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In Folge fünf von „Bauer sucht Frau“ ging es ans Eingemachte: Bei drei Landwirten hieß es Abschied nehmen. Doch vorher versuchten sie, mit Liebesschwüren die Herzen ihrer Liebsten zu gewinnen – und machten dabei so manchem Weiberheld Konkurrenz.

„Sag mal, kennen wir uns von irgendwoher?“ Jede Frau kennt diese Sprüche und verdreht nur noch die Augen, wenn sich ein Möchtegern-Kavalier mit einer solch lahmen Anmache heranpirscht. Immer gern genommen ist auch: „Hör mal, hat es wehgetan, als du vom Himmel gefallen bist?“ Wer mit solchen Sprüchen gequält wird, für den war die fünfte Folge der aktuellen Staffel von „Bauer sucht Frau“ am Montag eine wahre Wohltat. Denn kurz vor Ende der Hofwoche legten viele der Bauern ihr Seelenleben offen und bewiesen dabei wenn schon keine Eloquenz so doch zumindest eine entwaffnende Ehrlichkeit, die ihre Auserwählten manchmal zu Tränen rührte – und so manchen emotional anfälligen Zuschauer sicherlich auch.

Den Auftakt im romantischen Reigen machte Bauer Harald. Um Janets Herz zu gewinnen, ging er mit ihr in freier Wildbahn baden. Als die junge Frau die Kleider fallen ließ und Harald zum ersten Mal ein wenig Haut zeigte, sprach sein Gesichtsausdruck Bände. Wie ein Kind vor dem Weihnachtsbaum bewunderte er seine Herzdame. „Wow, was für eine Frau, da war ich hin und weg“, schwärmte er. Beim anschließenden Picknick gestand er der Kubanerin seine Liebe. „Ich habe mich wirklich in dich verliebt. Du wärst meine absolute Traumfrau.“

Der deutsche Mann scheint verlernt zu haben, wie man Komplimente macht

Welche Frau weiß solche simplen aber doch aus tiefstem Herzen kommenden Liebesschwüre und bewundernden Blicke nicht zu schätzen? Der deutsche Mann scheint jedoch vielfach verlernt zu haben, wie man richtig Komplimente macht. Mehr als ein „Nett schaust du aus“ ist oft nicht drin. Es wäre interessant zu wissen, wie viele Frauen vor dem Fernseher tief geseufzt, mit einem grimmigen Gesichtsausdruck zu ihrem vielleicht genüsslich vor dem Fernseher schnarchenden Gatten herübergeblickt und ihn mit einem Knuffen und einem gemeckerten „Warum sagst du sowas nie zu mir?“ aus dem Schlaf geschreckt haben. Der alte Spruch „Mann ist Mann, auch wenn er im Bett sitzt und hustet“ gilt halt nur bedingt.

Auch Haralds Abschiedsgeschenk war an ländlicher Romantik nur schwer zu übertreffen: Sein liebstes Kälbchen schenkte er der Traumfrau, um sie vielleicht wieder einmal zu sich auf den Hof zu locken. Diese Geste wurde auch nicht dadurch zerstört, dass das Kälbchen sich an den Schleifen am Gatter vergriff und sie genüsslich verputzte, während die beiden Menschen mit sich selbst beschäftigt waren. Bleibt nur zu hoffen, dass da keine gesundheitlichen Komplikationen zu erwarten sind.

Beim Picknick schüttet Ackerbauer Willy sein Herz aus

Ähnlich emotional ging es auf dem Hof des Ackerbauern Willy zu. War sein Start mit Rosi ja eher von der „Hart aber herzlichen“-Fraktion, haben die beiden am Ende der Hofwoche anscheinend zueinander gefunden. Bereitwillig ließ sich Rosi das Melken zeigen und nahm auch die gelegentlichen Schläge mit dem Kuhschwanz in Kauf. Beim Picknick schüttete Willy ihr dann sein Herz aus: „Ich mag alles, was in dem Korb ist, aber auch das, was daneben sitzt. Du bist genau das, was zu mir passt.“ Na gut, an der rhetorischen Ausformulierung ließe sich noch arbeiten, aber zumindest die Absicht war klar und deutlich – und wurde dann auch gleich mit dem ersten Kuss von Rosi belohnt.

Manchmal kommen einfache aber dafür umso geradlinigere Liebesbeweise bei der Damenwelt eben besser an als sprachliches Geschwurbel, von dem Frau höchstens eine Migräne kriegt. Und man kann über die oft linkischen und tapsigen Bauern der Show denken, was man will: Mit ihren Liebeserklärungen hatten sie mehr Erfolg bei ihren Frauen als so mancher geschniegelter, selbsterklärter Großstadt-Weiberheld.

Bei Barbara und Gerhard kriselt es

Ganz anders ging die Hofwoche bei Gerhard und Barbara zu Ende. Hatte es schon in der letzten Folge wegen einigen Teppichen und dem dreckigen Badezimmer gekriselt, ließ Barbara jetzt einen wahren Gewittersturm an Vorwürfen auf den ältesten Bauern in Inka Bauses Stadel niedergehen. „Jetzt musst du erst mal deine Zähne machen lassen und dann kannst du auf Brautschau gehen. Ab und zu die Fingernägel kannst du auch mal saubermachen. Man muss ja Appetit auf einen Menschen kriegen.“

Gerhard reagierte dann auch ziemlich ungehalten und rechtfertigte sich mit seinem Bauernstolz und den liebgewonnenen Gewohnheiten. Trotzdem stand er beim Abschied wie ein Häufchen Elend am Bahngleis und schaute unter Tränen und mit einem wahren Hundeblick hinter dem Zug her. Die Macher der Show drückten mit „Candle in the wind“ von Elton John im Hintergrund dann noch zusätzlich auf die Tränendrüse — völlig unnötig bei einer solchen Szene.

Doch noch scheint für Gerhard nicht alles verloren, denn in der nächsten Folge kommt Sigrun zu ihm auf den Hof. Sie hatte Gerhard beim Scheunenfest noch abgewiesen und lud sie nach dem Desaster mit Barbara aber doch noch zu sich ein. Auch für Willy scheint sich alles zum Guten zu wenden, denn ruck zuck ist Rosi wieder zurück auf seinem Hof, genau wie sie versprochen hatte: „Rosi ist schneller da, als Willy denkt.“ Happy End nicht ausgeschlossen.