Weeze. Mitorganisator Bernd Dicks zieht nach dem Besucherrekord bei Parookaville ein Fazit zu der Ausgabe 2022 und blickt auf die Pläne für 2023.
Es ist Ruhe eingekehrt in der Party-Stadt Parookaville - die Pforten haben sich wieder geschlossen. Nach einem rauschenden Abschluss des Festivals in Weeze ziehen die Organisatoren jetzt Bilanz und blicken auch schon auf die Pläne für Parookaville vom 21. bis 23. Juli 2023. "Wir sind furchtbar müde, aber auch unfassbar stolz und glücklich", fasst Mitorganisator Bernd Dicks die Gefühlslage im Gespräch mit der Redaktion zusammen.
Der Aufbau und die Planung des Festivals sei für das gesamte Team eine riesige Herausforderung in Zeiten von Fachkräfte-Abwanderung, erhöhter Rohstoff-Preise und Mangel an Material gewesen. Umso mehr freut sich Dicks über viele positive Reaktionen und vor allem, dass es wieder friedlich in Parookaville war: "Die Menschen hier sind für mich ein Highlight. Wenn man jemanden anrempelt, entschuldigen sich direkt beide", lobt Dicks.
Zufrieden waren die Organisatoren mit der Logistik sowie der Anreise der 43.000 Camper am Donnerstag: "Bis zuletzt gab es da noch Kapazitäten für Spät-Ankömmlinge, die im Zweifelsfall Hilfe an den Info-Points bekommen konnten."
Parookaville punktet bei DJs mit familiärer Atmosphäre
Den krönenden Abschluss auf der Mainstage von Parookaville 2022 am Sonntagabend durch den mitreißenden Auftritt des Trompete spielenden Australiers Timmy Trumpet stimmte Dicks sehr glücklich: "Er hatte vorher noch nie ein Abschluss-Set bei einem Festival gespielt, aber ich habe ihn schon lange beobachtet und der Plan ist voll aufgegangen."
Parookaville 2022: Die besten Bilder vom Festival-Samstag
Dass weitere internationale Stars wie Armin van Buuren, Dimitri Vegas & Like und Steve Aoki zu den Stammgästen von Parookaville gehören, liege auch an der familiären Atmosphäre bei dem Festival und im Backstage-Bereich", verrät Dicks. So haben Alan Walker und Steve Aoki an dessen Wagen "Pizzaoki" Pizzen verteilt. Und W&W hätten sich bereits im Vorfeld schon unheimlich Mühe gegeben, um eine gute Bühnen-Show auf der Mainstage hinzulegen.
Plan mit Timmy Trumpet sowie Legends- und Trance-Bühne ging auf
Nach der erfolgreichen Premiere der Trance-Bühne im vergangenen Jahr, war Dicks auch diesmal sehr positiv überrascht von der Resonanz der Besucher: "Die Bühne wird es gerne wiedergeben", kündigt Dicks an. Vor allem bei dem international erfolgreichen Duo Cosmic Gate herrschte eine außergewöhnliche Atmosphäre. "Wir sind wirklich stolz, was hier mit Parookaville innerhalb weniger Jahre aufgebaut wurde", lobt Stefan Bossems, der ebenso wie sein DJ-Partner Claus Terhoeven vom Niederrhein stammt, im Gespräch mit der Redaktion.
Ein Volltreffer war aus Sicht der Veranstalter zudem die "Legends"-Bühne mit Altstars der elektronischen Musik-Szene wie Westbam und Da Hool. Hier war das Durchschnittsalter des Parookaville-Publikums direkt zehn bis 20 Jahre höher als an den anderen Bühnen und es wurde zu vielen Klassikern getanzt.
Beliebtheit von Kasalla, Mia Julia und "Olaf der Flipper" etwas unterschätzt
"Was wir ein bisschen unterschätzt haben, war wie viele Leute Olaf den Flipper, Mia Julia und Kasalla sehen wollten. Zum Beispiel gab es zum Zeitpunkt des Konzerts von Kasalla am Samstag ein ganz starkes Gegenprogramm auf anderen Bühnen."
Dass trotzdem so viele zur Brainwash-Bühne kamen, habe den Veranstalter und auch die Kölner Band überrascht. Der Auftritt von Kasalla musste nach drei Liedern abgebrochen werden, weil es im Publikums-Bereich kein Durchkommen mehr gab. "Wir haben dann direkt Konsequenzen gezogen und etwa Mia Julia am nächsten Tag auf die wesentlich größere Bühne Bill's Factory geschoben, was für die Technik ein enormer Aufwand war".
Endlich wieder Parookaville! Hier gibt es die besten Bilder
Besonders gefreut hat Dicks, dass "Olaf der Flipper" so gut angenommen wurde, wo der Auftritt erst eine Woche vor dem Festival eingestielt wurde: "Das ist einfach ein cooler Typ". Das Gründungsmitglied der Flippers war von dem Auftritt so überwältigt, dass er zu Parookaville 2023 unbedingt wiederkommen möchte. "Ich bin für alles offen", nimmt Dicks den Steilpass gerne auf.
Auf Parookaville folgt das Festival San Hejmo
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Positiv fiel auf dem Festival-Gelände auf, dass wesentlich weniger Getränke-Müll auf den Plätzen vor den Bühnen lag. Trotzdem gab es Diskussionen unter den Besuchern, weil das neue Pfandsystem mit einem zusätzlichen Chip etwas komplizierter war. So dauerte die Getränke-Bestellung teils etwas länger, was die Wartezeit etwas erhöhte. "Durch dieses Pfandsystem haben wir die Chance das Material am besten zu recyceln. Mehrwegbecher sind keine Alternative, weil wir gar nicht die Spül-Kapazitäten dazu hätten."
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Viel Zeit zum Luftholen und für den Einstieg in die Planung für Parookaville 2023 haben die Organisatoren in diesen Tagen gar nicht, denn nach dem Festival ist vor dem Festival in Weeze: Am gleichen Ort steigt am Samstag, 20. August, die Premiere von San Hejmo - dem neuen Event der Parookaville-Macher. Dort gibt es zwar auch eine Bühne mit elektronischer Musik und DJs wie Felix Jaehn und Topic. Auf der Hauptbühne werden allerdings Materia, Loredana, Querbeat und Zoe Wees auftreten. "Wir haben in den letzten Tagen noch einen richtig guten Zulauf beim Ticket-Verkauf bekommen", freut sich Dicks. Weitere Infos zu San Hejmo gibt es hier.