Essen..

Ob Händchenhalten im Kuhstall oder ein Bussi auf dem Trecker: Bei „Bauer sucht Frau“ legten die Bauern am Montag richtig los, um ihre Frauen zu erobern. Für die Zuschauer blieb am Ende die Erkenntnis: Fremdschämen, das gibt es wirklich.

Jetzt sind sie da, die Frauen. Nach Liebesbrief und Scheunenfest eroberten sie am Montag in Folge drei von „Bauer sucht Frau“ die Höfe ihrer Landwirte. Neben Tändeleien und Liebeserklärungen gab es auch den ersten Zoff. Dabei blieb Inka Bause dem quotenträchtigen Konzept ihrer Kuppel-Show treu: Je mehr peinliche Momente, desto besser.

Bauern suchen eine Frau

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Auf dem Scheunenfest lernt der charmante Schweinebauer Harald Janet (re.) aus Nordrhein-Westfalen und Ursula aus Schleswig-Holstein kennen.
Auf dem Scheunenfest lernt der charmante Schweinebauer Harald Janet (re.) aus Nordrhein-Westfalen und Ursula aus Schleswig-Holstein kennen. "Ich suche keine Frau für die Arbeit, sondern eine fürs Herz", sagt der 44-Jährige. © Unbekannt | Unbekannt
Der romantische Biobauer Johannes hat sich Moni (re.) aus Baden-Württemberg und Anja aus Nordrhein-Westfalen ausgesucht.
Der romantische Biobauer Johannes hat sich Moni (re.) aus Baden-Württemberg und Anja aus Nordrhein-Westfalen ausgesucht. "Das Aussehen ist mir nicht so wichtig", behauptet der 40-jährige Bauer. © Unbekannt | Unbekannt
"Ich will ein Kind!", sagt Lämmes, der ehrliche Schäfer. Auf dem Scheunenfest lernt er Andjelka (li.) aus Berlin und Anne aus Baden-Württemberg näher kennen. © Unbekannt | Unbekannt
Auf dem Scheunenfest begegnet Lukas, der junge Rinderwirt, Kerstin (re.) aus Schleswig-Holstein und Regina aus Bayern. Nach drei Jahren Einsamkeit wünscht sich der 21-Jährige nun endlich eine feste Freundin.
Auf dem Scheunenfest begegnet Lukas, der junge Rinderwirt, Kerstin (re.) aus Schleswig-Holstein und Regina aus Bayern. Nach drei Jahren Einsamkeit wünscht sich der 21-Jährige nun endlich eine feste Freundin. © Unbekannt | Unbekannt
"Ich wünsche mir eine natürliche Frau, die mich zum Lachen bringt", sagt der schüchterne Schwabe Martin. Auf dem Scheunenfest nähert er sich Jennifer (li.) und Sina aus Niedersachsen. Für wen wird sich Martin entscheiden? © Unbekannt | Unbekannt
"Ich kann sogar Hasenbraten machen", sagt der muntere Milchbauer Volker. Auf dem Scheunenfest lernt er Maja (li.) und Verena aus Bayern kennen. Wer wird ihn auf seinen Hof begleiten? © Unbekannt | Unbekannt
Auf dem Scheunenfest lernt Marcel, der herzliche Hesse, Tanja (li.) aus Nordrhein-Westfalen und Katja aus Bayern näher kennen. Für wen wird er sich entscheiden?
Auf dem Scheunenfest lernt Marcel, der herzliche Hesse, Tanja (li.) aus Nordrhein-Westfalen und Katja aus Bayern näher kennen. Für wen wird er sich entscheiden? © Unbekannt | Unbekannt
"Eine perfekte Figur muss die Frau nicht haben", sagt der rüstige Hühnerwirt Gerhard. Er lernt Barbara (re.) aus Thüringen und Sigrun aus Niedersachsen näher kennen. © Unbekannt | Unbekannt
Auf dem Scheunenfest nähert sich der lustige Ackerbauer Willy der hübschen Rosemarie (Mitte) aus Rheinland-Pfalz und Claudia aus Nordrhein-Westfalen. Willy selbst sagt:
Auf dem Scheunenfest nähert sich der lustige Ackerbauer Willy der hübschen Rosemarie (Mitte) aus Rheinland-Pfalz und Claudia aus Nordrhein-Westfalen. Willy selbst sagt: "In meinem Haus und in meinem Herzen ist genügend Platz!" © Unbekannt | Unbekannt
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So wie bei Ackerbauer Willy. Hatte seine „robuste Rosi“ ihm in der letzten Folge noch Avancen gemacht, sah es für ihn dieses Mal deutlich schlechter aus. Fast konnte er einem leidtun, als er beim gemeinsamen Essen mit Rosi wegen seiner Tischmanieren wie ein kleiner Junge gegängelt wurde. Nein, so wie er esse, dieses Schlingen und Schmatzen, das gehöre sich einfach nicht. Und außerdem sei sein Kuhstall ungepflegt, bei solchen Zuständen könne Rosi nicht bei ihm auf dem Hof bleiben. Woraufhin der 49-jährige Bauer ganz artig versprach, sich zu bessern, wenn nur Rosi bei ihm bleibe.

Öffentliche Demütigung

Solche Szenen der öffentlichen Demütigung müssten eigentlich in jedem Menschen Gefühle des Mitleids erzeugen, hat sich doch selten jemand vor dem versammelten Fernsehpublikum derart bloßstellen und ins Lächerliche ziehen lassen. Vor allem, wenn im Off-Kommentar genüsslich darauf hingewiesen wird, dass Willy „noch nie in weiblicher Gesellschaft gespeist habe“. Wem da nicht vor lauter Fremdschämen der Daumen auf der Fernbedienung zuckt, muss ein dickeres Fell als Lämmes‘ Schafe haben.

Ähnliches trug sich auf dem Hof des „rüstigen Hühnerwirts“ Gerhard zu, dessen fast schon zynisch als „urig“ beschriebenes Haus eher einer Hütte aus Urgroßmutters Zeiten nahekommt. So quälte sich denn auch Barbara mit dem Kohleofen ab, um Gerhard ein fürstliches Mahl zu zaubern. Schnell war die „moderne Melkerin“ vom hinterwäldlerischen Zustand des Hauses genervt. Doch der 68-jährige Gerhard, der offenbar mehr Interesse an Barbaras Arbeitskraft als an ihrer Person hat, meinte nur lapidar: „Ich habe schon geahnt, dass sie damit Probleme haben wird“. Einen unwilligeren Teilnehmer der Kuppelshow hat man bisher selten gesehen.

Darstellung als halb-debile Hinterwäldler

Spätestens bei Gerhard dem Hühnerwirt stellt sich die Frage, wie die Macher von Inka Bauses Show es immer wieder schaffen, solche ganz offensichtlich nicht öffentlichkeitstauglichen Menschen vor ihre Kamera zu zerren und sie als halb-debile Hinterwäldler zu verkaufen. Ist es Exhibitionismus, der die Männer auch noch die kleinsten persönlichen Geheimnisse enthüllen lässt? Oder wird hier nicht vielmehr mit ihrer Einsamkeit und ihrer Hoffnung auf Liebe Quote gemacht?

Auch Milchbauer Harald kam in Folge drei nicht gut weg: Gern und ausführlich wurde betont, dass er – ganz Naschkatze eben – zum Frühstück immer noch Kakao trinkt. Und dass er seine nächste Kuh nach seiner Traumfrau Janet benennen will, was die natürlich gar nicht freute: „Bin ich etwa so dick?“ Ins Lächerliche driftete die Szene ab, als Harald und seine Angebetete in zwei Blaumännern und mit grünen Hütchen auf dem Kopf durch den Schweinestall spazierten und Janet später ganz stolz erklärte, wie gut ihr das gefallen habe, auch wenn die Schweine sie gebissen hätten. Wenigstens konnte Harald beim gemeinsamen Treckerfahren ein Bussi seiner Janet erhaschen.

Vorzeigekandidat Lukas

Vorzeigekandidat der aktuellen Staffel von Inka Bauses Schauerstadel ist der 21-jährige Lukas aus dem Sauerland, der anscheinend das Herz seiner Stina schon erobert hat. Beim Ausmisten des Kuhstalls hat es gefunkt, als Lukas seine Angebetete vor einem Kälbchen mit Magen-Darm-Problemen bewahrte. Bei so viel Romantik musste die Liebeserklärung des jungen Mannes einfach gut ankommen. Mit Rosenblättern, Sekt und Kerzen verführte er Stina zu einem Techtelmechtel auf der Couch. Und die junge Frau machte gleich Nägel mit Köpfen: „Ich könnte mir durchaus vorstellen, mit Lukas Kinder zu haben.“ Die Details wird sich Inka Bause sicher nicht entgehen lassen. Man darf gespannt sein.