Essen. Die Brettspielemesse „Spiel“ startet am 6. Oktober in Essen. Rund 950 Spieleverlage stellen ihre Neuheiten vor.

Viele Veranstalter spüren immer noch die Auswirkungen der Pandemie. Oft verkaufen sich Tickets nur zögerlich, Theater- und Konzertsäle wollen nicht mehr so recht voll werden. Messen haben Probleme, ihre Ausstellungsflächen vollzubekommen. Doch nicht die „Spiel“, die größte Messe für Gesellschaftsspiele – sie habe in diesem Jahr wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht, vermelden die Veranstalter. Besucherinnen und Besucher dürfen sich über das Angebot von 950 Spieleverlagen aus 56 Nationen freuen. Vom 6. bis 9. Oktober kann in den Hallen der Messe Essen nach Herzenslust gestöbert werden.

1800 Brettspielneuheiten

Zu entdecken gibt es eine Menge: 1800 Brettspielneuheiten finden ihren Weg in diesem Jahr nach Essen. Mit dabei sind natürlich die Preisträger in den jeweiligen „Spiel des Jahres“-Kategorien. Der Pegasus Verlag bringt beispielsweise „Living Forest“ mit. Beim „Kennerspiel des Jahres“ wird ein idyllischer Wald von einem Feuer bedroht. Spielerinnen und Spieler müssen gemeinsam versuchen, die Gefahr einzudämmen – Flammen löschen, den Wald aufforsten und dem heiligen Hain schließlich seine Kraft zurückgeben.

Während „Living Forest“ bereits der breiten Masse an Spielern und Spielerinnen bekannt seien dürfte, gibt es auch völlig Neues zu entdecken. Beim französischen Verlag Asmodee können zum Beispiel „Challengers!“ und „Flamecraft“ angespielt werden. In Letzterem erwacht in einem magischen Reich eine Stadt samt Läden zum Leben. Glasschmiede, Bäckerei & Co. werden von den Werkeldrachen befeuert. Spielende trainieren die Drachen und setzen sie in verschiedenen Shops als Aushilfen ein.

Vom leichten Kenner bis zum Familienspiel

Während „Flamecraft“ ein leichtes Kennerspiel ist, besticht „Challengers!“ durch Einsteigerfreundlichkeit. Spielerinnen und Spieler stellen sich aus 70 verschiedenen Charakteren – von Aliens über Staubsauger bis zum Tiefseemonster ist alles dabei – ein Karten-Deck zusammen. Das eigene Team muss sich dann in witzigen Duellen gegen die der Mitspieler behaupten.

Gemeinsam wird an den Tischen geknobelt.
Gemeinsam wird an den Tischen geknobelt. © Lars Heidrich

Karten kommen auch beim Familienspiel „Inside Job“ vom Kosmos-Verlag zum Einsatz. Die Mischung aus Skat und „Werwolf“ ist etwas für die ganze Familie. Die Spielerinnen und Spieler schlüpfen in die Rolle von Geheimagenten und müssen versuchen, die Doppelagenten unter ihnen zu enttarnen.

Wem reines Stöbern zu wenig ist, der kann sich natürlich auch wieder einen der Tausenden Spieltische schnappen und den persönlichen Favoriten direkt anspielen. Gerade bei beliebten Neuheiten ist das immer mit ein bisschen Wartezeit verbunden. Viele eingefleischte „Spiel“-Besucher bringen sich Snacks mit, um die Wartezeit zu überbrücken und es sich schließlich an den Tischen gemütlich zu machen. Immerhin kann eine Partie je nach Spiel auch mal locker über eine Stunde dauern.

Eine App soll Messebesuch erleichtern

Um bei dem riesigen Umfang an Neuheiten den Überblick zu behalten, gibt es in diesem Jahr zum ersten mal eine App, sowohl für Android- als auch Apple-Geräte. Auf dem Smartphone lässt sich so ganz bequem sehen, welche Aussteller auf der Messe vertreten sind, wo ihre Stände stehen und welche Spieleneuheiten es gibt. Es gibt sogar die Möglichkeit, sich eine Merkliste zu erstellen. Den „Spiel-Guide“ wird es aber auch wie gewohnt vor Ort auf der Messe zum Anfassen geben.

Auf der „Spiel“ sind nicht nur die klassischen Brett-, Karten- und Würfelspiele vertreten – sie ist auch ein Tummelplatz für Cosplayer. Wer sich ein Kostüm zulegen und sein vorhandenes aufhübschen möchte, wird ebenfalls in Essen fündig. Darüber hinaus gibt es noch einen Bereich für Tabletop-Spiele, bei denen reale oder fantastische Welten mit 3D-Landschaften und Figuren nachgebaut werden.

Eine Maske ist Pflicht

Wer eine Pause vom ganzen Spielen braucht, kann es sich in der Galerie gemütlich machen und einen Happen essen. Außerdem gibt es am Freitag und am Samstag verschiedene Vorträge und Podiumsdiskussionen in denen es um Themen wie „Was macht die Krise mit der Spieleszene?“ geht. Zudem ehrt eine kleine Ausstellung in Halle 4 große Brettspielautoren wie Alex Randolph („Rüsselbande“), Reinhold Wittig („Das Spiel“) und Wolfgang Kramer „(Verflixxt!“). Und was wäre eine Messe in heutigen Zeiten ohne YouTuber & Co.? Die gibt es natürlich auch im Spiele-Bereich und beim „Meet’n’Play“ am Samstag im Saal Europa.

Damit all das bei dem Andrang an Spielefans möglichst sicher für jeden ist, haben sich die Veranstalter dazu entschlossen, die Maskenpflicht auf der Messe einzuführen. In allen Innenräumen ist ein medizinischer Mund- und Nasenschutz zu tragen. Hiervon ausgenommen sind lediglich Kinder unter sechs Jahren. Doch bei dem reichhaltigen Angebot ist sicherlich schnell vergessen, dass eine Maske auf der Nase sitzt.

Die Infos zur Spiel

Spiel ’22: 6.-9.10., Do-Sa 10-19 Uhr, So 10-18 Uhr, Messe, Messeplatz 1, Essen.

Tageskarte Erw. und Ki. ab 13 Jahren: 19 €. Tageskarte Ki. von 4 bis 12 J.: 11 €. 2-Tageskarte (Do+Fr, Sa+So) Erw. 34 €, Ki. 18 €. Die Tickets sind online auf www.spiel-messe.com sowie vor Ort zu bekommen.