Cosmic Gate - Die wichtigste Entscheidung der Karriere
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Weeze. Gehen oder Bleiben? Die Antwort auf die Frage ebnete Cosmic Gate den Weg zur Welt-Karriere. Ein Interview über Parookaville, Musik und neue Wege.
Gehen oder Bleiben? Diese einfache Frage hat zwei DJs vom Niederrhein den Weg zu einer Welt-Karriere mit zahlreichen Hits, Auftritten bei den wichtigsten Festivals und sogar einer Grammy-Nominierung für ihren Remix von „The Only Road“ geebnet.
Beim Festival Parookaville in Weeze waren Claus Terhoeven und Stefan "Bossi" Bossems alias Cosmic Gate nun zum zweiten Mal dabei und binnen weniger Minuten nach Beginn ihres DJ-Sets füllte sich die Halle Cloud Factory - als ob sich viele Trance-Fans den Auftritt in ihrem Plan für den Festival-Sonntag bei über zehn Bühnen fest notiert hatten.
Cosmic Gate über die Bedeutung von Parookaville
Im Interview sprechen der aus Duisburg stammende Terhoeven und der in Mönchengladbach aufgewachsene Bossems über die Bedeutung des "Heimat-Festivals" Parookaville, den neuen "Cosmic Gate"-Sound und warum sie sich nach mehr als zwei Dekaden weiter in der Spitze der internationalen Musik-Szene halten.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten seid ihr jetzt als Cosmic Gate auf Tour – wie fühlt sich das an?
Terhoeven: "Ging schnell vorbei… - im Positiven." (lacht) "Weil es uns einfach unfassbar viel Spaß macht. Wir leben die Musik und wir lieben das, was wir machen."
Bossems: "Wir haben unser Hobby zum Beruf gemacht und man investiert auch nur so viel Zeit wie wir, wenn es einem Spaß macht."
Hättet ihr damals gedacht, dass ihr so eine Karriere-Reise als DJs und Produzenten antreten würdet?
Terhoeven: "Absolut nicht – und es war ja auch ein Zufall, wodurch das Ganze entstanden ist."
Ein Zufall, der das Leben von Bossems und Terhoeven veränderte
Wie sah der Zufall aus?
Bossems: "Claus und ich arbeiteten damals mit unterschiedlichen Produktions-Partnern zusammen. Beim Exit-Label in Köln haben wir beide unsere Songs veröffentlicht. Eines Tages sollten wir alle zusammen einen Remix machen. Irgendwann sind die anderen abgehauen und wir haben noch etwas gequatscht, ein paar Drums gesampelt und ne kleine spontane Fun-Jam-Session gemacht. Und dann hieß es: Gehen wir jetzt auch nach Hause oder nicht? Das war die Frage unseres Lebens - sonst würde es Cosmic Gate nicht geben."
Terhoeven: „Und wir sind dageblieben, weil wir Lust hatten, mal was zusammen probieren - ohne an einen Hit zu denken, sondern einfach nur was wir gut fanden. Nach ein paar Stunden war der erste „Cosmic Gate“-Song „The Drums“ fertig. Dieser Nachmittag hat unser ganzes Leben verändert."
Ihr tourt noch immer mit großem Erfolg durch die ganze Welt - wie haltet Ihr Euch fit?
Terhoeven: "Wir feiern natürlich gerne, aber wir wissen auch, wann Schluss ist und ernähren uns gesund."
Bossems: "Wir lassen uns oft von anderen inspirieren. Das ist enorm wichtig, damit man nicht den Bezug zur Szene und zur Musik verliert – gerade weil wir großen Wert darauf legen, trendige Musik zu produzieren."
Wie sehr habt ihr Euch auf Parookaville gefreut?
Terhoeven: "Extrem – es sind so viele Freunde von früher hier."
Bossems: "International gesehen ist das Festival Tomorrowland in Belgien ganz groß. Aber immer mehr Leute kennen auch Parookaville. Und wir sind da auch ein bisschen stolz drauf, was hier aufgebaut wurde. In unserer Region gibt es jetzt ein Festival, wo immer mehr Leute hinfliegen oder uns fragen, ob es wirklich so cool ist. Und wir sagen dann, es ist sogar noch besser."
DJs wollen spontan auf das Parookaville-Publikum reagieren
Habt Ihr etwas Besonderes vorbereitet?
Bossems: "Wir haben zwei fast Weltpremieren die wir spielen wollen – unsere neue Single "Hear Me Out" und einen Remix von einem Klassiker, wenn es am Ende noch passt."
Terhoeven: "Genau können wir es vorher nicht sagen, weil wir spontan auf die Stimmung im Publikum reagieren und nicht schon mit einem fertigen DJ-Set auftreten."
Wie ist es euch in der Pandemie ergangen? Ihr lebt ja in den USA - in New York und Miami.
Bossems: "Wir waren trotz der Pandemie eigentlich recht viel in Europa. Als wir allerdings dann zurück wollten, mussten wir erstmal für zwei Wochen nach Mexiko, bevor wir wieder in die USA einreisen konnten, weil wir keine Green Card haben sondern ein spezielles Arbeits-Visum."
Corona-Pandemie brachte erstmal ein kreatives Loch
Wie habt ihr die Zeit genutzt, als die Party-Welt in der Corona-Pandemie stillstand – wart ihr kreativ im Studio oder seid ihr in ein Loch gefallen?
Terhoeven: "Interessante Frage,... ich habe am Anfang auch gedacht, wenn wir jetzt nicht so viel reisen müssen, kann ich die ganze Energie für das Produzieren nutzen. Aber dann musste ich leider feststellen, dass da nicht viel rumkam, weil die Inspiration durch das Reisen und die Musik auf Partys fehlte. Nach ein paar Monaten ging es dann mit den ersten Reisen und dann auch wieder mit dem kreativen Produzieren los."
EDM - Elektronische Dance MusikIhr habt seitdem viele neue Songs sowie zwei Alben produziert und dabei auch euren Sound etwas verändert. In welche Richtung entwickelt ihr Euch musikalisch?
Bossems: "Wenn wir all die Jahre nur die gleiche Musik gemacht hätten, wäre das ja fürchterlich. Für uns ist sehr wichtig, dass wir neue Sachen machen und – so ist der Sound etwas deeper und progressiver geworden. Trotzdem hören die Leute weiterhin Cosmic Gate raus."
Terhoerven: "Die neue „Melodic Techno“-Bewegung hat uns inspiriert und mitgenommen".
Neues Album von Cosmic Gate im September
Wann erscheint das nächste Album?
Terhoeven: "Neben der neuen Single "Hear Me Out" haben wir noch zwei weitere neue Lieder. Und dann kann das neue Album Mosaiik Part 2 im September kommen."
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