Essen. Seine drei kleinen Enkel waren in Lockdown-Zeiten Chris de Burghs einziges Publikum. Nun geht er wieder auf Tour – nur mit Gitarre und Klavier.

Wie so viele Welthits polarisiert auch das erfolgreichste Liebeslied des Sommers 1986: „The Lady In Red“ ist für die einen schlimmster Kitsch, für die anderen Romantik in Noten. Für Chris de Burgh ist und bleibt es sein größter Erfolg – und der gelang ihm mit einem sehr persönlichen Song. Die Dame in Rot ist nämlich niemand anderes als die Gattin des Iren. Die Ehe der de Burghs hält nun schon 45 Jahren – und auch „The Lady In Red“ bleibt ein Evergreen.

„High On Emotion“ und „Don’t Pay The Ferryman“ dürfen nicht fehlen

Auf der aktuellen Tour des 74-Jährigen kann man die gesungene Liebeserklärung nun in einer noch intimeren Version hören – inzwischen verzichtet Chris de Burgh nämlich auf eine Band und begleitet sich ganz alleine auf Gitarre und Klavier.

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Zwei Stunden lang singt sich der Weltstar von der Grünen Insel durch sein Repertoire. „Lady In Red“ kommt naturgemäß zum Schluss. Aber auch andere Klassiker dürfen nicht fehlen: Mit „High On Emotion“ und „Don’t Pay The Ferryman“ begeisterte Chris de Burgh noch vor seinem ganz großen Durchbruch im Jahr 1986 als Rocker. O.k., sagen wir als Softrocker.

Chris de Burgh singt auch Elvis und die Beatles

Rund 30 Songs stehen bei den aktuellen Konzerten auf der Setliste, darunter auch „Waiting For The Hurricane“, „Where Peaceful Waters Flow“ oder „A Spaceman Came Travelling“, die Debüt-Single von 1976. Eins der neuesten Stücke im Programm ist „The Tale of Robin Hood“, das der Sänger und Songwriter jüngst für ein Musical um den Helden aus dem Sherwood Forest schrieb. Mitunter singt de Burgh aber auch Songs (noch) bekannterer Kollegen – etwa Elvis’ „Always On My Mind“ oder „Let It Be“ von den Beatles.

Ihre besondere Note erhalten diese Interpretationen nicht zuletzt durch Chris de Burghs charakteristische sanfte Stimme. Beim jüngsten Gastspiel in Kiel, so befanden die Berichterstatter des NDR, klang sie noch genauso betörend wie vor 30 Jahren.

Zuhause ist er Opa „Bambam“

Im Interview vor Ort verriet de Burgh auch, wie er seine Stimmbänder zuletzt geschmeidig gehalten hat: „Während des Lockdowns waren meine Enkelkinder meine einzigen Zuhörer. Also hab ich die ganze Zeit Kinderlieder gesungen.“ Zuhause Opa „Bambam“ (wie ihn die drei Kinder von Tochter Rosanna rufen), auf der Bühne ein Weltstar – eine leichte Verwandlung für den erfolgreichen Sänger, der in seiner Karriere stets ohne Allüren ausgekommen ist.

Chris de Burgh live – die Infos:

Termine der Solo-Tour:9.11. Köln (Lanxess Arena), 11.11. Dortmund (Westfalenhalle). Karten ab ca. 65 € gibt’s u.a. auf www.ruhrticket.de