Bochum. . Beat! Beat! Beat! Gehören zu den Newcomern bei Bochum Total. Die vier Jungs aus Viersen erzählen uns, wie ihre Herzen beim Auftritt in die Hosen rutschten und warum auf dem Dorf nix los ist. Ein Interview.
Ihr wart am Freitag die erste Band auf der EinsLive-Bühne. Wie war das für Euch als Newcomer, vor rund 300 Leuten zu spielen?
Joshua: Es war krass zu sehen, was nach dem Soundcheck noch für ein Menschenzufluss kam. Als wir auf die Bühne gegangen sind, waren unendlich viele Leute da. Wir waren freudig aufgeregt, würde ich sagen. Manchmal rutscht einem ein bisschen das Herz in die Hose, aber voll positiv. Ist toll zusehen, dass einen so viele Leute hören wollen.
Viele Städte Deutschlands stehen auf Eurer Tourliste. Ist das etwas Besonderes für Euch, gerade bei Bochum Total zu spielen? Ihr kommt ja aus der Region.
Joshua: Ich persönlich war noch nicht als Besucher hier. Aber der Rest der Band. Und für die war das natürlich etwas Besonderes: drei Jahre lang als Besucher hier zu sein und dann plötzlich auf der EinsLive-Bühne selbst zu spielen. Das war eine ziemlich große Sache. Aber für mich natürlich auch. Die Bühne ist so riesig.
Marius: Meine Tante wohnt hier in der Gegend. Deswegen war ich die letzten fünf Jahre als Besucher hier. Eben schon, seit ich angefangen habe Musik zu machen.
Ihr kommt aus Viersen. Was bedeutet das Ruhrgebiet für Euch? Ist das gut, hier zu spielen?
Joshua: Ja, auf jeden Fall. Wir sind immer viel unterwegs Richtung Köln, aber auch Richtung Essen und Dortmund. Bei uns zu Hause ist einfach nicht viel los, was Musik angeht. Seitdem wir alt genug dafür sind, und seitdem wir unseren Horizont über die Stadtgrenze hinaus erweitert haben – über Viersen und Mönchengladbach hinaus -, sind wir regelmäßig ins Ruhrgebiet gefahren, um da Party zu machen und uns Bands anzuschauen. Es uns für uns ein Kultur-Pool, weil bei uns auf dem Dorf nicht viel passiert.
Essen ist ja auch grade Kulturhauptstadt. Was wünscht Ihr Ruhr.2010 für dieses Jahr?
Joshua: Ich hoffe, dass man viele schöne Projekte an den Start bringt. Aber da kann man zuversichtlich sein. Bevor dieses ganze Kuturhauptstadt-Ding gestartet ist, fand ich die Gegend schon spannend.
Seid Ihr auch beim Still-Leben am Sonntag?
Joshua: Nein, wir spielen noch bei einem anderen Festival am Samstag. Und dann geht es für Einige von uns schon in den Urlaub. Außerdem gehen wir noch ins Studio. Wir sind diesen Sommer ganz schön ausgebucht.
Was wäre das größte Festival, wo Ihr mal gerne spielen wollen würdet?
Joshua: Ich persönlich würde gerne mal beim Highfield spielen. Da sind wir auch privat, auch dieses Jahr wieder. Hoffentlich klappt das mal. Vielleicht nächstes Jahr? Das wär’ für mich in Deutschland das coolste. Ansonsten: Melt ist auch cool.
Marius: Wir spielen halt gerne bei so kleinen Festivals. Das ist ein gute Gefühl, zu einer kleinen Auswahl zu gehören. Trotzdem: Rock am Ring wär’ natürlich cool. (lacht)
Und wenn Ihr jetzt selbst Rock am Ring planen dürftet, wen würdet Ihr als Headliner engagieren?
Marius: Also KISS war schon ein guter Headliner. Ich weiß nicht... Beatsteaks waren auch cool.
Was sind denn Eure Einflüsse? Von welchen Bands seid Ihr beeindruckt?
Joshua: Viel Indipendent, nicht so dieser Mainstream. Indie-Rock wie Strokes bis zu abgefahrenen Sachen wie Animal Collective zum Beispiel. Also auch diese psychedelischen Sachen. Ansonsten ein bisschen Elektronisches, auch Minimal. Eigentlich ist ja in jedem Musik-Genre auch was Geiles zu finden. Deswegen würde ich mich nicht auf ein Genre nicht beschränken.