Dortmund. In kulturell eher mauen Zeiten kommt eine Verlängerung des „Ruhrhochdeutsch“-Festivals gerade recht. Mit dabei: Jörg Knör, Bernd Stelter & Co.

In Dortmund steht eine Verlängerung an. Ausnahmsweise mal nicht im Fußballstadion bei Pokalspielen, dafür im Schalthaus 101. Ursprünglich sollte das „Ruhrhochdeutsch“-Festival des Theaters Fletch Bizzel nur bis zum 11.10. laufen, nun kommen weitere Termine dazu. Verschiedene Comedy- und Kabarettgrößen geben sich noch bis zum Ende des Monats die Klinke in die Hand. Außerdem finden auch zwei Premieren im Rahmen des Festivals statt.

Eine von ihnen läutet die „Ruhrhochdeutsch“-Verlängerung am 14. 10. ein. Heiko Wasser und Kai Ebel machen mit ihrem neuen Programm „Willkommen zurück – Sie haben nichts verpasst“ aus dem Schalthaus eine Boxengasse. Die beiden Formel-1-Kommentatoren haben über 500 Rennen erlebt und plaudern nun aus dem Nähkästchen. Mit dabei: Anekdoten von den Schumacher-Brüdern, Nico Rosberg und Sebastian Vettel.

Ruhrhochdeutsch: Bernd Stelter auf der Suche nach einer Work-Life-Balance

Bernd Stelters Gitarre ist immer bei Auftritten mit dabei.
Bernd Stelters Gitarre ist immer bei Auftritten mit dabei. © Büro Bernd Stelter | Manfred Esser

Einen Tag später springt die Startampel für Jürgen B. Hausmann auf grün. An gleich zwei Abenden (15.+16.10.) präsentiert der Kabarettist sein Solo „Jung, wat biste jroß jeworden!“. In erzählt der Alsdorfer überdrehte Geschichten aus seinem Leben.

Ein anderer Jürgen übernimmt am 17.10. die Schalthaus-Bühne. Kabarettist Jürgen Becker bringt sein Programm „Die Ursache liegt in der Zukunft“ mit. Darin wirft der Kölner einen kritischen Blick auf Klimawandel, Kapitalismus & Co. Auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance schielt hingegen Bernd Stelter in „Hurra, ab Montag ist wieder Wochenende!“. Bewaffnet mit seiner Gitarre möchte er allen Montags-Miesepetern Mut machen. Der erste Tag nach dem Wochenende ist gar nicht so schlimm – man muss nur seine eigene Lebenseinstellung ändern. Wie genau das geht, verrät der Unnaer seinen Zuschauern am 18.10.

Liedermacher trifft Kolumnist

Die zweite Premiere in der Verlängerung gibt es am 19.10.. Liedermacher Fred Ape und Kolumnist Christoph Brüske haben sich zusammengetan, um gegen Rassismus, Intoleranz und geistige Bequemlichkeit anzusingen. Außerdem nehmen die beiden mit satirischem Charme im Programm „bedingungslos virulent“ die Gesellschaft unter die Lupe. Das Besondere: Zum Musikkabarett gibt es Currywurst im Glas oder einen Salat. Trockene Kehlen ölen Bier oder alkoholfreie Getränke.

Keine Premiere und doch so begehrt wie am ersten Tag, ist das Solo von Torsten Sträter. Kein Wunder, ist das „Ruhrhochdeutsch“-Festival für den Dortmunder doch ein Heimspiel. Für beide Abende (20.+23.10.) gibt es keine Karten mehr.

Jörg Knör weckt den Tiger in sich

Jörg Knör hat rund 70 verschiedene Promi-Stimmen in seinem Repertoire.
Jörg Knör hat rund 70 verschiedene Promi-Stimmen in seinem Repertoire. © Mewes Entertainment Group | det kempke

Tickets für Jörg Knörs „Best of“-Spezial-Programm am 21.10., sind hingegen noch zu bekommen. Der Parodist nimmt das Publikum mit auf eine Reise „In 90 Minuten um die Promi-Welt“. Mal jodelt der Knör wie Iglesias, mal knurrt er wie der „Tiger“ Tom Jones. In seinem rund 70-Stimmen umfassenden Repertoire finden sich auch TV-Urgesteine wie Inge Meysel oder Rudi Carrell.

Einen Tag später (22.10.) bezieht Bruno „Günna“ Knust „Klare Kante“. Mit einem scharfen verstand und einer ebenso scharfen Zunge beobachtet und kommentiert der Dortmunder das aktuelle Zeitgeschehen.

Zum Abschluss des Festivals machen Storno „Die Sonderinventur“ (24.10.). Harald Funke, Thomas Philipzen und Jochen Rüther legen ihre Finger in politische Wunden und fördern so manch weitere Wehwehchen zu Tage. Die Verlängerung des Festivals dürfte hingegen mehr als nur ein Trostpflaster für das sonst überaus trostlose Kulturjahr 2020 sein.

Hier gibt es Tickets:

Karten für die Shows gibt es auf www.ruhrticket.de und vor Ort in unseren LeserLäden.

Jenseits des Sitzplatzes herrscht die Pflicht einen Mund-Nase-Schutz zu tragen. Wegen der Durchlüftung im Schalthaus 101 empfiehlt der Veranstalter, sich an kühlen Tagen warm einzupacken.