen, Rheinlanddamm 200, Dortmund. Tageskarte: 14,50 € erm. 12,50 €. Weitere Infos auf www.intermodellbau.de (mit dpa)